So far, it is fair to say that the book is off to an excellent start, poised for success. But here is where the traditional method of publishing books, as it has long functioned, becomes so frustrating. PublicAffairs printed 8,010 copies of the book, and to date has shipped 4,964. The total sales in the first two weeks, according to our tracking report, are 304 copies. Most brick and mortar stores–the major chains and the independents—cannot possibly have more than two or three copies on hand, and these are unlikely to be displayed in any significant way. For all the whining about those numbers, however, the important fact to point out is that The New Nobility is available to anyone with interest in the subject, even if it admittedly is geared to an audience of finite size. Not only that, the consumer can choose from a variety of formats and price points in deciding where and how to make the purchase.
Der obige Artikel bringt es wunderbar auf den Punkt. Ich würde diesen sofort unterschreiben. Das Dumme ist nur, wer interessiert sich für einen kleinen Eigenverleger aus der Ostmark? Eben! Deshalb braucht es renommierte Leute aus der Verlags- und Medienlandschaft, die bereit sind, die Hosen runterzulassen. Wo kann man schon lesen, wie schlecht die Buchverkäufe gehen und wie frustrierend es sein kann, von Buchläden ignoriert zu werden? Im besagten Artikel geht es um ein Buch zweier Russen, das in den USA veröffentlicht wurde und durchaus eine ansehnliche Medien-Response bekommen hat. Die Verkäufe sind trotzdem eher mäßig. Was wohl daran liegt, dass dem Buch vom Handel kaum Beachtung geschenkt wird. Deshalb befürworten die Verleger natürlich die Möglichkeit, das Buch auch als ebook zu beziehen. Get it?

Wir kommen nun zu folgendem Schluss: die großen Publikums-Verlage, die in den Medien präsent sind (vermutlich, weil diese zum selben Konzern gehören), ein gehöriges Marketing-Budget zur Verfügung haben, um allerlei „Kauft-mich“-Aktionen durchzuführen und in den Köpfen der potenziellen Käufer, sowie Verkäufer (Buchhändler, Geschäftsführer, …) ein gutes Standing haben, würden diesen eBook-Hype am liebsten unter den Teppich kehren. Bis dato hat ihr Geschäftsmodell anständig funktioniert. Man arrangierte sich mit den bekannten Konkurrenten. Jeder darf mal einen Bestseller landen. Einmal ist es X., das andere Mal Y. Alle sind glücklich. Balance of powers, wie man das in der Politik nennt. Jeder der Marktteilnehmer achtet darauf, dass keiner der anderen zu groß wird. Aber mit dem Internet und den eBooks kam das funktionierende Geschäftsmodell ins Wanken. Deshalb tut ein Konzern das, was er am besten kann: nämlich nichts. Will heißen: ruhig bleiben, abwarten und die bestehenden Kanäle weiter bedienen. Für die Schlipsträger in den Chefetagen steht fest: nur wenn das funktionierende Geschäftsmodell auch auf den eBook- und Webbereich ausgeweitet werden kann, taugt es auch etwas. Will heißen: die Platzhirschen bleiben auch in diesem Segment die Platzhirschen. Also beginnen die Konzerne nach den obligaten online-Buch-Verteilern Ausschau zu halten und lassen ihre Muskeln spielen. Mit amazon.com gab es ja bereits einen Schlagabtausch, den die US-Verlage schlussendlich für sich gewinnen konnten. Bleibt noch apple und ihr iBookstore. Aber Steve Jobs ist nicht blöd und streckt nur mal einen Finger aus. Die Hand bekommen die Verlage natürlich nicht. Das ärgert diese. Weil es heißt, dass auch Inhalte geprüft werden. Ja, plötzlich weht den großen Publikumsverlagen ein kalter Wind ins Gesicht. Jene Verlage, die bis dato immer bestimmt haben, wo es langzugehen hat. Wir dürfen nicht vergessen: Verlage sind Gate Keeper, sind Filtermaschinen, die entscheiden, was in ihrem Haus publiziert wird und was nicht. Man muss kein verschwörungsfreundlicher Zeitgenosse sein, um zu bemerken, dass manche Themen nicht aufgegriffen und andere wiederum liebend gerne. Gut. Wir können natürlich die Augen davor verschließen und ein wenig naiv tun.
eBook!
Das Internet hat den Einfluss der Konzerne gebogen, aber nicht gebrochen. Stück für Stück holen sie sich das Web zurück. Analog ist es auch beim eBook. Wer Einfluss auf die größten Content-Provider (amazon, apple, …) hat, kann demnach ruhig schlafen, weil die „Weltordnung“ wieder hergestellt wurde. Freilich, ein paar Ausreißer wird es immer geben: Da der Autor, der mit seinen eBooks zum Millionär wird (und natürlich einen Verlagsvertrag bekommt), da der Shop, der Bücher zu Nischen-Themen anbietet und sich nicht kaufen lässt und all die unzähligen kleinen und mittleren Verlage, die über ihre Webseite verkaufen, naja, das ist Peanuts. In England beziehen die Top 10 Schriftsteller rund 60 % der Gesamteinnahmen. Kann man sich das vorstellen? Das heißt, um die restlichen 40 % prügeln sich ein paar hunderttausend Autoren. Deshalb gibt es für die großen Verlage nur ein Ziel: in die Top-Ten zu kommen und kräftig abkassieren. Ob mit oder ohne eBook, ob multimedial oder staubtrocken.
eBook!
Was für die kleinen und mittleren Indie-Verlage übrig bleibt, sind die Krümel vom Festschmaus. Das Internet und das eBook ist eine Chance, neue Käufer auf sich aufmerksam zu machen und diese einfachst zu bedienen. Ob es reicht, um am Ende des Tages satt zu werden, wird die Zukunft weisen. Aber so lange die Medien-Werbe-„ich-will-dabei-sein“-Hypnose funktioniert, so lange werden viele Indie-Verleger und Autoren hungrig zu Bett gehen. Da sollten wir uns nichts vormachen. Ach so, ja. Augen zu und durch. Haben Sie jetzt schon mein eBook gekauft, ha?
eBook!