Einen Dokumentarfilm über die Kommune 1 der 68er um Rainer Langhans ja, meine liebe Maureen, das war jener, welcher mit der Uschi Obermaier Sommerwein getrunken hat als Vorpremiere gesehen. Dass einige der Kommunenmitglieder anwesend waren, freute mich. So konnte ich immerhin ein bisserl mit ihnen plaudern. Ja, wie ich gedacht habe, gab es damals diese unbeschreibliche Aufbruchsstimmung („alles ist möglich“), die jeder spürte und fühlte. Diese Stimmung geht jeder Revolution voraus. Ja, sie ist unabdingbar. Nur wer wirklich wirklich glaubt, durch sein (physisches, nicht virtuelles!) Tun etwas verändern zu können, ist Revolutionär – im Guten, wie im Bösen. Anfänglich definiert sich das revolutionäre Tun immer durch Zerstörung des Alten, Überkommenen. So lange es um die Dekonstruktion geht, sind sich alle einig. Ist aber die Zerstörung abgeschlossen, sprießen die Visionen – und aus Visionen werden Fraktionen, die einander unversöhnlich gegenüberstehen. Bis zum bitteren und wohl oftmals blutigen Ende.
Heutzutage haben die „Revolutionäre“ nur noch Visionen, aber kein gemeinsames Ziel, das sie zerstören wollen. Deshalb gibt es viele kleine Fraktionen, die für das System, die Gesellschaft nicht gefährlich sind.
Meine Güte, bin ich müde.
Ich glaube, ich muss vorschlafen.