Virale Konzepte um ein paar Münzen

Iris Maria
Iris Maria Stromberger im Buch-Trailer zu den "Tiret"-Bänden

Gestern, zum österreichischen Nationalfeiertag, den Buch-Trailer zu den Tiret-Bänden abgedreht. Hinter der Kamera @medienpirat vulgo Florian „Flow“ Hörantner, vor der Kamera Iris Maria Stromberger. Wenn ich das Bild mit ihr sehe, geht mir das Herz über. Hier stimmt alles bis ins kleinste Detail. Ihr Outfit, die „Garderobe“, wenn man so will, wurde ihr vom Produzenten vorgegeben – also von mir. Normalerweise würde sie sich so nicht in die Öffentlichkeit begeben. Dass sie die Haare hochsteckte, ja, auch das war meine (felsenfeste) Vorgabe. Ansonsten war ich für viele Ideen offen. Meine ursprüngliche Idee, nennen wir diese „Der Stuhl“, musste leider aus budgetären Gründen verworfen werden: das Kunsthistorische Museum (KHM) gewährte zum Nationalfeiertag nur ermäßigten Eintritt von EUR 9,- pro Mann oder Frau und deren Nasen. Das sprengte bei weitem das angesetzte Budget von rund EUR 10,-

Zum Glück überzeugte mich Flow, ja nicht von meiner ursprünglichen Idee abzuweichen, nachdem ich gerne eine Rolltreppenfahrt in der U-Bahn-Station Schottenring gefilmt hätte. Ich schätze, die Leutchen werden sich noch heute wundern, warum die zwei Typen einige Male mit der Rolltreppe rauf und runter und dabei immer fotografierten oder mitstoppten. Leider war die Rolltreppe zu kurz. Und da wir keine Drehgenehmigung bei den Wiener Verkehrsbetrieben eingeholt hatten, hatte ich zugegebenermaßen ein mulmiges Gefühl. Noch dazu, wo die Wiener U-Bahn-Stationen „big-brother-is-watching-you“-mäßig mit Kameras zugepflastert sind und alles sehen und beobachten. Und weil ich (leider) nicht die Chuzpe eines Aktionskünstlers habe, wurde kurzerhand umgedacht. Das Ergebnis, davon gehe ich aus, kann sich sehen lassen. Wobei, ich habe es noch nicht gesehen. Der Schnitt, die Nachvertonung, das Konvertieren, all das muss erst in mühsamer Kleinarbeit gemacht werden.

Nach der Filmerei ging es natürlich geradewegs ins Kaffeehaus. Nachbesprechung. Dabei wurde eine hübsche virale Idee geboren, die ich heute, am frühen Morgen, noch ausformulierte und die, davon gehe ich jetzt einfach aus, grenzgenial ist. Gut. Theorie ist die eine, Praxis die andere Seite. Gerade wenn es um Social Media geht, sollte man besser die Kühe, pardon, die Kirche im Dorf lassen.

Apropos. Meine hübsche Fan-Seite zum euryclia-Buchprojekt Der Fetisch des Erik van der Rohe hat nun einen Kurzlink auf facebook:

http://www.facebook.com/erikvanderrohe

Ab 25 Fans darf man einen Kurzlink für eine Fan-Seite beantragen. Gestern also durch virtuelle Bettelei („bitte, bitte“) die Grenze überboten und heute stehen wir bei 41 Fans. Das ist mal ein Anfang, nicht? Wer noch kein Fan ist, hat jetzt die Chance. Anklicken und in der Fan-Community mitmachen. Ich werde sicherlich allen Fans, die sich hervortun, das eine oder andere Kapitel schenken. Wichtig dabei: „einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul“!

Die gute Jana Herwig hat mich mit ihrem Blog-Beitrag „inspiriert“, will heißen: was sie hat, will ich auch! Nämlich: eine App(lication), die den eigenen Blog auf einem NOKIA-Smartphone abrufen lässt. Gut, ich kenne jetzt niemanden, der ein NOKIA hat, aber was spielt das jetzt für eine Rolle? Eben! Dabei sein ist alles in der heutigen schnell-lebigen App-Web-Zeit. Ich werde also meinen Blog in eine App packen und im Ovi App Store anbieten. „Für lau“, also gratis, wie es Jana so hübsch formulierte. Übrigens, ein paar österreichische Blogger haben ihre Blogs schon eingestellt. Die Liste kann man in Jana Herwigs Beitrag einsehen.

Jetzt stellt sich natürlich die Frage, wie einfach oder schwierig es ist, eine Apple-App zu machen. Aber mit Apple bin ich sowieso sehr unglücklich. Der ibookstore dürfte nur mit den Apfel-Gadgets aufzurufen sein. Versuche, mit Wintel-PC und Web zum ibookstore zu gelangen scheiterten grandios. Über Umwege erfahren, dass, möchte man seine eBooks im Store anbieten, man einerseits eine ISBN benötigt, andererseits werden die epub-Dateien mit einem noch seltsam unfertig aussehenden Programm geprüft, das eine kleine Wissenschaft für sich ist. Nur durch das Google-Orakel konnte ich ein paar Tipps bekommen, wie man das Ganze Prozedere durchführt. Erinnerte mich wieder an die gute alte DOS-Zeit, als ich im Kommando-Fenster die Befehle tippte. Fühlte mich ein wenig in die Steinzeit der Software zurückversetzt. Dafür gehört Apple eigentlich an die Wand geklatscht (die Wand sollte natürlich zu den Produkten passen und sehr stylish sein). Überhaupt scheinen mir die Applerianer ihren ibookstore von der Außenwelt abzuschotten und die Tore von finster dreinblickenden Türwächtern bewachen zu lassen. Im Gegensatz dazu verhält sich amazon wie beim „Tag der offenen Tür“. Freilich, einfach ist es auch nicht, die richtige Türe zu finden, aber niemand steht davor und tut auf geheimnisvoll. Um bei amazon ein eBook hochzuladen, braucht es keine ISBN und kein technisches Knowhow – im Prinzip erledigt alles eine Konvertierungs-Software, die im Web-Browser aufgerufen wird. Das Ergebnis kann man sich dann auf einem simulierten kindle-Gerät angucken. Funktioniert einwandfrei (abgesehen vielleicht von ein paar Kleinigkeiten). Wen wundert es also, warum amazon im eBook-Segment die Nase vorne hat. Würde ich eine Empfehlung aussprechen, dann nur für diese Leutchen. Die wissen, um was es geht. Literatur sollte einerseits für jedermann zugänglich, andererseits auch für jedermann veröffentlichbar sein. Ja, ja.

So! Jetzt aber zurück zu meiner viralen Spielerei und dem Buchtrailer. Demnächst in diesem Theater.

 

 

18 Kommentare zu „Virale Konzepte um ein paar Münzen“

  1. Eine Apple App zu machen kann ähnlich einfach sein, wenn es rein feedbasiert ist – ärgerlich sind vielmehr die Zusatzkosten, die auf einen zukommen:

    The only difficult part of the process comes when you have to actually publish your app to the iTunes App Store or test it on your phone. This is a result of Apple’s strict security guidelines, but AppMakr does a good job of walking you through the process with clear and easy instructions that are both written and on video. If you’ve ever wanted to create your own iOS app but don’t really have the programming chops, AppMakr is a fun and easy way to do it.

    AppMakr is free to use, but it does require that you have an iOS developer account if you actually want to test your app on an iOS device or publish to the iTunes App Store. A developer account will cost you $99/year, but that’s a pretty good deal if you’re looking to create an easy to use, feed-based application.

    http://lifehacker.com/5673309/appmakr-helps-you-create-your-own-iphone-app-for-free-no-coding-necessary

    Auch bei Ovi muss an evtl etwas zahlen: 1 Euro für die Registrierung. Warum ich das nicht musste, kann ich nicht genau sagen – evtl. fällt das nur an, wenn man kostenpflichtige Apps erstellt.

  2. Ich möchte auch gerne mein Nokia Phone hier melden, damit es den Segen erhält, diese modernen, sympathischen, zeit- und raumumfassenden Informationen zu grandioser Literatur zu empfangen.

    Gruß Heinrich 😉

    1. Wow! Und schon gibt’s drei nette Blog-Leser mit NOKIA-Phone. Ich bin begeistert. Ich gebe dann Bescheid, wenn die App im Store erhältlich ist. Kann sich ja nur noch um wenige Stunden handeln. Na, vielleicht sind’s auch Tage, who knows 😉

    1. Ja, ja, mein lieber Herr Heinrich, aber die Frage ist ja: werde ich das noch erleben? *zwinker* In Wien ist es ja so eine Sache mit dem „berühmt sein“ und es „geschafft zu haben“. Da hat der gute Qualtinger ein wahres Wort gesprochen. Kennen Sie das? Leider kann ich es aus dem Stegreif nicht wiedergeben, aber ich denke, es lässt sich im Web orakeln. Natürlich hat es mit Tod, Sterben und hochleben zu tun. Ja, gerade Anfang November werden die Wiener sentimental und melancholisch 🙂

  3. Lieber Richard,
    ich habe für Sie 120 eintragen lassen. Sollten Sie ein Laster haben, müssen Sie leider 10% abziehen. (Ich werde auch nur 108 – wegen Übergewichtigkeit) Haben Sie mehr als ein Laster, gelten pauschal 15%.
    Sie können sich darauf verlassen. Wenn meine Zusage nicht eintrifft, hafte ich mit meinem kompletten Privatvermögen.
    (Das ist u.a. eine CD von Erwin Steinhauer, der gestern bei uns wunderbare Werke von Werner Pirchner vorgetragen hat.

    Sagt Salomon: Wär‘ ich noch etwas weiser, wär‘ ich Kaiser – so bin ich König – das ist mir auch nicht wönig.

    Nicht wortgetreu, weil meine Zellen schon rosten, aber was ich damit sagen will, wenn wir nicht Kaiser werden, ist es nicht ganz so schlimm. 😉

    Gruß Heinrich

    1. 120? Schlapperlot. Sie meinen also, dass ich dieses biblische Alter erreiche? Und bei wem, wenn ich fragen darf, haben Sie es eintragen lassen?

      Ach, der gute Steinhauer treibt sich in Germanien herum. Schau mal einer an. Ich möchte ihn ja für Schwarzkopf haben. Er ist der Parade-Wamperl wie er im Buche steht. Diese Rollen spielt er perfekt. Ich hoffe, ich kann es ihm mal sagen.

      Richtig. Edelmann würde uns auch schon genügen.

  4. Schlapperlot? – nein, 108. Weil Sie mir kaum glaubhaft versichern können, dass Sie die 10% umgehen können, selbst wenn Sie nicht geraucht haben. 😉

    Aber egal, was ich Ihnen erzähle, es ist enorm wichtig, dass Sie ganz fest daran glauben, gesund und munter über die 100 zu kommen. Dann klappt das, auch wenn es keine exakte Punktlandung wird.

    Schade, wenn ich das gewusst hätte, hätte ich es dem Herrn Steinhauer ausrichten können. Er hat auch einen Trick verraten, wie man über 100 wird.
    Er sagte, dass Werner Pirchner LEIDER schon mit 61 Jahren gestorben ist. Da er aber meistens die Nächte „durchgemacht“ hat, ist er in Wirklichkeit 122 geworden. 😉

    Gruß Heinrich

    1. Haha, der Witz mit dem Pirchner ist LEIDER sehr lustig. Aber wir Wiener, wir wissen ja, dass man auch übers Sterben seinen Spaß machen kann. Das wusste schon der liebe Augustin. Ja, ja.

      Übrigens hat sich der liebe Fritz Elfers bei mir gemeldet, weil er ebenfalls im Club der 99 aufgenommen werden möchte. Ich hoffe, Sie haben ihn nicht zu sehr gedrängt. Aber danke, dass Sie die Kunde weitertragen 🙂

      Dann schick ich mal herzliche Grüße aus Wien
      Richard

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