Männer vom Aussterben bedroht?

Ist die menschliche Fortpflanzungsfähigkeit bedroht?

Ist die menschliche Fortpflanzungsfähigkeit bedroht? In den letzten 50 Jahren hat sich die durchschnittliche Spermienzahl von Männern um etwa die Hälfte verringert; Hodenkrebs und angeborene Fehlbildungen im Genitalbereich bei Jungen sind auf dem Vormarsch. Der dänische Reproduktionsmediziner Niels Skakkebaek warnt, typisch männliche Gesundheitsprobleme könnten in Zukunft zu einem ebenso gravierenden Problem für die Menschheit werden wie der Klimawandel. Auch in der Tierwelt sind beunruhigende Entwicklungen feststellbar, von der Verweiblichung männlicher Fische und Frösche über ungewöhnliche Verhaltensweisen bis zu Anomalien des Fortpflanzungsapparates bei Alligatoren und Vögeln. Forscher vermuten eine gemeinsame Ursache hinter diesen Erscheinungen bei Mensch und Tier. Bei den betroffenen Tieren wurde ein erhöhter Spiegel bestimmter Hormone festgestellt, als seien ihre Hormondrüsen aus den Fugen geraten. Wissenschaftler machen Chemikalien wie PCB, DDT und andere Pestizide, Bisphenol A und Phthalate für diese Störungen verantwortlich. Beim Menschen ist der Einfluss dieser Stoffe gefährlich, besonders in der Schwangerschaft. Sie schädigen nicht nur den männlichen Fortpflanzungsapparat, sondern könnten auch für Krankheiten wie Krebs, Störungen des Immunsystems, Schilddrüsenfehlfunktionen und Diabetes verantwortlich sein – die Liste der möglichen Gesundheitsrisiken wird immer länger. Das Vorhandensein von schädigenden Chemikalien in den Gegenständen, die wir täglich benutzen, zeigt der Film erschreckend deutlich auf. Welche Komponenten haben Babyfläschchen? Wie sind Kosmetika zusammengesetzt? Welche Stoffe sind in den Beschichtungen von Konservendosen?  Wenn die Forscher recht haben, wird in Zukunft so manche Änderung unserer Lebens- und Konsumgewohnheiten unbedingt erforderlich sein. Wem werden die politischen Entscheidungsträger Glauben schenken: den Warnungen der Wissenschaftler oder den beschwichtigenden Worten der Industrielobby?

Doku von Sylvie Gilman, Thierry de Lestrade
Frankreich 2007, ARTE
http://www.arte.tv/de/programm/242.html#anchor_2287944

Warum hört man davon nichts?

7 Kommentare zu „Männer vom Aussterben bedroht?“

  1. Aussterben aufgrund fortschreitender Unfruchtbarkeit wäre doch eigentlich eine ganz angenehme Art des Aussterbens, oder?

    Die Überschrift finde ich komisch. Es spricht doch nichts dafür, dass nur Männer aussterben oder ist der Begriff „Mann“ 1:1 mit Fortpflanzungsfähigkeit verbunden?

    Zum Thema schädliche Chemikalien im Alltag/zukunftstaugliche Produkte hat übrigens Michael Braungart sehr viel sinnvolles erforscht.

  2. Na, die Überschrift rührt daher: wenn man(n) sich jeden Tag eincremt, dann kann es passieren, dass man(n) zu frau wird. Nicht über Nacht, aber in ein paar Generationen. Schuld daran sind diese hübschen künstlich hergestellten Stoffe, die mit unserem Hormonhaushalt jonglieren.

    Dass ich eine weibliche Seite habe, verdanke ich übrigens meiner sensiblen Ader, nicht diesen Stoffen!

    Aha. Manu kennt sich nicht nur mit Landkarten aus.

  3. Ich habe davon schon gehört. War glaube ich vor 2 Jahren in einem Spiegel Artikel zu lesen.
    Ich sehe auch die Zuführung von Hormonen, die zum Beispiel durch Fleischkonsum verursacht wird, als sehr bedenkenswert an. Ganz gefährlich sind auch die Transfette in Fast Food und Fertiggerichten. Also es gibt da schon einiges was „wir“ wissen, sich aber gesundheitspolitisch durch konkrete Verbote kaum auswirkt.

  4. @ LillY: Ich habe auch schon mehrmals davon gehört, gesehen, gelesen. Aber so wie Du es erwähnst – all das wirkt sich kaum auf konkrete Verbote aus 😦
    Gewinn-Maximierung ist meistens ziemlich ungesund ..

  5. @NiRAk: Transfette sind zum Beispiel in Californien verboten.
    Man muss die Leute einfach nur sensibel darauf machen. Und wer 10 Krapfen um 3 Euro kauft, der sollte sich auch bewusst sein, was da drinnen steckt – ungesundes Industriefett = Transfett.
    Entwickeln wir wieder einen Gourmetgaumen, dann bleiben wir vielleicht gesund. 😉 Also ich wünsch mir das halt ….

Hinterlasse eine Antwort zu LillY Antwort abbrechen

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..