EM 2021: Spieltag #12 und #13

Mit dem 13. Spieltag sind die Gruppenspiele abgeschlossen. Die Achtelfinalpartien stehen somit fest.

GRUPPE D: England – Kroatien – Tschechien steigen auf.
GRUPPE E: Schweden – Spanien steigen auf.
GRUPPE F:
Frankreich – Deutschland – Portugal steigen auf.

Kroatien : Schottland 3:1
Kroatische Auferstehung, Schottlands Pech.

Als ich gerade in die zweite Halbzeit schaltete, haute Modric gerade den Ball gekonnt ins Kreuzeck. Damit stand es 2:1 für die Kroaten. Da ahnte ich bereits, dass Schottland nicht wieder zurückkommen würde, zu abgebrüht sind die Kroaten, wenn es darum geht, einen Vorsprung zu verwalten und aus dem Nichts ein Kontertor zu machen. So war es dann auch. Die Schotten redlich bemüht, offensiv zu agieren, aber es fehlte ihnen die nötige Durchschlagskraft. Die Kroaten hielten ihren Gegner auf Distanz, ließen wenig zu und sicherten sich so den Aufstieg. Gegen Spanien im Achtelfinale dürfen wir uns auf eine kroatische Betonabwehr gefasst machen. Ich will jetzt mal hoffen, die Kroaten zeigen Herz und kämpfen um ihr Leben. Aber Chance rechne ich ihnen keine aus.

Tschechien : England 0:1 [Parallelspiel]
Das Beste ist: England spielt im Achtelfinale gegen Germania.

Schweden : Polen 3:2
Schweden kann auch Fußball spielen, Polen im Pech.

Die Schweden waren nicht wiederzuerkennen. Während sie sonst den berüchtigten Defensiv-Schlafwagenfußball praktizierten, setzten sie gegen die Polen auf spielerische Akzente in der Offensive. Die Polen waren vermutlich überrascht, hielten aber brav dagegen. Man könnte die Partie als einen Schlagabtausch definieren. So gefällt uns Fußball. Die Polen wussten, was für sie am Spiel stand und versuchten am Ende noch alles, um das Spiel zu drehen. Wie es möglich war, dass Lewandowski zwei Top-Chancen hintereinander mit dem Kopf vergeben konnte – beide Mal sprang der Ball von der Latte – bleibt ein Mysterium, die nur die Götter des Olymp enträtseln können. Durch den Sieg kürte sich Schweden zum Gruppensieger, Favorit Spanien wurde nur Zweiter. So dürfen die Nordländer im Achtelfinale gegen die Ukraine antreten. Man stelle sich vor: Schweden oder Ukraine im Viertelfinale. Verrückt, diese Konstellation.

Slowakei : Spanien 0:5 [Parallelspiel]
Spanischer Frustabbau, Slowakischer Abschied.

Portugal : Frankreich 2:2
Elfmeterfest.

Also, ich weiß ja nicht, aber die „Faustabwehr“ von Torhüter Lloris hätte eigentlich von der Polizei, nicht vom Schiedsrichter untersucht werden müssen. Mit einer Gelben Karte kam er glimpflich davon – während ich schon befürchtete, dass Danilo Pereira – Lloris erwischte bei der Faustabwehr statt dem Ball sein Gesicht – gar nicht mehr aufstehen würde. Aber der Portugiese dürfte ein ordentlicher Holzschädel sein und spielte nach einer Behandlung die Halbzeit noch zu Ende. Respekt. Im Gegensatz dazu war das „Foul“ an Mbappe lächerlich – für mich sah es so aus, als würde er in einen portugiesischen Verteidiger laufen. Nichtsdestotrotz gab es auch hier Elfmeter. Und weil alle guten Dinge drei sind, gab es zu guter Letzt einen dritten Elfmeter, diesmal für Ronaldo & Co. Nach dem 2:2 schlief die Partie natürlich ein. Beide Mannschaften waren zufrieden, da sie sich damit den Aufstieg sicherten. Ob der amtierende Europameister Portugal gegen starke Belgier im kommenden Achtelfinalspiel ein Leiberl hat, ist mehr als fraglich. Nicht mal ein Ronaldo in Bestform mag da etwas ausrichten. Da muss schon ein Ruck durch die Portugiesen gehen. Die Franzosen können jetzt im Schongang die Schweiz nach Hause schicken. Gähn. Man wecke mich auf, wenn es endlich einmal spannend wird, mit den Franzosen.

Deutschland : Ungarn 2:2
Hut ab vor einem furios aufspielenden Ungarn.

Die beiden letzten Gruppenspiele der Gruppe F hatten es in sich. Mit jedem Tor änderte sich die „Blitztabelle“. Das war mal spannend bis zum Abwinken. Vor allem für die deutsche Mannschaft, die gegen furios aufspielende Ungarn nicht in ihr Spiel kam. Viel Stückwerk, wenig Ambitionen, dafür viele Löcher, die niemand stopfen wollte. So wurden sie lehrbuchmäßig ausgekontert. Eines der absurdesten Gegentore erhielten die Deutschen nach dem Anstoß der Ungarn, die gerade den Ausgleich hinnehmen mussten. Zwei Querpässe, dann ein langer Ball in die Spitze auf den Ungar Schäfer, Torhüter Neuer kommt zu spät aus dem Tor und voilà, den Ungarn gelingt erneut die Führung. Katzenjammer bei den Deutschen. Ein Unentschieden hätte ihren Abschied von der EM bedeutet. Aber es kommt, wie es eben kommen muss. Ein Weitschuss von Goretzka, leicht abgefälscht, Minuten vor Schluss, sicherte den Germanen den zweiten Platz in der Tabelle, der sie im Achtelfinale auf England treffen lässt. Auch schon was.

Die Ungarn haben ordentlich gekämpft, beinahe das Wunder zuwege gebracht, in der „Todesgruppe“ aufzusteigen. Gegen Weltmeister Frankreich ertrotzten sie sich ein Unentschieden und es hätte nicht viel gefehlt und in Budapest hätte man in den Kirchen ein Te Deum angestimmt. Die Deutschen hatten an diesem Abend wohl das Glück des Tüchtigen und das Unvermögen des ungarischen Torhüters Gulacsi auf ihrer Seite. Der Ausgleich zum 1:1 ging leider auf seine Kappe, konnte er die Flanke in den Strafraum nicht wegschlagen. So musste ein herumirrender Gulacsi mitansehen, wie Havartz das Tor machte. Ja, das Schicksal kann schon recht hart sein.

Die Frage, die sich jetzt stellt, ist die, ob der Löw-Truppe gegen England der Knopf aufgeht. Möglich wär’s natürlich. Sollten Müller & Co tatsächlich ins Viertelfinale aufsteigen, dann nicht dank, sondern trotz Trainer Löw.

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