Finale der Fußball-Weltmeisterschaft 2022 in Katar: Gedanken zum Finalspiel Argentinien : Frankreich #WM2022

Argentinien : Frankreich 3:3 4:2 n.E.

Verrückt, einfach nur verrückt. Es dauerte über 75 Minuten bis der (noch) amtierende Weltmeister aus Frankreich einen ersten Schuss in Richtung des argentinischen Tores abgeben konnte. Da führten die Südamerikaner dank Di Maria und Messi bereits 2:0 und man hatte nicht das Gefühl, dass es noch spannend werden würde. Die Argentinier hatten alles im Griff, die Franzosen völlig von der Rolle. Es wollte bei ihnen nichts zusammengehen. Giroud und Dembelé wurden sogar noch kurz vor der Halbzeit ausgewechselt: die Höchststrafe für einen Spieler. Der sonst so umtriebige und wichtige Spielmacher der Franzosen Griezmann war völlig abgemeldet und wurde später ebenfalls ausgewechselt. Und Mbappe? 80 Minuten lang war nichts vom Superstar zu sehen. Aber wenn man glaubt, es geht nicht mehr, kommt irgendwo ein Elfmeterpfiff daher: Der ins Spiel gekommene Coman tanzt in den Strafraum, wird berührt und fällt. Mbappe bedankt sich und schießt den Anschlusstreffer vom Elferpunkt. Nervenstark, der junge Kerl. Minuten später zieht er volley im Strafraum ab und gleicht aus. Die Fußballwelt steht Kopf. Den Argentiniern, die sich schon als Weltmeister feierten, bleibt vor Schreck der Mund offen. Von da an entwickelt sich ein Fußballspiel der dramatischen Sonderklasse, sind beide Mannschaften durchaus gewillt, die Entscheidung herbeizuführen. Es geht in die Verlängerung. Die Argentinier, wieder spritziger und konzentrierter, treffen zum 3:2 – eine schnell gespielte Kombination, die anfänglich sehr nach Abseits roch – der Linienrichter an der Seite hob jedenfalls das Fähnchen. Aber wie man im Nachhinein abklärte, war alles in Ordnung und Argentinien ein weiteres Mal mit einem Fuß Weltmeister. Doch erneut ist es Mbappe, der Minuten vor dem Ende vor dem Strafraum „anreibt“. Der Schuss wird von einem argentinischen Spieler mit der Hand unglücklich abgelenkt. Elfmeter. Wieder tritt Mbappe an. Wieder bleibt er eiskalt und verwandelt. Wie macht er das nur? Harry Kane sollte bei ihm in die Schule gehen. Also muss die Entscheidung im Elfmeterschießen fallen, wäre da nicht noch jene Chance, die alle argentinischen Träume beinah zerbröselt hätte: in der Nachspielzeit der Verlängerung läuft Kolo Muani einem argentinischen Verteidiger auf und davon und schießt flach ins kurze Eck. Aber der herauslaufende Torhüter Emiliano Martinez pariert mit einer unglaublichen Fußabwehr. Den argentinischen Fans muss das Herz für Sekundenbruchteile stillgestanden haben. Im Gegenzug köpft Lautaro Martinez in den zweiten Rang. Der argentinische Stürmer von Inter Mailand in bestechender Unform – während des Turniers verhaute er eine Großchance nach der anderen.

Das Elfmeterschießen natürlich eine Nervensache. Gerade die jüngeren Franzosen fallen diesem unglaublichen Druck zum Opfer: der 26-jährige Coman und der 22-jährige Tchouameni verschießen. Argentinien ist Weltmeister.

Ich denke, wir haben nicht nur eines der bemerkenswertesten Finalspektakel gesehen, sondern auch einen würdigen Sieger. Und wie soll man sich nicht für Messi freuen? Was für eine Karriere!

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