Pseudo-Realität anno Juli 2014

rege
Am Ende des Regenbogens, da liegt es vergraben!

Es ist wahrlich nicht leicht, seriöse Quellen zu finden, die den gewöhnlichen Bürger aufrütteln, ihn sozusagen aus der ihn umgebenden Pseudo-Realität herausführen können. Andererseits bin ich mir gar nicht mehr so sicher, ob diese Wachrüttelei überhaupt noch möglich ist, ganz abgesehen von der Frage, ob sie überhaupt Sinn macht. Da lobe ich mir den amerikanischen Pioniergeist, dieses in der Brust lodernde Feuer und die damit verbundene absolute Gewissheit, dass Freiheit und Wahrhaftigkeit (und ne Jagdflinte) am Ende gegen jede Tyrannei obsiegen werden. Fein. Den Deutschen und Österreichern ist dieses Selbstbewusstsein 1945 respektive 1918 förmlich herausgerissen worden. Ob zu recht oder zu unrecht steht auf einem anderen Papier. Es ist jedenfalls Fakt, dass die beiden Völker nie mehr zu sich selbst zurückgefunden haben. Ja, beide haben ihre Vergangenheit gekappt und ihre Wurzeln vergiftet. So ist es nur folgerichtig, dass der von mir sehr geschätzte Schweizer Uni-Professor Daniele Ganser in einem Interview den Schluss zieht, dass Deutschland ein Vasall Washingtons ist und es sich – aus deren Sicht – noch immer um ein besetztes Land handelt [link].

Der Ukraine-Konflikt – mit all den Haupt- und Nebenschauplätzen – ist für Außenstehende kein bisschen zu verstehen. Hier wird, ein weiteres Mal, imperiale Weltpolitik in die tödliche Tat umgesetzt. Die Liste all dieser Interventionen ist bereits so lange, dass man sie gar nicht fassen kann. Unmöglich. Die Einträge reichen vom „Überfall“ auf Mexiko 1846 über die „Falle“ in Afghanistan 1979 bis hin zur „Auslöschung“ Libyens 2011. Falls Sie wirklich ein Interesse daran haben, Konflikte verstehen zu wollen, dann müssen sie zu aller erst Washington (nicht die USA) als imperiale Macht verstehen, die dem Römischen Imperium frappierend ähnelt. Danach gilt es zu begreifen, dass an den Schalthebeln nur analytische Schachspieler sitzen, deren Aufgabe es ist, ein vorgegebenes Ziel zu erreichen. Dabei ist jedes, wirklich jedes Mittel recht. Der gewöhnliche Mensch kann diese Kaltblütigkeit nicht im Ansatz ermessen. Kein bisschen. Deshalb würde er die (schlimme) Wahrheit, würde man sie ihm auf dem Silbertablett servieren, nicht akzeptieren können. Unmöglich. Weil nicht sein kann, was in seinen Augen nicht sein darf. In den Worten des damaligen FBI-Chefs J. Edgar Hoover hört sich das dann so an:

»The individual is handicapped by coming face-to-face with a conspiracy so monstrous he cannot believe it exists. The American mind simply has not come to a realization of the evil which has been introduced into our midst. It rejects even the assumption that human creatures could espouse a philosophy which must ultimately destroy all that is good and decent.«

Edgar Hoover, „Communist ›New Look‹: A Study in Duplicity“, in: Elks Magazine Ausgabe August 1957, Hrsg.: BPO Elks of the USA, Chicago, S. 48.

»Der Einzelne tut sich schwer eine Verschwörung zu sehen, die so monströs ist, dass er gar nicht glauben kann, dass sie überhaupt existiert. Der amerikanische Verstand hat bis jetzt nicht begriffen, welches Übel in unsere Reihen eingeschleust wurde. Der Verstand lehnt sogar die Annahme ab, dass Menschen eine Philosophie entwickeln könnten, die darauf abzielt, alles Gute und Anständige zu zerstören.« [meine Übersetzung]

In Bezug auf den Israel-Palästina-Konflikt gibt es nicht viel zu sagen, will man sich nicht den Mund verbrennen. Ich denke, es reicht, den offenen Brief eines norwegischen Arztes zu lesen, der in einem Spital in Gaza seinen freiwilligen Dienst versieht und mitansehen muss, wie Stunde um Stunde eine neue Welle an Verwundeten und Schwerverletzten – Kinder, Frauen und Männer jeden Alters – angeschwemmt wird. [link]

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Conspiracy_3D300P
Mein Versuch, auf 600 Seiten Licht ins Dunkle zu bringen.