Archiv der Kategorie: about geopolitik

Alle Wege führen nach Peking oder Ouvertüre zu „Eine Welt in Flammen“ #ukraine #russland #china #usa #europa

Der Drohnenangriff auf den Kreml hat den nächsten Akt im Ukrainekonflikt – der tatsächlich eine existenzielle Auseinandersetzung zwischen Ost und West ist – eingeläutet. Washington, London und Brüssel mussten sehr bald bestürzt feststellen, dass Moskau mit den zur Verfügung stehenden Mitteln – Sanktionen, Propaganda, Waffenlieferungen, Ausbildungsprogramme, nachrichtendienstliche Hilfe usw. – nicht in die Knie zu zwingen ist. Mehr noch, da Präsident Putin klargemacht hat, dass es sich bei diesem Konflikt um eine existenzielle Bedrohung für die Integrität Russlands handelt, würde eine militärische Niederlage niemals akzeptiert werden, was nichts anderes heißt, dass der Kreml bereit ist, den „roten Knopf“ zu drücken und der Ukraine den Krieg zu erklären. Noch handelt es sich um eine russische Militäroperation (SMO), die operativ-logistische als auch juristische Auswirkungen hat, die an der Front als auch im Hinterland einschränkend wirkt. Vergessen wir nicht, dass dem Kreml nicht daran gelegen ist, ein Brudervolk auszulöschen und verbrannte Erde zu hinterlassen (vgl. dazu die Konflikte in Irak, Libyen, Syrien, Serbien usw.). Es steht für alle Beteiligten viel auf dem Spiel, der Einsatz wird mit jedem Tag höher. Der immer abwägende und pragmatisch denkende russische Präsident weiß um die Gefahr der Eskalation und lässt sich durch Provokationen und Nadelstiche nicht aus der Ruhe bringen. Die westliche Elite gießt deshalb immer mehr Öl ins Feuer. Wie lange mag es dauern, bis die ganze Welt in Flammen steht?

»Die Atombombe, bekümmert dich das? Ich möchte doch nur,
dass du im großen Stil denkst, Henry, Herrgott noch mal! Die einzige Stelle, an der wir unterschiedlicher Meinung sind, hat mit der Bombardierung zu tun. Du bist so gottverdammt besorgt um die Zivilisten und mich scheren die einen Dreck. Die sind mir egal.«

Präsident Richard Nixon
Tonbandaufnahme, White House
April 1972
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Quo vadis Deutschland? Morgenthauplan meets Operation Paperclip, anno 2023 #USA #Russland #China #EU

Als der Krieg im Mai 1945 in Europa zu Ende ging, lag Deutschland in Trümmer. Die Siegermächte begannen mit der sogenannten Denazifizierung, hielten Schaugerichte ab und verurteilten jene Persönlichkeiten, die ihnen in Zukunft nicht von Nutzen sein würden. Deutsche Industrieanlagen wurden abgebaut und nach Ost und West verfrachtet, während „nationalsozialistische“ Patente und Erfindungen für gemeinfrei erklärt wurden, nur um sie anderen Ländern vorzuenthalten. Schlussendlich suchte man die klügsten Köpfe und entführte sie nach Moskau und Washington, wo sie im Dienste der ehemaligen Feinde ihrer Arbeit nachgehen mussten. Die Amerikaner nannten diese „Abwerbung“ Operation Paperclip. Wer kennt nicht das bekannteste „Entführungsopfer“ Wernher von Braun, Mitbegründer der NASA und Wegbereiter der amerikanischen Weltraumaspirationen? Der österreichische Regisseur Fritz Lang machte sich freilich lustig über die hochtrabenden Ambitionen Wernher von Brauns; sieht man sich Fritz Langs im Jahr 1927 gezeigten Stummfilm Die Frau im Mond an, dann wird man überrascht feststellen, dass es verblüffende Ähnlichkeiten zu den in Szene gesetzten Raketenstarts der NASA in den 1960ern gab. Aber das ist eine andere Geschichte, die ich in diesem Beitrag erzählt habe.

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Der bevorstehende Weltenbrand #USA #Russland #China #EU

Jedes Imperium, das im Niedergang begriffen ist, versucht sich mit Gewalt gegen das Unausweichliche zu stemmen. Die Folge sind blutige Konflikte und fürchterliche Kriege – im Inneren wie im Äußeren. Die Historie führt es uns klar und deutlich vor Augen. Noch vor über hundert Jahren glaubte das Britische Imperium die emporwachsenden Kontrahenten Deutschland und Russland mittels eines angezettelten Krieges zerschlagen bzw. schwächen zu können. Am Ende kam es freilich anders: Die Briten mussten einer neuen Macht – die Vereinigten Staaten von Amerika – weichen, das Britische Imperium war de facto Geschichte – auch wenn es einen weiteren Weltkrieg und einer astronomischen Schuldenlast bedurfte, um diese Ablösung bestätigt zu sehen.

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Die verblüffenden Ähnlichkeiten zwischen Paris von 1916 und Kiew von 2023 #Ukraine #Geschichte #Medien


Es ist schon seltsam, wie sich die Historie oftmals anschickt, in die Gegenwart zu schleichen. Wenige, denen es auffällt, ist das Mediengetöse so intensiv laut, dass man jeden ernsthaften Gedanken sofort wieder vergisst. Ich habe ein weiteres Mal in das Buch „Verdun“ des US-Militärhistorikers John Mosier geblättert, das sich sehr detailliert mit den Angriffsoperationen rund um die französischen Verteidigungsstellungen von Verdun zwischen 1914 und 1918 auseinandersetzt.

One could develop a complete theory about modern France under the heading: failure seen as success.

Jean Dutourd (Schriftsteller und Mitglied der Académie française) in seinem 1956 erschienen Buch ‚Les Taxis de la Marne‘.

Bereits vor über 100 Jahren haben es Generäle, Politiker und Medienleute in London genauso wie in Paris verstanden, dass sie der Welt etwas vorlügen mussten, wollten sie diesen großen Krieg gewinnen. Während die Deutschen – Monarchie hin oder her – die Wahrheit gehörig ausschlachteten, blieben sie immer am Boden der Tatsachen. Eigene Verluste wurden verlautbart und im Parlament von den Fraktionen diskutiert. Im Gegensatz dazu ließ sich das französische Hauptquartier niemals in die Karten blicken und verlautbarte Ereignisse und Zahlen, die völlig aus der Luft gegriffen waren. Diese verlautbarten Daten, die tatsächlich keine waren, griffen die willfährigen britischen und französischen Medien auf und posaunten sie mit Lobeshymnen für die eigene Seite bzw. ekelerregenden Anschuldigungen gegenüber der Gegenseite hinaus. Die Regierungen in Paris und London saßen praktisch bis zum Schluss im Dunkel und konnten sich niemals sicher sein, ob sie vom Hauptquartier – wenn überhaupt – akkurate Informationen erhielten: So wurden verlorene Schlachten in Siege verwandelt, die eigenen erlittenen enormen Verluste an Mensch und Material dem Gegner angedichtet und immer wieder betont, dass die nächste Angriffsoperation den Sieg bringen würde (tatsächlich aber nur tausenden und abertausenden Soldaten das Leben kostete). Durch diese gezielte Desinformation – nennen wir es Propaganda oder Zensur – hatten die Bürger in Frankreich und Großbritannien die absurdesten Vorstellungen über den Kriegsverlauf. Colonel Repington schreibt darüber während des Krieges:

Die Unwissenheit der Menschen gegenüber dem Krieg ist dank der Zensur nicht zu glauben. Mittagessen im [Restaurant] Hautboy [wo] … der Besitzer – ein gutbürgerlicher, intelligent aussehender Mann – sagte mir, dass die Serben die Deutschen besiegen würden; dass vor unserer Armee in Frankreich nichts stünde; und dass wir in zehn Tagen in Konstantinopel sein würden. Dies ist die Art der Überzeugung, in das dieses Land durch die Zensur manipuliert worden ist.


The ignorance of the people concening the war, owing to the Censorship, is unbelievable. Lunching at the Hautboy [where] … the propiertor – a good-class intelligent looking man – told me that the Serbians were going to beat the Germans; that there was nothing in front of our Army in France; and that we were going to be in Constantinople in ten days‘ time. These are the kind of beliefs into which the country has been chloroformed by the Censorship.

Was hat die Elite mit Deutschland und Russland vor? #Zukunft

Wer sich mit der Historie abseits des Mainstreams beschäftigt, wird alsbald stutzig. Vor allem die sogenannte Geschichtsschreibung zwischen 1914 und 1945 ist öfters in einem orwellschen Sinne verändert und ergänzt worden. Unbequeme Tatsachen hat man verdreht und verbogen. Dort, wo dies nicht möglich war, hat man die Fakten in ein memory hole geworfen und somit dem Vergessen preisgegeben. Aber Fakten verschwinden nicht, nur weil man sie ignoriert, wusste bereits Aldous Huxley. So darf es nicht weiter verwundern, wenn der gewöhnliche Bürger, sei er in Deutschland, sei er in den Vereinigten Staaten zu Hause, mit der Interpretation der gegenwärtigen Zustände überfordert ist, fehlt ihm der welthistorische Unterbau.

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