In der Innenstadt von Seattle haben Demonstranten, nach dem die Behörden so freundlich waren, eine Polizeidienststelle zu räumen, einen Bezirksteil besetzt und als Capitol Hill Autonomous Zone (CHAZ) für sich beansprucht. FOX-Talkshow-Moderator Tucker Carlson – er ist den white liberals längst ein Dorn im Auge – hat sich mit viel Satire und Witz der Angelegenheit angenommen und deckt dabei die Doppelmoral der linksliberalen „Kids“ auf. Während sie Landesgrenzen ablehnen und Grenzenlosigkeit für die ganze Welt fordern, haben sie die Straßen, die von und nach CHAZ gehen, abgeriegelt. Es gibt „bewaffneten Grenzschutz“. Wer „einreisen“ möchte, muss sich ausweisen und wird einer strengen Prüfung unterzogen und eventuell abgewiesen. Weil, da könnt ja jeder kommen und die Früchte des Erreichten (freilich nicht Erarbeiteten!) stehlen.
In der österreichischen Qualitätsboulevardzeitung Der Standard (die Gründungsgeschichte ist auch sehr interessant) konnte ich bis dato noch keinen Artikel über CHAZ finden, während die deutschen Blätter längst wissen, was Sache ist:
Präsident Trump will „einmarschieren“, „einschreiten“ und damit „Blut (von Unschuldigen) vergießen“. Man stelle sich jetzt einmal vor, US-Bürger und frenetische Anhänger des Islamischen Staates hätten die Chuzpe gehabt, in einem Stadtbezirk von Seattle die Fahne des Propheten aufzuziehen und den Stadtteil für sich zu beanspruchen. Oder junge palästinensische Demonstranten würden in Jeruslam friedlich einen Stadtteil okkupieren. Würden da Behörden und Politiker – links wie rechts – ein Auge zudrücken und Polizei abziehen, während die Medien die Trommeln für die „Unterdrückten“ rührten? Würden man es mit Verständnis versuchen? So meinte die Bürgermeisterin von Seattle, man solle den Demonstranten „zuhören“. Kurz und gut, die Kräfte im Hintergrund kochen ein versalzenes Süppchen, das andere auslöffeln sollen.
In gewisser Weise erinnert diese Farce in Seattle an die ARENA-Besetzung in Wien, Mitte der 1970er Jahre. Auch damals wurde von Demonstranten eine „autonome Zone“ ausgerufen, sehr zum Missfallen der konservativen Bürger, die für die „Langzotteten“, also Langhaarigen, nichts übrig hatten. Ich frag mich, was geschehen wäre, hätte die Idealistentruppe nicht einen zum Abriss vorgesehenen Schlachthof besetzt, sondern die Josefstad, ein an die Innenstadt (und dem Rathaus) angrenzender Wiener Bezirk. Man stelle sich vor, das gutbürgerliche Theater in der Josefstadt hätte nur noch für ein junges Publikum kulturmarxistische Stücke aufgeführt, während die Eigentumsverhältnisse auf den Kopf gestellt worden wären. Hätte dann der damalige Wiener Bürgermeister Leopold Graz statt zum Weinglaserl zum roten Telefon gegriffen und seinen Parteigenossen Bundeskanzler Dr. Bruno Kreisky („Lernen’S ein bisschen Geschichte, Herr Redakteur!“) Hände ringend gebeten, „dem tollen Treiben“ ein Ende zu machen? Oder hätte man den „Hippies“ die „paar Häuser“ gelassen, weil „is eh wurscht“. In Sachen „Enteignung“ – einmal vor 1945, einmal nach 1945 – war bereits profunde Erfahrung in der Wiener Bevölkerung vorhanden. Einmal sprach die Behörde von „Arisierung“, das andere Mal von „Entnazifierung“ und dazwischen, in Zeiten von Wirtschaftskrisen und Hyperinflation, von Pfändung und „Zwangsverkauf“. Spare in der Zeit, dann verlierst du alles in der Not, wenn man so will. Eine Anmerkung sei erlaubt: Es gibt immer skrupellose Leutchen, die in Krisen- und Notzeiten exorbitantes Vermögen anhäufen. Dem sollten die Herren und Damen Redakteure einmal nachspüren – aber da würden sie vermutlich bemerken, dass eine Hand im Spiel ist, die sie bis jetzt gut gefüttert hat.
Zurück in die Gegenwart und zu den anhaltenden Protesten einer wütendenden Demonstrantenschar in den USA. Was mag da nur vor sich gehen? Für mich steht außer Zweifel, dass da Kräfte am Werk sind, die im Hintergrund Fäden ziehen und Gelder verteilen, die den Medienleuten vorschreiben, wie sie die Ereignisse zu interpretieren haben („friedlich“) und welche der „Ketzer“ und „Ungläubigen“ an den Pranger bzw. an die existenzielle Wand gestellt werden müssen. Sippenhaftung, Gedankenverbrechen genauso wie Vorverurteilung sind längst wieder salonfähig, ja, werden sogar von den white liberals begrüßt, weil der „gute“ Zweck alle Mittel heiligt. Die Existenzen von Bürgern, die sich der Orthodoxie nicht beugen wollen (take a knee!), werden zerstört und damit ganze Familien ruiniert. Wer nicht für uns ist, ist gegen uns! Diese Revolutions-Rhetorik, die seinerzeit George Bush Jr. für seinen „War on Terror“ verwendete, lässt den Schluss zu, dass die Neocons und die white liberals viel mehr gemeinsam haben als man denkt. Same shit, different smell.
Today’s black Americans have significant political power at all levels of government. Yet, what has that meant for a large segment of the black population? Townhall
Falls Sie noch immer zu den gutgläubigen Medienkonsumenten zählen, die der Meinung sind, diese weltweit stattfindenden „friedlichen“ Proteste seien nicht organisiert und von einflussreichen Kräften am Köcheln gehalten, dann weiß ich auch nicht, was ich Ihnen sagen soll.
Das Ganze ist vergleichbar mit einem Kindergarten, in dem die Kleinen die Kantine „besetzen“, in dem sie den Zugang mit Spielsachen „verbarrikadieren“. Sie beginnen, sich mit zuckrigen Nachspeisen, gesüßten Getränken und salzigem Knabbergebäck die Bäuche vollzuschlagen und entwickeln dabei die rosarote Vorstellung, alles sei von nun an erlaubt und sie könnten tun und lassen, was sie wollten. Am Ende, wir Erwachsene wissen es, werden die Kinder erfahren, dass es auch ein „viel zu viel“ gibt und dass die Folgen von Völlerei und Anarchie recht unangenehm sein können, volle Kotzkübel, zahlreiche Wundpflaster und saftige Watschen inklusive.
Also, was wollen diese Kräfte, die im Hintergrund agieren und all die enthemmten „Kinder“ – für eine Weile wenigstens – „an die Macht“ kommen lassen? Welches Ziel wird hier anvisiert, welche Agenda verfolgt? Es ist offensichtlich, dass man Präsident Donald Trump loswerden möchte. Der Königsschnupfen, kurz flu-plandemic, hatte vermutlich nicht den gewünschten politisch-gesellschaftlichen Effekt gehabt, also braucht es jetzt noch mehr Öl, das ins Feuer gegossen werden kann. Rassenunruhen erfreuen sich diesbezüglich ja großer Beliebtheit. Aber da spießt es sich!
Die Bilder von Plünderungen, brennenden Polizeidienststellen und ausufernder Gesetzlosigkeit, die jede gesellschaftliche Ordnung gefährdet, würde Trump viel mehr Stimmen bringen als kosten.
I got crucify on social media, all because I made a statement about denouncing the killing of shops owners, looting and rioting, the pro blacks turned on me like I’m the enemy.
Die Anbiederung vieler „liberaler“ Politiker gegenüber der Protestbewegung ist, nun ja, erbärmliche Heuchelei. In vielen Städten, Gemeinden und Bundesstaaten regieren seit bald 50 Jahren (links)liberale Demokraten (white liberals) – und trotzdem haben diese Gemeinden noch immer große Probleme mit Kriminalität und Armut in großen Teilen der schwarzen Bevölkerung. Siehe Chicago, wo es zwischen verschiedenen schwarzen Gangs immer wieder zu blutigen Schießereien kommt, in denen auch Unschuldige zu Schaden kommen – trotz einer Vielzahl schwarzer Stadtpolitiker und Beamter und, nebenbei bemerkt, einer der strängsten Waffengesetze. Wie ist das zu erklären? [„Who is anti-police? The Democrats“, sagt der schwarze Ex-Polizeibeamte in einem empfehlenswerten Interview, das sie so im Mainstream nie hören werden.]
Der schwarze Menschenrechtsaktivist Bob Woodson, der mit einer hohen Lebenserfahrung aufwarten kann, versucht sich in einem Interview an einer Erklärung. Um politische Maßnahmen durchzusetzen, sagt er, werden die schwarzen US-Bürger über einen Kamm geschert und der Fokus auf die einkommensschwächere und weniger gebildete Bevölkerungsgruppe gelegt, obwohl es – wie bei allen anderen Bevölkerungsgruppen auch – große Unterschiede in Einkommen und Bildung gibt. Die staatlichen Unterstützungsmaßnahmen und finanziellen Förderprogramme „for the poor“ – in den letzten 50 Jahren waren das 22 Billionen Dollar – versickern bei jenen, die diese Gelder „verteilen“. Nur 30 % davon kommt dort an, wo Hilfsprogramme am nötigsten wären, während die restlichen 70 % bei den „Dienstleister“ landen, die medial wirksame Programme ins Leben rufen und in blumigen Worten deren Erfolg anpreisen. Deshalb liegt es auf der Hand, dass nicht jene Probleme gelöst werden, die am dringlichsten wären, sondern nur noch jene, die von den Behörden finanziert werden. “Those who serve poor people, they ask not which problems are solvable, but which ones are fundable”.
Weiters stellt Woodson die Frage, warum die Einkommensschere zwischen den einkommensschwachen (lower income) und einkommensstarken (upper income) Schwarzen am größten ist, obwohl (institutioneller/struktureller) Rassismus alle gleich stark treffen müsste. Tatsächlich, so führt er aus, sind die upper income blacks für ihre berufliche Karriere auf low income blacks angewiesen. Woodson geht davon aus, dass die low income blacks irgendwann einmal aufwachen werden und festellen, dass sie betrogen (Malcolm X: bamboozled) und ausgenutzt wurden. Nicht von whites, sondern von upper income blacks, die als grievance mongers Missstände medial anprangern, in der Hoffnung, dass white guilt weitere Millionen oder Billionen für Hilfsprogramme zur Verfügung stellen.
There needs to be more debate and discussion. When white people were at their worse (1940-1970), we were at our best.
Was man jedenfalls gut erkennen kann, ist, dass dieser Sturm im Wasserglas von den Kräften im Hintergrund dazu benutzt wird, um Säuberungen durchzuführen (Verlage versuchen gerade das unliebsame Internet-Archiv einzustampfen). Manager, Unternehmer, Sportler, Vereinspräsidenten, NGO-Vorstände, Journalisten, Lokalpolitiker, Polizeibeamte und so weiter, werden von einem (organisierten) Online-Mob beobachtet und bei der geringsten Verfehlung, an den Pranger gestellt. Die Folge sind persönliche Angriffe, Drohungen, Aufruf zur Gewalt, Diskreditierung und schlussendlich die Forderung nach dem Rücktritt bzw. der Entlassung. Sollte dies nicht geschehen, werden Sponsorgelder eingefroren, Vorgesetzte unter Druck gesetzt, Werbeanzeigen zurückgezogen, Kredite verwehrt, usw. – klares Indiz, dass hier Kräfte am Werk sind, die in der besonderen Lage sind, solch enormen medialen und wirtschaftlichen Druck auszuüben. Weil, glauben Sie wirklich, dass eine Hand voll Aktivisten, viele noch vom elterlichen Taschengeld abhängig, dass diese beispielsweise einem erfolgreichen Unternehmensgründer oder dem Vorstand eines Fußballvereins der US Liga ernsthaft Angst einjagen können?
All diese Unruhen, all diese Angstmache, all diese Gehirnwäschen (doublethink), all diese Säuberungen (memory hole), sie deuten auf einen großen politischen Umbruch hin. Seien Sie versichert, dass am Ende nur die skrupellosen Schweine (Animal Farm) profitieren werden. Das war schon immer so. Das wird auch immer so bleiben. Freilich, sollte es tatsächlich einmal anders sein, sollte es also ein CHAZ of the people, by the people, for the people geben, dann können Sie davon ausgehen, dass dem „tollen Treiben“ ein Ende gemacht wird. Falls nötig mit Bomben und Granaten.
Ein Gedanke zu „Als der Kindergarten in Seattle ernst machte: All that #CHAZ“