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Netflix Streaming-TV-Serie ‚1899‘ ist eine herbe Enttäuschung #kritik #TV weiterlesenArchiv der Kategorie: about films and movies
Anime: Sekunden in Moll. Eine Empfehlung.
Gestern die letzte Folge des japanischen Anime Sekunden in Moll (Netflix) gesehen. Die Nachwirkungen sind noch jetzt zu spüren. Wahrlich beeindruckend, wie es den Autoren und Animationsleuten gelungen ist, solch ein Stück Lebensgeschichte auf den Punkt und den TV-Schirm zu bringen.
Man soll sich freilich nicht täuschen. Zwar dreht sich die Geschichte um Kinder und Jugendliche, aber die behandelten Themen und Emotionen sind zeitlos, geht es doch um die funkensprühende himmelhochjauchzende Inspiration und den tiefen Fall in dunkle Ängste, die einen im Künstlerischen hemmen und im Lebendigen stillstehen lassen.
So ist es die Liebe zu einem Menschen genauso wie die Liebe zur Kunst und zum Leben, die die jungen Protagonisten schlussendlich dazu bewegen, aus ihrem dunklen Gefängnis auszubrechen.
Die Serie lädt zu einer Achterbahnfahrt der Gefühle ein, so man oder frau sich darauf einlässt. Einfach wird es nicht. Aber notwendig ist es allemal.
Eine Empfehlung.
Kenobi oder Kulturrevolution2.0
Als ich mit 11 Jahren im Kino saß, noch auf einem hölzernen ungepolsterten Klappstuhl, die Star Wars Melodie eines John Williams aus den Lautsprechern plärrte und ein Raumschiff die Leinwand übergroß ausfüllte, war es um mich geschehen. Was ich damals sah und fühlte, war einzigartig und noch nie dagewesen. Nicht für mich. Nicht für eine ganze Generation. Wir verfolgten gebannt eine Heldengeschichte (Hero’s Journey), die zeitlos von der Antike in Gegenwart und Zukunft übertragen werden konnte. Jeder Autor weiß, dass einer fesselnden Geschichte immer Menschen und deren Schicksale zugrunde liegen. Und Menschen bleiben Menschen, egal, ob diese mit moderner Technologie ihren Allerwertesten putzen oder mit grünen Blättern. Gefühle und Sorgen, genauso wie Hoffnungen und Ängste, als auch Liebe und Leidenschaft sind so alt wie die Menschheit selbst.
Kenobi oder Kulturrevolution2.0 weiterlesenDie neue BBC-Dokumentarfilm-Reihe von Adam Curtis #1 – „Can’t Get You Out of My Head“
Dem britischen Dokumentarfilmer Adam Curtis ist es zu verdanken, dass ich auf Sigmund Freuds Neffen Edward Bernays (1891-1995) aufmerksam wurde. Eigentümlicherweise hatte ich zuvor noch nie von ihm gehört, obwohl er – genauso wie sein Onkel – die moderne Welt entscheidend beeinflusste. In beiden Fällen nicht gerade zum Guten, aber das ist eine andere Geschichte.
»Unsere muss eine Herrschafts-Demokratie sein, administriert von der gebildeten Minderheit, die weiß, wie man die Massen kontrolliert und führt.« – Bernays (1928)
Die neue Dokumentarfilm-Reihe Can’t get you out of my head ist für Neueinsteiger freilich nicht zu empfehlen, da die filmische Herangehensweise einem Migräne-Anfall nicht unähnlich ist. Viel zu viele Informationen innerhalb eines Augenaufschlags überwältigen jedes gemächlich dahinschreitende Gehirn.
Die neue BBC-Dokumentarfilm-Reihe von Adam Curtis #1 – „Can’t Get You Out of My Head“ weiterlesenAls der Süd-Koreanische Film im Jahr 2020 Hollywood eroberte und Oscars abräumte: #Parasite
Bedaure. Ich war einfach zu müde um mir die diesjährige Oscar-Nacht um die Ohren zu schlagen. Ach, vorbei die Zeit, als ich noch lang und breit über die Vergabe der goldenen Statuen schrieb – on the fly, sozusagen in Echtzeit (von 2009 bis 2012). Aber da konnte man noch auf hübsch zynische Späße von Moderator Billy Crystal hoffen. Auch sind die Hollywood-Kinofilme des letzten Jahrzehnts kaum der Rede wert – gewiss, Ausnahmen mag es schon geben, aber alles in allem war es die Ära von Marvel und dem bombastischen Superhelden-Film. Mit dem Ende dieser Phase – im wahrsten Sinne des Wortes – beginnt eine filmische Neuorientierung.
Der südkoreanischen Ensemble-Film Parasite schrieb Oscar-Geschichte: Regisseur und Drehbuchautor Bong Joon Ho durfte nämlich gleich vier güldene Statuen mit nach Hause nehmen. Applaus! Aber ist der Film wirklich all die Auszeichnungen wert?