Gestern Verenka getroffen. Bücher-Addict. BookCrossing-Moderatorin. Organisatorin von BookCrossing-Meet-Ups. Letztes Jahr hat sie 117 Bücher gelesen! Wie sie das schafft, frage ich sie. Ich habe keinen Fernseher, antwortet sie.
BookCrossing ist eine verblüffend einfache Sache: jemand hat ein Buch zu Hause herumkugeln, das er aussortieren will. Statt es wegzuwerfen, entlässt er es in die Freiheit und kennzeichnet es mit einer BookCrossing-Nummer (BCID). Mit dieser ID ist es möglich, auf der WebSite von BookCrossing das Buch aufzurufen und einen Eintrag zu machen. Nebenbei sieht man auch all jene, die es bis zu diesem Zeitpunk in Händen hielten. Wenn das Buch ausgelesen ist, entlässt man es wieder in die Freiheit und das Buch wartet auf seinen nächsten Finder. Just that simple!
Jetzt habe ich mich vor ein paar Tagen bei BC angemeldet. Ein Exemplar von „Rotkäppchen 2069“ wollte ich unters lesende Volk bringen. Was eignet sich besser als eine Community, in der es um Bücher geht. Ja, dort werden die Bücher rauf und runter gelesen und – wichtig! – darüber geschrieben. Schriftliches Feedback ist ja schwerlich zu bekommen.
Jetzt gibt es aber noch eine Besonderheit, in dieser Community: der BookRing. Bei einem BookRing stellt jemand im Forum ein Buch vor und wer sich dafür interessiert meldet sich. Das Buch geht nun auf Reise. Jeder, der sich angemeldet hat, bekommt das Buch, nach dem es sein Vorgänger gelesen oder durchgeblättert hat. Schlussendlich sollte es wieder zum Initiator des BookRings zurückfinden.
Und so kam es, dass ich ein Rotkäppchen-Exemplar für die Österreichrundfahrt (Start: Verenka im Coffeeday in der Tegett- hoffstraße; 7 TeilnehmerInnen) bereitstellte und ein weiteres für die Deutschland-Tournee (Start: KretaKatie in Kiel; 15 18 Teilnehmer- Innen). Nun heißt es abwarten, welche Rückmeldungen von den BookCrossern kommen werden. Man darf gespannt sein.
Verenka brachte natürlich gleich mal zwei Bücher mit, die sie mir mitgeben wollte. Ich entschied mich „nur“ für DBC Pierres „Vernon God Little„, das ich (angelesenerweise) auf deutsch („Jesus von Texas“) irgendwo liegen habe. Eintrag werd ich gleich machen. Momenterl. Sodala. Geschafft.
Nebenbei bemerkt, dürfte die Community sehr freundlich und open-minded sein. Eine Fee aus Braunschweig nahm sich auf freundliche und amünsate Weise meiner unbeholfenen Autoren- schaft an. Und hab ich schon gesagt, dass ich mich bei einem BookCrosser für eine Nacht einquartieren werde? Von Sonntag auf Montag. In Graz. Was ich da mache? Ich besuche einen Schwarz- markt. Ganz legal.