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to b’ebook again

Get the books!

Anfang Oktober 2009 habe ich mich bereits ernsthaft mit der Erstellung eines ebooks auseinandergesetzt. [hier nachzulesen] Damals war es nicht machbar. Ich habe aufgegeben. Weil ich meine Energie und Zeit (und Nase) in andere Projekte zu stecken hatte. Ich schob also das „homemade ebook“  auf. Hoffte darauf, dass die Technik einem nicht im Stich ließe und Software.Lösungen anböte, die ein normalsterblicher Kerl (und natürlich Kerlin) bedienen kann.

Wenn man mich fragte, wie ich damals auf die Idee gekommen bin, unbedingt ein ebook zu machen, wo ich doch schon genug mit den Printversion geschlagen bin, nun, dann ist die Antwort einfach und mit einem Wort zu benennen: amazon!

Also, die Reader Amazon Kindle 2 und DX wurden voriges Jahr nun auch in Europa angeboten, aber es mangelte ihnen an „deutschsprachiger Software“, sprich elektronischer Bücher. Da dachte ich mir, gevifter Verleger der ich bin, ich biete meine (deutschsprachigen) Bücher über amazon.us an. Somit wäre ich einer von wenigen und würde das große Geschäft machen. Und wenn schon nicht das große Geschäft, so hätte es doch eine gewisse Publicity gebracht. Zwei Hürden gab es zu bewältigen: die technische und die vertragliche. Um sein ebook über amazon.us anzubieten brauchte es ein US-Konto. In Zeiten der Terror-Paranoia und Bankenkrise ist es ein Ding der Unmöglichkeit, einfach so im Vorbeigehen ein US-Konto zu eröffnen. Ich hätte wohl meine Ex-Banker-Beziehungen spielen lassen müssen. Aber so weit bin ich dann erst gar nicht gekommen, weil ja, wie zuvor erwähnt, die Technik (besser: mein Unverständnis) mir einen Strich durch die Rechnung machte.

Auf der Frankfurter Buchmesse im Oktober war es ein großes Thema (für Verlage), aber die perfekte und kostengünstige Lösung konnte niemand präsentieren (abgesehen von utopisch anmutenden Datenbankapplikationen, die nicht mehr von Büchern oder Texten, sondern nur noch von „content“ sprechen, der in allen Varianten formatiert und ausgegeben werden kann; ja, in Zukunft ist man kein Schriftsteller mehr, sondern ein „content builder“); freilich, die vielen kleineren und größeren IT-Consulting-Firmen rieben und reiben sich erfreut die Hände (immer dann, wenn Geschäftsführer und Manager keine Ahnung von Technik haben, engagieren sie um teures Geld Konsulenten, die ihnen auf hundert Seiten hübsch und penibel auflisten, dass die Geschäftsführung keine Ahnung von Technik hat). Wer also gutes Geld scheffeln möchte, der mache sich mit der Datenaufbereitung für Printmedien vertraut. Dabei ist natürlich das oberste Gebot, dass die präsentierte Lösung eine kostengünstige ist. Das ist ja die Krux an der Sache: es gibt nur wenige (vermögende) Platzhirschen in der Verlagsbranche und die basteln natürlich bereits an (teuren) Zukunftslösungen; übrig bleiben die kleinen und mittleren Verlage, die wenig Budget für solch eine „Spielerei“ haben.

Die kleinen Verlage warten auf die „one-touch-one-cent-solution„, will heißen: auf eine deppensichere Konvertierung ihrer bestehenden Texte (zumeist im PDF, InDesign, Quark) in die e-Welt. Diese wird tatsächlich kommen. Vielleicht nicht gleich, aber bald. Einen ersten Schritt in diese Richtung wird wohl (wieder einmal) Apple machen (wiewohl Microsoft diesmal gleich auf ist): der „modernisierte und abgespeckte“ Tablet-PC; die Größe des Bildschirmes macht es möglich, ein elektronisches Taschenbuch wie ein echtes aus Papier aussehen zu lassen. Was nichts anderes heißt, als dass man auf diesen Tablets ein PDF öffnen und lesen kann; deshalb, wir können es uns gut vorstellen, wird die Verlagsindustrie dieses Format auch verstärkt unterstützen, da sie keinen Aufwand haben, „content“ anzubieten. Mehr noch, die Backlist von vergriffenen Büchern, kann ohne Probleme zur Verfügung gestellt werden (google ist ja so freundlich und scant diese ein ;-). Damit werden die kleinen Reader, die „nur“ (grauen) Text (e-ink) darstellen, ins Hintertreffen geraten und nur noch für Geeks (heißen die Nerds heute so?) interessant sein; früher oder später werden diese dann von den Smart-Phones abgelöst, denen man einen besseren Bildschirm spendieren wird.

Ergo: warum tue ich mir jetzt noch ein ebook an? Weil amazon.us seit 15.Jänner 2010 die „Grenzen“ geöffnet hat; auch Nicht-US-Verlage (oder Personen) dürfen nun an der Digital Text Platform (DTP – die Abkürzung, die eigentlich für Desktop Publishing steht) teilnehmen. Die Erträge werden mittels Scheck an die Nicht-US-Verlage ausbezahlt. Also, einmal in meinem Leben möchte ich es noch erleben, einen US-Scheck für Buchverkäufe zu bekommen. Deshalb mein Ehrgeiz, mich der leidigen Technik-Sache anzunehmen. Also die letzten Tage begonnen, mich virtuell umzusehen. Im c’t-Magazin vom November des Vorjahres gibt es eine Anleitung, wie man ein ebook fürs gängige epub-Format erstellt (amazon.kindle geht natürlich einen anderen Weg und hat ein eigenes Format); wenn ich mir diese Anleitung anschaue, dann fühle ich mich wieder in die Zeit zurück versetzt, als ich mit meinem Homecomputer die Anleitungen für hübsche Basic-Spiele abtippte und später sogar selber welche programmierte. Hier verband sich auf das Schönste die analytische mit der kreativen Seite. Aber es dauerte nicht lange, und die analytische Hälfte in mir war heillos überfordert. Die neueren (abstrakteren) Programmiersprachen ließen mich ratlos zurück (aber meine rudimentären Basic-Erfahrungen halfen mir in einer IT-Software-Firma viele Zusammenhänge zu verstehen).

In Zeiten des Web2.0, in Zeiten der Shareware, der Open Source und vieler Web-StartUps gibt es kleinere und größere Programm-Lösungen für jedes Problem. Auch für das Konvertieren von Text in ein ebook-Format. Calibre oder MobiPocket sind zwei dieser Tools. Aber sie sind bei weitem keine „one-touch-solutions“. Generell ist die Frage, in welchem Format der Quelltext vorhanden ist. Ich kann InDesing CS2 (okay, in der CS4 soll es eine Möglichkeit der Konvertierung geben, die aber noch nicht ausgereift ist) und PDF anbieten. C’est ca! Aus InDesign kann man den Text als „txt“-File abspeichern. Auch schon was. Damit wirft man all die überflüssigen Formatierungen (das heißt dann: „Typo.Reduzierung“) raus, die nur hinderlich sind, für ein simples ebook. Das Dilemma besteht nun darin, dass aus dem simplen Text jene Formatierungen bestehen bleiben, die wiederum notwendig sind, z.B. der Zeilenumbruch. Freilich, wer seinen Texte in einem langen, einförmigen Block wiedergeben möchte, der muss sich darüber keine Gedanken machen; aber da mir davor graut, will ich natürlich eine sinnvolle Formatierung haben; ja, Probleme gibt es derer viele (z.B. die Umlaute, die da und dort nicht übernommen werden).

Mein Lösungsansatz: ich habe viel herumgedoktert und da ich (wie gesagt) kein Vollblut-Programmierer bin, der auch mit HTML so seine Mühen hat, muss ich auf Tools zurück greifen. Mein Weg sieht wie folgt aus: InDesign -> txt.file -> Go.Live HTML-Editor (seltsamerweise ist es gar nicht so einfach, einen Editor aufzutreiben, der gratis ist und das tut, was er tun soll; Go.Live ist Überdrüberkomplex, aber ich verwende nur den HTML.Editor und ärgere mich, wie man ein Software so verquer programmieren kann – im Gegensatz zu InDesign oder Photoshop); natürlich muss noch von Hand nachgebessert werden (Kursivierungen, Sonderzeichen, Fußnoten sind alle zum Teufel gegangen; Kapitelstruktur muss angelegt, die Verlinkung zu den Anmerkungen im Anhang  erstellt werden – ob diese Hyperlinks funktionieren wird sich noch weisen).

Die Meta-Daten (Autor, Titel, …) werde ich wohl per Hand erfassen, eventuell Beispiele heraussuchen – denn sollten diese nicht verständlich sein, würden meine Bücher sicherlich falsch gelistet oder erst gar nicht auffindbar sein. Amazon bietet da nur bedingt Hilfe (freilich, die HTML-Codes listen sie penibel auf). Aber im Web2.0 sollte sich da schon eine Lösung finden lassen.

Jetzt ist noch immer die Frage, warum ich mir das antue (beseits des US-Schecks). Nun, amazon wird – wohl oder übel – der Platzhirsch in Sachen ebook-Angebot. Noch beschränkt man sich auf das kindle.Format, aber technisch gesehen ist es keine Hexerei, dieses auch für andere Reader.Formate aufzubereiten. Was Apples iTunes.Store für mp3 und Musikdownloads ist, wird amazon mit elektronischen Büchern, also eine Plattform (der Name DTP deutet bereits in die Zukunft). Was die europäische/deutsche Verlagslandschaft nicht zu Wege brachten (libri?), machen wieder einmal die big players aus US vor: bestehende Strukturen nützen, ausbauen und vermarkten. Deshalb „muss“ ich auch auf diesen Zug aufspringen. Was bleibt mir übrig? Würde ich in den Aussendungen mitteilen, meine Bücher würden bei xy als ebook zum Download  zur Verfügung stehen, interessiert das den gewöhnlichen Leser keine Bohne. Nehme ich aber „amazon“ in den Mund, werden diese hellhörig. Jeder kennt amazon, viele haben schon einmal dort ihre Bücher, CDs und mehr bestellt und im Web läuft man immer daran vorbei. Amazon wird generell als ein seriöses Unternehmen angesehen, dem man sein Geld (im Tausch) anvertraut. Bei iTunes von Apple ist es ja nicht anders (jedes verkaufte iPhone, jeder verkauft iMac trägt dazu bei, dass die Leutchen mehr Vertrauen in das Store bekommen). Und wenn eines meiner Bücher (ja, wir reden bitteschön vorerst nur mal von „Tiret“) bei amazon.dtp angeboten wird, bringt das die nötige Anerkennung, die es braucht, um (verlegerisch) ernst genommen zu werden  (freilich, zumeist läuft diese Akzeptanz unbewusst ab, deshalb ist sie doppelt so wichtig).

Und das beste daran: es kostet einen nur Schweiß und Tränen. Und davon sollte jeder Kleinstverleger mehr als genug haben.

to b’ebook or not to b’ebook

Ich habe mich redlich bemüht. Ehrlich. Aber so ein eBook zu erstellen ist keine triviale Sache nicht. Man fühlt sich zurückerinnert an die Erstellung der ersten Webseite mit HTML-Editoren, die alles andere als komfortabel waren. Mit der richtigen Software ist es ja heutzutage keine allzugroße Hexerei mehr, eine schmucke Website zu erstellen (trendy: Flash).

Ich habe mir zwei Programme angesehen. Das eine ist Calibre, das andere MobiPocket. Beide Programme punkten mit einfachen Konversionen (Konvertierungen?) von einem Format ins andere. Das ist primär eine tolle Sache, falls man seine Texte nicht im pdf-Format vorliegen hat, das rundherum designt und gestaltet wurde (Fußnoten, Anmerkungen, Fonts, Einschübe, …). Also heißt es, mit der Hand das unnötige Beiwerk zu entsorgen. Ja, noch habe ich keine Möglichkeit gefunden, meine Bücher (eigentlich wäre ich schon mit der Leseprobe zufrieden) auf einfache Weise in ein eBook zu verwandeln, ohne dabei in einem immensen Arbeitsaufwand zu versinken (blubblubb).

Ganz klar ist mir das Konzept der eBooks freilich nicht. Es gibt derer vieler (gut, die Platzhirschen sind im Moment Amazon und Sony) und alle haben sie unterschiedliche Displaygrößen bzw. kann man die Schrift (welche?) kleiner oder größer stellen. Einen Typographen braucht es damit nicht mehr. Das wird die Verlage freuen. Eine Schriftart, keine typographischen Schnörkel und der Umbruch der Wörter erfolgt … irgendwie (oder gibt’s da eine eingebaute Silbentrennungslogik?).

Bleibt nur der Blick zu Adobe und dieser überdrübersuperduper Digital Edition. Vielleicht kann die ja so ein eBook aus dem InDesign-Ärmel zaubern. Who knows?*

*) tatsächlich kostet Adobe Digital Editions nix! Aber nur CS3 und CS4 unterstützen den Export in ePub. Tja. Ich hab CS2, also nix mit one-click-solution (wobei, wenn man den Leutchen in den Foren zuhört, dürfte auch das nicht so einfach sein). Sieht so aus, als würde man hier allerweil Hand anlegen müssen.