Eine märchenhafte Historie

Conspiracy!

Das erste Opfer des Krieges ist die Wahrheit, heißt es. Das war vor zweitausend Jahren genauso und wird in hunderten von Jahren noch so sein. Wirklich. Wer sich mit größeren Ereignissen in der Vergangenheit auseinandersetzt, der wird bemerken, dass die Mainstream-Darstellungen in den Geschichtsbüchern in vielen Punkten Lücken und Ungereimtheiten aufweisen. Es werden Schlüsse gezogen, die seltsamerweise keinen rechten Sinn ergeben wollen, aber von allen akzeptiert sind. Man fragt sich, wie das sein kann? Sollten Historiker und Archäologen nicht einen Eid abgelegt haben, nur der Wahrheit verpflichtet zu sein, egal wie unangenehm oder verletzend diese auch sein mag? Wenn also die Wahrheit in einer kriegerischen Auseinandersetzung auf der Strecke bleiben muss, warum wird dies nicht ins Kalkül gezogen? Warum wird davon ausgegangen, dass Propaganda, Desinformation und Lügen immer nur der Verlierer eines Konflikts gestreut haben soll? Warum wird davon ausgegangen, dass der Sieger eines Konflikts die Welt ehrlich und wahrhaftig informierte? Ehrlich, es ist mir unverständlich, wenn ich sehe, wie sich Leute mit Verstand und wissenschaftlichem oder medialem Hintergrund dumm stellen.

»Gegenwärtig«, so George Orwell, »bestehen politische Ansprachen und politische Schriften im Großen und Ganzen darin, das Inakzeptable zu rechtfertigen. Deshalb muss Politsprech größtenteils aus Euphemismen (Beschönigungen), falschen Umkehrschlüssen und vagen Unklarheiten bestehen. Wehrlose Dörfer werden aus der Luft bombardiert, die Bewohner vertrieben, die Rinder mit Maschinengwehren abgeknallt, die Hütten mit Leuchtspurmunition in Brand gesetzt: das nennt man Befriedung.« [aus George Orwell – Hrsg. Jeffrey Meyers / Artikel von George Steiner, New Yorker, 1969]

Anfang Oktober habe ich mit dem Conspiracy Buch begonnen – heute will ich es in einer zweiten Version abschließen. Es war nur ein wundersamer Zufall, der mich von einem zum anderen geführt hat. Die geschichtliche Aufrollung hat für mich erst begonnen, weitere Recherchen und Überlegungen sind nötig, aber für ein erstes Resumee sollte es reichen. Gewiss, im Moment grabe ich mit meinem Verstand die Spitze eines historischen Eisberges frei, aber die Ungeheuerlichkeiten, die sich aus dem neuen Verständnis ergeben, sind erschütternd. Noch mehr, wenn man sich vor Augen hält, wie sehr ein alteingesessenes Establishment mit allen Mitteln versucht, jeden anderen Blickwinkel auf vergangene Ereignisse zu blockieren und zu sabotieren bzw. die Fragesteller zu diskreditieren, zu verunglimpfen, bloßzustellen, zu erpressen, anzuklagen, zu verleumden und zu bedrohen. Dürfen wir uns also in der westlichen Welt wirklich in einer Demokratie wähnen, in der jeder das Recht hat, seine Meinung frei zu äußern? Darüber sollten wir nachdenken.

3 Kommentare zu „Eine märchenhafte Historie“

  1. Dürfen wir uns also in der westlichen Welt wirklich in einer Demokratie wähnen, in der jeder das Recht hat, seine Meinung frei zu äußern? Darüber sollten wir nachdenken.

    Lieber Richard, ich habe darüber nachgedacht:

    Am westlichen Himmel wurde angeblich eine Demokratie gesichtet


    es ist aber – wie bei mir üblich – nichts Neues dabei herausgekommen. 😉
    Darum bin ich ausgesprochen gespannt auf Ihre absurd visionäre Lösung!

    Gruß Heinrich

  2. dazu passend:
    Hauptbücherei am Gürtel, 1070, Urban-Loritz-Platz 2a
    Di, 22.11.2011, 19.00 Uhr
    Pro und contra: Aktuelle Sachbücher im Gespräch
    Hannes Hofbauer: Verordnete Wahrheit, bestrafte Gesinnung. Rechtsprechung als politisches Instrument. (Promedia Verlag)
    Buchpräsentation und Podiumsdiskussion mit Winfried Schulze (Historiker, Universität Paderborn), Thomas Prader (Rechtsanwalt), Hannes Hofbauer (Autor) | Moderation: Susan Zimmermann (Central European University, Budapest).

    Neue Straftatbestände auf EU-Ebene öffnen einer Gesinnungsjustiz Tür und Tor. Die Leugnung von einem gerichtlich als Völkermord deklarierten Ereignis wird strafbar; die Leugnung kommunistischer Verbrechen könnte es demnächst werden. Diskussionen über die schrecklichsten Untaten, die Menschen anderen Menschen angetan haben, werden zukünftig nicht mehr offen geführt werden dürfen. Seit in der Europäischen Union Ende 2010 ein Rahmenbeschluss zur Kriminalisierung von Völkermordleugnung und Verharmlosung von Kriegsverbrechen in alle nationalen Gesetzeswerke Eingang gefunden hat, wird (abweichende) Meinung darüber zur Straftat. „Geschichte ist keine Religion. Geschichte ist kein Objekt der Rechtsprechung.“ Mit diesen Kernsätzen appellierten die bekanntesten französischen Historiker an die politisch Verantwortlichen in Paris, Meinungsparagraphen und vorgeschriebene Wahrheiten aus den Gesetzbüchern zu streichen. In den deutschsprachigen Ländern haben sich bislang kaum Stimmen gegen die Verrechtlichung der politischen Debatte erhoben. Das vorliegende Buch soll diesbezüglich einen Anfang machen.

    Hannes Hofbauer, geboren 1955, Wirtschaftshistoriker und Publizist. Seit mehr als 20 Jahren bereist er insbesondere die Länder des ehemaligen Rats für gegenseitige Wirtschaftshilfe und Jugoslawiens.

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