Kriminalistische Hasenjagd

Gestern auf der Buchpräsentation von Fred Rumpls Jäger auf Hasenjagd, der im Wiener Echomedia Verlag erschien. Ein schmucker kleiner Verlag, der eine Reihe dem Wiener Krimi gewidmet hat. Auffallend, dass sich die Leutchen tatsächlich bemüht haben, das Erscheinungsbild der vielen Krimis in dieser Reihe anzupassen. Als Freund von reduzierten Typo-Covers kann ich nur sagen, dass mich die Buchumschläge ansprechen. Passiert sowieso selten genug. Aha. Jetzt, wo ich auf die WebSite des Verlages geschaut habe, fällt mir auf, dass die attraktive Dame, die gestern mit dem Autor abgelichtet wurde, die Geschäftsführerin des Verlages ist. Schau mal einer an.

Als wir uns vor Jahren (wenn ich solche Phrasen schreibe, laufe ich immer zum Spiegel und hoffe, dass ich noch keine grauen Haare habe und alles an seinem Stehplatz ist) auf der Leipziger Buchmesse über den Weg gelaufen sind (besser: ich besuchte den gemütlichen Wiener Literaturverlag Luftschacht) und ins Gespräch gekommen sind, da hätten wir beide gelächelt, hätte man uns gesagt, wir würden alsbald im Krimigenre landen. Zugegeben, mit Krimis kann ich nicht viel anfangen. Abgesehen von ein paar Simenons („Maigret“) kann ich keinerlei Lese-Erfahrungen ins todbringende Rennen führen. Da hat sich Manfred schon besser „vorbereitete“, wie er mir erzählte. Ich denke, es hilft, wenn man sich im Krimi-Dschungel auskennt und die Spreu vom Weizen trennen kann (Machete nicht vergessen!). Ich hab mal hin und wieder versucht, in die gängigen Top-Krimis hineinzulesen. Kläglich gescheitert. Kein Mankell, keine Leon, die mich reizten. Dafür Graham Greens „Unser Mann in Havanna“ (in einer ersten Übersetzung! Die nachgeschobene modernisierte Übersetzung aus den späten 80ern/frühen 90ern ist ein Graus) und John Nivens „Kill your friends“ (rabenwarze Thriller-Komödie) haben Spaß gemacht. Das war’s dann auch schon. Deshalb versteh ich natürlich T., die mir auf non-chalante Art (hat es mit Ostdeutschland zu tun?) mitteilte, dass sie auf den Kinofilm von „Schwarzkopf“ warte. Gut, dann warten wir eben beide.

Demnächst also werde ich mir die „kriminalistische Hasenjagd“ zu Gemüte führen. Ein bisserl Philsophie soll sich darin ja auch „verstecken“. Das ist schon mal ein guter Anreiz.

Sodala. Jetzt gibt’s Kaffee und Kuchen. Nach der überstandenen Kränklichkeit der letzten Tage – ich war verkühlt wie ein Schwein *oink* – habe ich mir das schwarze Gold redlich erschwitzt.