Der (physikalische) Wirkungsgrad ist das Verhältnis zwischen „abgegebener“ (Nutzen) und „zugeführter“ Leistung (Kosten). Sagt Wiki. Gut. Nehmen wir das als gegeben an.
Während ich heute mein myspace- und facebook-Profil auf Vordermann gebracht habe, stellte ich mir die Frage, wie nieder/hoch der Wirkungsgrad im Web 2.0 ist. Also, wie viel „Aufwand“ musst du investieren, um welchen „Nutzen“ im Gegenzug zu erhalten? Hat man das schon einmal ausgerechnet?
Während ich also in XING einerseits ein Korrektorat „eingekauft“ habe, andererseits mit einer angehenden Autorin über die Sorgen und Nöte der Schriftstellerei disputiere, konnte ich in StudiVZ ein Radiointerview fixieren, wurde ich in Facebook zu einer Sponsion eingeladen und in myspace nach meinem Befinden gefragt. Hm. Nur Twitter geht an mir (gottlob) irgendwie vorüber. Zwar zwitschere ich hin und wieder einen (für mich!) interessanten Link, aber das war’s dann auch schon.
Wenn das so weiter geht, werde ich das Pflegen der virtuellen Kontakte hauptberuflich machen. Das würd dann wieder ins Bild passen, meint doch der eine oder andere, die Schreiberei sei mein Hobby. Und wer weiß, vielleicht bekomm ich ja noch mal ein Angebot von facebook oder myspace oder XING. Als Animateur [„Na, nicht so griesgrämig, meine Damen, locker lassen und lächeln“]. Hm. Gar keine schlechte Idee, irgendwie.
mein lieber dichter,
schau lieber dazu, dass die männer nicht so griesgrämig kucken. 🙂 oder hast du mich je schon griesgrämig dreinschauen gesehen? stell dir das mal vor, ich würde griesgrämig deine berichte lesen. oder eine andere nette dame. unmöglich 🙂
wo du überall zu finden bist. ich glaub, ich bin nicht à la mode. mein italienischer cousin hat mich schon verspottet, weil ich nicht im facebook bin. daran sollte ich wohl noch etwas arbeiten. aber woher die zeit nehmen? schläfst du überhaupt noch?
nutzen und aufwand? vielleicht bin ich deshalb nicht mehr so oft virtuell anzutreffen. wer schaut den überhaupt noch meinen blog an. passiert ja auch nichts mehr spannendes dort. oje, oje. jetzt fang ich an zu sinnieren. 🙂
herzlichst, maureen
Oh, meine liebe Maureen, schön, wenn dich deine „Plagegeister“ einmal an den Laptop lassen 😉
Du triffst den Nagel in gewisser Weise auf den Kopf: das WEB 2.0 hat es technisch möglich gemacht, dass wir Profile und Blogs erstellen und diese bis ins Kleinste kommentieren können, aber woher die Zeit (und Lust) nehmen dafür? Mit jedem virtuellen Kontakt steigt eigentlich auch die Verpflichtung, sich Zeit für diesen zu nehmen. Nun stelle man sich vor, du hast 50 oder 100 solcher Kontakte. Ein paar Minuten nur für jeden würde in Summe Stunden veranschlagen. Wenn du Glück (?) hast, bist du freischaffender Schriftsteller, der auf seine korrigierten Druckfahnen warten muss und im Web die Zeit überbrücken möchte (statt mit den Tiret-Folgebänden weiter zu machen).
Ja, alle wollen wir so dringlich Aufmerksamkeit, wollen wahr genommen werden und vergessen, dass wir anderen Aufmerksamkeit schenken müssen. Das ist die Krux der virtuellen Welt. Nein, auch der realen.
ach herrje, aufmerksamkeit. bin gar nicht so sicher, wie dringlich ich diese brauche. wahrgenommen werden von ein paar wichtigen genügt schon, und in gedanken vom einen oder anderen das wäre schön.
ich habe übrigens die menschen, die mir lieb sind öfters in meinem kopf als dass ich mich bei ihnen melde. und so hoffe ich, dass es auch bei anderen so ist, was mich betrifft. ja, das wünschte ich mir sogar sehr. ich hab sogar das gefühl, dass man sich ohne worte über die distanzen hinweg austauschen kann. irgendwie grundverständnis, grundvertrauen und grundsympatie.
Aus dem Kopf, also, aus dem Kopf bekommt man so manches Müslein vom Nebenschauplatz sowieso nicht.