Naht die Katastrophe, braucht es viel Gemeinschaft und ein bisschen boden

Es ist schon seltsam, wie das Schicksal mit einem spielt. Eigentlich verlor ich mich die letzten Wochen in Poesie und Tagebucheinträgen, in Briefen und Textpassagen, und wollte partout nicht aus dieser musischen Illusionsmalerei gerissen werden. Was kümmert mich die Welt da draußen, verrückt und verblödet wie sie ist? Aber oftmals holt einem die gedachte Wirklichkeit schneller ein als jeder Ritt durch den träumenden Wald. Eine Frage wurde mir zugeworfen. Ich habe nicht aufgepasst und die Frage knallte mir gegen den Schädel. Ja, schmerzhaft kann es sein, wenn man gerade mit den Gedanken ganz woanders ist und weder nach vor, noch zurück sehen will.

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Ein Geburtstag wie noch keiner.

Heute also begehe ich den Jahrestag meiner Geburt. Ein Sonntagskind, das an einem Samstag zur Welt gekommen ist. In aller Früh. Vermutlich hält es mich deshalb selten lange im Bett, beinahe so, als würden mich die kreativen Kräfte aus dem Schlafzimmer zerren. Selten geschieht es, dass ich am Morgen zuallererst mit einem Blogbeitrag beginne und die Tagebuchkritzelei auf später verschiebe. Dabei gäb’s viel zu notieren. Die Erinnerung wird mich hoffentlich nicht im Stich lassen. Wiewohl, hab ich mir nicht gestern Nacht, die andere als einen späten Abend ansehen würden, Notizen gemacht?

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Nennen wir es Geistesgestörtheit #covid19 #Test

Die letzten Tage war es, als ich mit M. einen Ausflug in den Weinbergen von Gumpoldskirchen machte. Obwohl der Mai sich dieses Jahr mehr als April zeigt, gab es angenehmen Sonnenschein und wohlige Temperaturen. Nicht zu heiß, nicht zu kühl. Wenn man seit Wochen an seinem Buchprojekt sitzt und stundenlang mit seiner Muse spricht, dann hat die Außenwelt keine Bedeutung. Was kümmert mich, was die vielen Hanswurste in den Redaktionsstuben aufs wertlose Zeitungspapier oder in virtuelle Rubriken klatschen? Von den politischen Kurztretern, die langatmig daherreden, tiefgründig stapeln und Zukunftsszenarien an die Wand malen, nur um am Ende doch nur zu tun, was völlig sinnfrei ist und jeder Mensch, mit einigermaßen Vernunft und ein bisschen Verstand als „bescheuert“ oder „deppert“ oder „geistesgestört“ bezeichnen würde, wenn er es denn dürfte.

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Aber grandios in ihrer Wahrheit! Von Tagebüchern und Innenansichten

Kurz zuvor in Bernward Vespers Autobiographie Die Reise geblättert (mein Beitrag). Es bietet ein Stück Innenansicht, die in der Literatur unerreicht ist. Er, Bernward, ein Zerrissener zwischen zwei Welten. Zum einen die Welt Ostdeutschlands, mit dem großen Gut der Mutter und dem Vater, der ein großer Dichter war, aber zu Bernwards Kummer die falschen Götter anbetete. Das niedergelegte Gespräch zwischen Vater und Sohn, das Bernward schonungslos auf eine dichtgedrängte Seite zwängt, ist grandios wahr – und würde heute wohl der Zensur zum Opfer fallen. Weil die andere Seite – und immer gibt es eine andere Seite – nicht gehört werden darf.

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Eine Bücherkiste, ein Hof und ein Herz, das schreibt

Gerade eben, keine drei Minuten ist es her, da habe ich diese eine Kiste, in die ich (fast) alle meine veröffentlichten Bücher packte, in die weite Welt und zum Stephansplatz geschickt. Zu einer Buchhandlung, zu einer Buchhändlerin, die meiner Mutter bekannt ist. Eine TV-Bekanntschaft, wenn man so will. Sie, die gute Mutter, lag und liegt mir in den Ohren, das eine oder andere Buch der Gnädigsten zuzuschicken, im Glauben, es würde die Brotlosigkeit ihres Sohnes, der sich Schriftsteller und Dichter nennt, mit einem Augenaufschlag beenden. Ja, so einfach können Wunsch und Hoffnung in einen bahnbrechenden Gedanken zusammengefasst werden. Von der Wirklichkeit weiß der Gedanke freilich nichts zu sagen. Doch geht es am Ende immer um das Versuchen, das Probieren. Bleibt es bei Vorstellung und Traum, nichts mag sich im wahren Leben ändern. So ist das.

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