Die gegenwärtige US-Staatsverschuldung beträgt rund 30 Billionen USD, das sind 30.000 Milliarden oder 30.000.000 Millionen. Eine Summe, die ein gewöhnlicher Bürger niemals begreifen wird können. Tatsächlich sind es nur Zahlenspielereien. Die Wahrheit liegt im Fußball wie in der Finanz am Platz respektive im Materiellen.
Die Amerikaner und ihr US-Dollar sind die Ausnahme jener Regel, die besagt, dass kein Land die Gelddruckmaschine nach Belieben laufen lassen darf, will man die Währung nicht entwerten. Der seinerzeitige Chef der US-Notenbank Alan Greespan brachte es 2011 in einem Interview auf den springenden Punkt:
„The United States can pay any debt it has, because we can always print money to do that. So there is zero probability to default.“ // Die Vereinigten Staaten können jede Staatsschuld begleichen, weil wir jederzeit das dafür nötige Geld drucken können. Somit ist die Wahrscheinlichkeit Null, dass die USA bankrottgehen.“
Aber wie kann das sein, fragt man sich? Warum konnte Österreich nicht vor dem EUR-Anschluss Schillinge im Überfluss drucken? Die Antwort ist einfach: so lange der US-Dollar die weltweite Leitwährung ist, so lange können die Amerikaner die Druckerpresse laufen lassen, bis sie glüht.
Der weltweite jährliche BIP (GDP) beträgt rund 112 Billionen USD – so viel haben alle Länder dieser Erde „produziert“ – sei es in Dienstleistungen, Rohstoffen oder Güter. Mit dem US-Dollar können sie praktisch so gut wie alles überall kaufen oder verkaufen. Mit anderen Worten, jeder souveräne Staat auf diesem Planeten, der auf Importe angewiesen ist, muss auf den US-Dollar zurückgreifen und diesen „kaufen“. Die US-Notenbank kann demnach ohne Scheu „Geld“ drucken, ist der Bedarf gegeben.
Problematisch wird es nur dann für Washington, wenn souveräne Staaten beginnen, Tauschgeschäfte in ihrer Landeswährung zu vereinbaren (in den 1930er Jahren war es Deutschland, das auf diese Weise die damalige Leitwährung des Britischen Pfund bzw. die damit verbundene Golddeckung umging – sehr zum Ärgernis der Londoner Finanzwelt, die mit Argusaugen den wirtschaftlichen Aufstieg verfolgten), oder wenn sich eine Konkurrenz zum US-Dollar abzeichnet, beispielsweise ein russisch-chinesisches Finanz-Joint-Venture.
Vereinfacht ausgedrückt, verhält es sich mit Währungen wie mit Gutscheinen von Geschäften. Ein Gutschein, der in sehr vielen Läden eingelöst werden kann, ist sicherlich einem Gutschein vorzuziehen, der praktisch nur in einem einzigen Laden akzeptiert wird. Weiters ist ein wichtiger Punkt die Frage nach Sicherheit. Ein Gutschein muss jederzeit eingelöst werden können – steht das Unternehmen auf wackeligen Beinen, kann es gut und gerne sein, dass die Gutscheine nicht mehr zum vollen Preis akzeptiert werden – im schlimmsten Falle macht das Unternehmen „den Laden zu“. Die Gutscheine sind somit wertlos!
Im Ukraine-Konflikt geht es demnach um die Zukunft der Weltwährung. Bei alledem sollten wir niemals vergessen, dass es gerade diese US-Dollar-Geldströme sind, die hier im Westen für das einseitige medial-politische Meinungsbild sorgen. Jedes Unternehmen und jede Organisation, die sich auf die Seite Washingtons schlägt, darf sich über einen Geldsegen in Form von Zuschüssen, Arbeitsaufträgen, Anzeigenschaltungen, Sponsoring usw. freuen. Aber wehe dem, der nicht spurt.
In den 1930er Jahren war die Londoner und New Yorker Finanzwelt bereit, aus einem lokalen Konflikt einen Weltenbrand zu entfachen, wollten sie ihren dominanten Finanzmarkt-Status Quo aufrechterhalten. Präsident Putin ist sich darüber im Klaren. Er wird am Ende die schwerste Entscheidung treffen müssen: sich der Elite beugen und damit sein Vaterland preisgeben oder sich widersetzen und damit einen globalen Konflikt heraufbeschwören.
Für die westliche Finanzelite, die kein Heimatland kennt, sondern nur Profitgier und Machthunger, ist ein Weltenbrand nur das Fegefeuer, in dem die Unwilligen verbrannt werden.
Data suggests that US dollar reserves in central banks are dwindling, as is the influence of the US on the world economy.
https://strategic-culture.org/news/2023/01/15/by-numbers-de-dollarization-of-global-trade/