Hotel Lux von Haußmann und mit Herbig

Gerade auf der Wiener Filmpremiere der neuen Tragikomödie HOTEL LUX von Leander Haußmann gewesen. Wenn mir schon das Produzenten-Brüderpaar B. eine Karte zukommen lässt, muss man sich natürlich mit einer Filmkritik revanchieren. Gefälligkeit ist das freilich nicht, weil, gleich vorweg, der Film eine Empfehlung ist. Eine dringende noch dazu.

Hotel Lux spielt in den 1930ern, zuerst in Berlin, danach in Moskau. Wer die Zeit zu deuten weiß, der ahnt, wohin es einem da verschlägt. Vom rechten Regen in die rote Traufe – Nass wurde man freilich so oder so. Je nach dem.

Über die Qualität des Films gibt es nichts zu rütteln. Haußmann versteht sein Handwerk und setzt die technischen Möglichkeiten gekonnt ein. Gleich zu Beginn des Films eine beeindruckend Kamerafahrt über das Moskau der 1930er. Der Film selber  mag sich leicht und schwungvoll, komödiantisch im besten Sinne, geben, aber die Thematik legt sich wie ein dunkler Mantel über die Handlung. Das ist auch das Besondere, dieses Pendeln zwischen Amüsement und Tragik, zwischen Witz und Tod. Das Timing der Wortspiele ist übrigens ausgezeichnet, eine Seltenheit im deutschen Komödienfach, vermutlich, weil es Training und Erfahrung und Genauigkeit braucht

Wir können davon ausgehen, dass Haußmann Anleihen genommen hat, vor allem bei Ernst Lubitsch und die Hitler-Farce To be or not to be (Sein oder Nichtsein) aus dem Jahr 1942 (!) – Wer den Film noch nicht kennt, tja, der bekommt als Hausübung, diesen sich anzusehen. Unbedingt. Schon ein Billy Wilder wollte so gute Filme wie Lubitsch machen und das soll etwas heißen, nicht? In die selbe Kerbe schlägt dann natürlich Mel Brooks Remake aus dem Jahr 1983 und durchaus The Producers mit dem Stück im Stück Springtime for Hitler aus dem Jahr 2005. Last but not least natürlich die bekannteste Hitler-Parodie von Charlie Chaplin The Great Dictator (Der große Diktator).

Hervorstreichen muss man einfach die Intelligenz der Umsetzung und der unaufdringliche tragikomische Witz. Da ich mich gerade mit konspirativen Themen beschäftige, die unwirklich scheinen, aber leider sehr real sind, ist es immer gut, wenn man sich die nähere Vergangenheit vor Augen führt. Wie kann es sein, dass ein Mann namens Stalin, Genosse Stalin, eine Säuberungsaktion in ganz Russland durchführen konnte, die den Terror eines Robespierre zur Französischen Revolution wie einen Kindergeburtstag aussehen lässt? Ich glaube, den größten Fehler, historisch betrachtet, begeht man dann, wenn man Führerpersönlichkeiten für etwas verantwortlich macht. Tatsächlich aber geht es immer um ein System. Wenn man den Film mit diesen Augen sieht, wird es einem sehr deutlich  (auch wenn es vielleicht nicht die Intention von Haußmann war). In meinem neuen Buchprojekt bin ich nämlich genau darauf durch Zufall gestoßen, dass es nicht um die Menschen geht, sondern, was ein System  (auch das gegenwärtige!) aus den Menschen macht. Deshalb ist es wichtig, dass auch eine jüngere Generation HOTEL LUX guckt. Gut möglich, dass diese noch nicht die Punkte verbinden können, aber es ist wichtig, sie dahingehend anzutippen. Und vielleicht wird dann wenigstens einer die Frage stellen: „Warum haben die da mitgemacht?“

Ja, warum?

Was haben Bananen aus Guatemala mit Sigmund Freud und Gadaffi zu tun?

Der Zeiger des conspiracy Textes blieb vorerst  bei 335 Seiten stehen. Und jetzt beginnt der mühsame Versuch, aus den Fakten und Daten und banalen Gewäsch einen roten Faden zu ziehen. Gar nicht einfach. Weil ich anfänglich nicht wusste, wohin die konspirative Reise gehen würde. Jetzt weiß ich es. Immerhin hat es mich zur größten Verschwörung aller Zeiten gebracht, der ich mich im letzten Drittel ausführlich widme. Dagegen verblassen die üblichen Verdächtigen wie 9/11, JFK, Apollo und wie sie alle heißen zu amüsanten Scharmützeln. Vermutlich hat es mehr mit der Erfindung des Kalten Krieges und dem War on Terror zu tun, die wie Damoklesschwerter über der Bevölkerung gehalten wurden und werden. Wie dem auch sei, man halte als Bürger Augen und Ohren offen und lese hin und wieder alternative Medien. Schaden tut es mit Sicherheit nicht.

Guatemala 1954 – Libyen 2011 und andere verdeckte CIA Operationen

Ich habe also die letzten zwei Wochen intensivst an meinem Conspiracy Buch geschrieben. 260 Seiten sind es bis jetzt, ohne, dass ich die üblichen Verdächtigen wie 9/11, Apollo, JFK aufgenommen hätte. Evtl. könnten diese in weiteren Bänden folgen, falls mir nicht die Luft und die Münzen ausgehen. An Material mangelt es nicht – man könnte vermutlich sein restliches Leben damit zubringen, die Merkwürdigkeiten dieser Welt zusammenzufassen und aufzuzeigen.

Dass die blutige Chose in Libyen eine perfekte Kopie der verdeckten Operation PB Success des CIA in den 1950ern in Guatemala war und ist, sollte einen nicht mehr verwundern. In meinem Buch lege ich die obszönen Fakten auf den Tisch, wo jeder ersehen kann, wie Politik, Wirtschaft und Medien verzahnt sind. Hier geht es nicht ums Gemeinwohl von Bürgern oder Staaten. Hier geht es um Profit, Ego und Machtausweitung. Punkt.

Wenn Sie diesen kurzen Clip gesehen, werden Sie bemerken, dass es heutzutage eines Narren mit einer Narrenkappe braucht, um Wahrheiten sagen zu dürfen. Immerhin ist der ZDF ja eines Thronsaales nicht unähnlich. Gut, dass der Narr am Ende noch eine Pointe draufsetzt, die viele VIPs wieder beruhigt. Die Fragen bleiben. So. Ich gehe wieder zurück und schreibe weiter. Zu guter Letzt biete ich eine absurde Vision an, um den Karren aus dem Dreck zu ziehen. Was bleibt über? Die Welt ist längst aus den Fugen geraten, beeinflusst von Soziopathen und ihren willfährigen Handlangern. Bald wird man es in meinem Buch nachlesen können … bald.

Über Korruption, Konspiration und Kosmologie

Keine Sorge. Für diesmal wird es nur ein kurzer Beitrag. Weil ich an meinem Conspiracy-Buch schreibe, besser: schreiben sollte. Bis dato habe ich Daten gesammelt und Querverbindungen gezogen. Gestern jedenfalls, auf dem Weg nach Hause, fiel es mir auf und ein: Wo Korruption herrscht, herrscht auch Konspiration. Wo Konspiration herrscht, herrscht auch Korruption. Wie ich das sagen kann? Nun, wenn jemand bestochen wird, so sind zu mindest zwei Leute involviert, nämlich der eine, der gibt und der andere der nimmt. Und damit haben wir – zu mindest – zwei Leute, die alles daran setzen, diese Korruption zu verheimlichen und voilà, schon beginnen sie mit ihrer Konspiration. Banal, nicht? Trotzdem sollte man es als Bürger immer im Hinterkopf haben, wenn es um Aufdeckung von Korruptionsfällen geht. Diese werden gemeinhin als klar abgegrenztes Verbrechen der Öffentlichkeit präsentiert. Aber weil wir ja wissen, oder es wenigstens wissen sollten, dass eine Konspiration per se nicht in seiner Gesamtheit zu verstehen, geschweige denn aufzudecken ist. Aber darüber werde ich im Buch natürlich lang und breit schreiben. Ja, ja.

Und weil wir der Meinung sind, dass wir so gut wie alles zu wissen glauben, für den habe ich diesen entlarvenden TED-Beitrag von Beau Lotto (heißt der Kerl wirklich so?) gefunden, der sich mit optischen Illusionen beschäftigt und ein paar Beispiele dem Publikum vorstellt. Seine Resümee:

Niemand kann die Natur als objektiver Beobachter sehen. Wir sind durch eine Ökologie definiert, die notwendigerweise relativ, historisch und empirisch ist. No one is an outside observer of nature. We are defined by our ecology. Ecology is necessarily relative, historical and empirical.