Denkverbote #2: Der inszenierte Terror

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Seit 2001 werden die Bürger der westlichen Länder immer öfter mit Terroranschlägen konfrontiert. Während Medien den Schrecken zelebrieren und die Angst in der Bevölkerung schüren, nützen Politiker und Funktionäre den Schockzustand dazu, um unpopuläre Maßnahmen durch- und umzusetzen. Auf diese Weise können neue Konflikte entfacht, Kriege weitergeführt, Zivilisten überwacht, Verdächtige interniert und der immerwährende Ausnahmezustand ausgerufen werden. Mit jedem vermeintlichen Anschlag, mit jeder hasserfüllten Schlagzeile, mit jedem Angst machenden TV-Bericht rückt die westliche Welt Orwells Oceania ein Stück näher.

Gäbe es tatsächlich diesen fanatischen Einzelhandels-Terrorismus – im Gegensatz zum Großhandels-Terrorismus staatlicher Institutionen, von dem Politiker und Medienleute immer wieder sprechen, die westliche Zivilisation würde längst in Schutt und Asche liegen. Um das zu verstehen, muss man weder Studium noch die Weisheit mit dem Löffel gefressen haben, man braucht nur den Zusammenhang zwischen Feuerzeug und Benzinkanister auf der einen und dicht verbaute Großstädte auf der anderen herzustellen. Wenn es darum geht, Massen zu töten und zu verstümmeln, ist ein Staatsapparat sicherlich die effizienteste und gnadenloseste Terrorgruppe. In den Worten des Historikers William Blum: „Ein Terrorist ist jemand, der eine Bombe hat, aber über keine Luftwaffe verfügt.“

Das Wort Terror (franz. terreur) entstand übrigens während der französischen Revolution von 1789 und meinte damit ein in Ausübung gebrachtes tyrannisches System. Ein Terrorist, erfahren wir im Wörterbuch der Gebrüder Grimm, war ein Schreckensherrscher, der Schreckend verbreitend herrschte. Jene, die sich gegen eine legitime Herrschaft auflehnten, nannte man schlicht und einfach Rebellen oder Aufwiegler. Schlag nach bei Michael Kohlhaas oder Andreas Hofer.

Stellt man die offizielle Version der (vermeintlichen) Anschläge in Paris (Charlie Hebdo), Nizza, Berlin, Barcelona, Boston, Paris usw. zur Debatte, wird man verdächtigt, den Terrorismus zu relativieren und bezichtigt, die Opfer verächtlich machen zu wollen. Mit Vorwürfen, welche an die Gefühle, nicht an den Sachverstand appellieren, möchte man jeden Zweifler zum Schweigen bringen. Aber ist es nicht äußerst paradox, dass Menschen auf die Straße gehen – Stichwort: Charlie Hebdo – um für Meinungs- und Pressefreiheit einzutreten, gleichzeitig aber Skeptikern diese Freiheit nicht zugestehen wollen? Werden in den Medien nicht sogar Stimmen laut, die Politiker auffordern, strenger gegen „Hass- und Hetzkommentatoren“ vorzugehen und „Verschwörungstheorien“ zu zensieren? Aber gut, wie Tucholsky einmal sagte, ist das Gegenteil von gut gemeint und am Ende der Reise wartet für uns Zimmer 101.

Vergessen wir eines nicht: Die gewöhnlichen Bürger wissen nicht, was damals in Paris usw. geschehen ist. Die Medienleute wissen es auch nicht, schreiben aber ihre Berichte so, als würden sie den wahren Sachverhalt kennen. Ob Politiker eingeweiht sind, ist fraglich. Es sind in erster Linie die Behörden, also jene Abteilungen, die offiziell mit der Aufklärung des Verbrechens beauftragt wurden, die alle Fakten und Daten, soweit sie sich ermitteln ließen bzw. soweit man sie ermitteln ließ, gesammelt auf dem Tisch liegen haben. Welche dieser Fakten und Daten an die Öffentlichkeit gelangen, wird an einer Stelle in der Hierarchiekette entschieden. Der Polizeisprecher kann nur jene Informationen weitergeben, wofür er die Erlaubnis bekommen hat. Mit anderen Worten: Der gewöhnliche Bürger kann sich niemals sicher sein, dass er alle relevanten Informationen, die nötig sind, um ein Ereignis zu erklären, auch bekommen hat. Somit kann er die offizielle Version der Behörden nur als wahr akzeptieren, wenn er ihnen vertraut oder als falsch ablehnen, wenn er ihnen misstraut.

Eine Verschwörungstheorie, so haarsträubend sie auch sein mag, ist demnach als Zeichen eines großen Misstrauens gegenüber der Obrigkeit anzusehen. Sprich, es geht bei alledem um den ältesten zivilisatorischen Konflikt, nämlich dem Ringen zwischen denen da oben und jenen da unten.

Falls Sie jetzt meinen, die Obrigkeit würde niemals so perfide sein, Anschläge als Psy-Ops zu inszenieren oder gar zu verüben, dann schlage ich vor, Sie informieren sich über Operation Gladio im Italien (und Europa) während des Kalten Krieges. Damals ließen (geheime) Angehörige der NATO-Armee Bomben explodieren und schoben diese Anschläge linken Politgruppen in die Schuhe. Ja, Washington konnte es unmöglich hinnehmen, Italien an die Kommunisten zu verlieren. Was sind schon ein paar hundert Tote und Verletzte im Krieg gegen die UdSSR? Prof. Daniele Ganser, ein Schweizer Historiker, der dieses unrühmliche Kapitel wissenschaftlich erforscht und darüber geschrieben hat, wird deshalb in den Medien als Verschwörungstheoretiker gebrandmarkt und als „unseriös“ diskreditiert. Diese Medien sind es auch, die mit Hohngelächter in einer TV-Doku die Frage stellen: Wer lässt sich Verschwörungstheorien einfallen?

Sollte es in naher Zukunft so sein, dass offizielle Erklärungen bezüglich terroristischer Anschläge nicht mehr kritisiert, hinterfragt oder abgelehnt werden dürfen, dann würde ich vorschlagen, wir werfen Kant und die Aufklärung auf den Scheiterhaufen der Geschichte und bejubeln es während der nächsten Hass-Woche.

5 Kommentare zu „Denkverbote #2: Der inszenierte Terror“

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