Ich will diesen Beitrag kurz und bündig halten, da ich weiß, dass der gewöhnliche Medienkonsument kaum noch Zeit hat, abseits der ausgetretenen Info-Pfade zu wandeln. Wie gesagt, wir stecken mitten im Krieg. Allerhand, nicht?
Die britische BBC machte in einer Sendung den hochrangigen Studiogast Lord West, der nicht den Vorgaben der britischen Regierung bezüglich des Giftgasangriffs in Syrien folgen wollte, darauf aufmerksam, dass man in einem Informationskrieg („information war“) mit Russland stünde und mit solch einer gegensätzlichen Meinung die Sache nur verworrener machen („muddy the waters“) würde. Noch ist das äußerst entlarvende Interview auf youtube zu sehen.
»In Kriegszeiten ist die Unterlassung zu lügen eine Nachlässigkeit, das Anzweifeln einer Lüge ein Vergehen und die Darlegung der Wahrheit ein Verbrechen.«*
Dieser Informationskrieg kennt freilich keine Grenzen und keine Staatszugehörigkeit und die Kriegsteilnehmer bombardieren Sie und Ihre Kinder mit Schlagzeilen, Fotos, Videos und Phrasen, Phrasen, Phrasen. Die Wahrheit, wie wir wissen, ist das erste Opfer in einem Krieg und längst unter den Trümmern des gesunden Menschenverstandes begraben. Tagtäglich werden von Journalisten, Experten und Politikern Lügengebäude aufgezogen, das einem Hören und Sehen vergeht. Diese gefährlichen Propaganda-Bastionen zum Einsturz zu bringen, ist freilich kaum noch möglich.
Für alle interessierte Mitkämpfer, lesen Sie, was Prof. Sachs über die geheimen Interventionen der USA in Syrien zu sagen hat.
Wie dem auch sei, all die skeptischen „Online-Aktivisten“, die „Verschwörungstheorien“ verbreiten, zu denen zähle ich mich auch, wurden von der BBC (und dem Mainstream) zu „Putin-Freunden“ und somit Feind erklärt. Was nun? Desertieren? Mit wehenden Fahnen zum Mainstream überlaufen? Oder den aussichtslosen Kampf aufnehmen und versuchen, die kantsche Rebellion – „Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!“ – voranzutreiben, um eine orwellsche Zukunft zu verhindern? Ich nehme nicht an, dass Sie eine Gesellschaftsordnung befürworten, in der ein Stiefel auf das menschliche Antlitz tritt, immer und immer wieder, bis in alle Ewigkeit, oder?
„If you want a picture of the future, imagine a boot stamping on a human face — for ever.“
Nebenbei bemerkt, wenn wir Malcom Muggeridge glauben wollen, dann hat George Orwell sein Ministerium für Wahrheit in seinem Roman 1984 nach der BBC geformt, wo er kurze Zeit während des 2. Weltkriegs gearbeitet hatte.
So, ich marschiere jetzt mit Lord Ponsonby und George Orwell an die Front. Stahlhelm werde ich keinen brauchen. Nur einen sturen Schädel und eine dicke Haut.
*) In war-time, failure to lie is negligence, the doubting of a lie a misdemeanour, the declaration of the truth a crime. [Falsehood in war-times von Lord Ponsonby (1928), p. 27]
Syria war: The online activists pushing conspiracy theories [BBC]
‚Whitewashing War Crimes‘: How UK Academics Promote Pro-Assad Conspiracy Theories About Syria [Huffington Post]