Das war es also, das Festival International des Jeux in Cannes, anno 2020. Das Spielefest in der glamourösen Stadt an der Côte d’Azur ist mit seinem milden Klima – man könnte meinen, der Frühling hätte im Februar längst Einzug gehalten – ein wohlig warmer Kontrast zu den vielen grauen und kalten Wintertagen in Wien. Vier Tage waren es, die ich mit dem Herausgeber des österreichischen Spielemagazins frisch gespielt dort verbrachte.
Rückblick auf das Festival International des Jeux in Cannes weiterlesenArchiv für den Monat Februar 2020
Eine Clementine aus Korsika und ein turbulenter Flug von Nizza nach Wien
Das Festival International des Jeux in Cannes ging Sonntags zu Ende. Die Stadt zeigte sich von ihrer schönsten, so mild-frühlingshaften Seite – sah ich nicht sogar einen abgebrühten Kerl im Meer schwimmen? – der Abschied fiel wahrlich schwer. Die Abreise am Abend vom kleinen, hübsch aufgeräumten Flughafen in Nizza begann mit Verspätung. Da konnte keiner der Fluggäste ahnen, dass die Reise nach Wien recht turbulent werden würde. Aber der Reihe nach. Ich saß in der 29.
Eine Clementine aus Korsika und ein turbulenter Flug von Nizza nach Wien weiterlesenAls der Süd-Koreanische Film im Jahr 2020 Hollywood eroberte und Oscars abräumte: #Parasite
Bedaure. Ich war einfach zu müde um mir die diesjährige Oscar-Nacht um die Ohren zu schlagen. Ach, vorbei die Zeit, als ich noch lang und breit über die Vergabe der goldenen Statuen schrieb – on the fly, sozusagen in Echtzeit (von 2009 bis 2012). Aber da konnte man noch auf hübsch zynische Späße von Moderator Billy Crystal hoffen. Auch sind die Hollywood-Kinofilme des letzten Jahrzehnts kaum der Rede wert – gewiss, Ausnahmen mag es schon geben, aber alles in allem war es die Ära von Marvel und dem bombastischen Superhelden-Film. Mit dem Ende dieser Phase – im wahrsten Sinne des Wortes – beginnt eine filmische Neuorientierung.
Der südkoreanischen Ensemble-Film Parasite schrieb Oscar-Geschichte: Regisseur und Drehbuchautor Bong Joon Ho durfte nämlich gleich vier güldene Statuen mit nach Hause nehmen. Applaus! Aber ist der Film wirklich all die Auszeichnungen wert?
Bernward Vesper: Die Reise – ein rückblick im Drogenrausch der Geschichte
Es hat viel Geduld gebraucht, um Bernward Vespers nachgelassene Autobiographie zu Ende zu lesen – immerhin musste der Umfang von rund 700 Taschenbuchseiten bewältigt werden. Falls Sie den Autor nicht kennen, nun, laut Klappentext war er der Sohn eines „prominenten NS-Schriftstellers“ und der Lebensgefährte von Gudrun Ensslin, ihres Zeichen Mitglied in der Roten Armee Fraktion (RAF). Das Buch blieb unvollendet – Bernward Vesper nahm sich 1971 in der Hamburger Psychiatrischen Universitätsklinik das Leben und hinterließ seinen 4-jährigen Sohn Felix.
Dass dieser Text überhaupt veröffentlicht werden konnte – meine gelesene Taschenbuch-Ausgabe erschien 2012 im Verlag Rowohlt – ist als kleines Wunder anzusehen. Die Themen, die Vesper ausschweifend behandelt, werden von den Sittenwächtern nicht goutiert und liebend gern unter den Teppich gekehrt. Gut möglich, dass der Text in naher Zukunft nur noch in einer kommentierten Ausgabe erscheinen darf. O tempora o mores.
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