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BuchQuartier 2017 und ein Gespräch über Gott und die Welt

Das war es also, das BuchQuartier 2017. Der Markt der Independent- & Kleinverlage im Wiener MuseumsQuartier ist Geschichte. Samstag und Sonntag gesellte ich mich zu all den kleinen und kleinsten Verlagen mit einem Verkaufstisch in den sogenannten Freiraum, während die Platzhirschen der österreichischen Verlagsszene in der Ovalhalle Aufstellung nehmen durften. Es fühlte sich an, als würde man wieder zur Schule gehen. Dort die lässig coolen Maturanten, die bereits per Du mit der Lehrerschaft sind und da die Erstklässler, die bereits zufrieden sind, wenn sie von den Älteren nicht angepöbelt werden. So mag es auch nicht weiter verwundern, wenn auf der einen Seite der Rubel rollte, auf der anderen der Trubel sich trollte. Das Wortspiel dürfen Sie gerne mit nach Hause nehmen.

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Wie ich merkte, dass mich Windows 7 alt macht

Atari-Shirt-MQ_2008Für alle, die nicht wissen, wie alt ich bin, nun, zu Weihnachten 1980 lag eine sogenannte Videospielkonsole namens ATARI VCS 2600 unterm Weihnachtsbaum und ich, als Zwölfjähriger, war hin und weg. Wow! Damit begann mein Einstieg in die digital-virtuelle Twilightzone. Zuerst war es also die Spielkonsole, danach kam der Homecomputer (Texas TI 99/4A, Atari 130XE, Commodore Amiga 500)  und schließlich, mit ein wenig Verzögerung, ein Personal Computer mit Farbmonitor und Nadeldrucker. Von da an ging es stetig bergauf (oder bergab, je nach dem): MS-DOS, Windows 3.1, Windows 95, Windows 98 und schließlich Windows XP. Damals schraubte ich mir meine PCs selber zusammen, verglich Preislisten und versuchte auf dem neuesten Stand der Technik zu bleiben. Freilich nur im Kopf, denn ein neuer Computer riss für gewöhnlich ein großes Loch ins Budget. Nichtsdestotrotz, ich blieb am Ball.

Jahre später, mit Windows XP und einem verlässlichen, aber recht müde wirkenden Computer, muss ich mir nun endlich klar werden, wie es weitergeht [justament strauchelte gestern das Netzteil]. Ein recht neuer PC mit Windows 7 harrt meines Umstiegs unterm Schreibtisch. Ich habe bereits begonnen, relevante Programme zu überspielen, allen voran Adobe Creative Suite 2.0, welches mich im Jahr 2005, wenn ich mich recht entsinne, etwa € 1.600,- kostete. Das war damals sogar noch ein Schnäppchen. Ich muss hinzufügen, dass es die beste Investition war, die ich damals tätigen konnte. Mit dem Layout-Programm InDesign und dem Bildbearbeitungsprogramm Photoshop erstellte ich alle meine Bücher, Prospekte, Magazine, Poster, Briefvordrucke usw. Die Programme laufen dermaßen stabil, dass ich Abstürze an einer Hand abzählen kann. Tja. Aber weil wir in einem System des Hamsterrades leben und die gute Firma Adobe natürlich ihren Mitarbeitern Brot auf die Butter schmieren [sic!] muss, versucht sie in recht knappen Zeitabständen, neue und verbesserte Versionen ihrer Softwareprogramme auf den Markt zu werfen. Verständlich, aus martkwirtschaftlicher Sicht. Schließlich ist so ein Butterbrot mit ein wenig Salz eine äußerst schmackhafte Sache.

Meine größte Sorge ist jedenfalls, dass sowohl mein altes InDesign als auch Photoshop auf dem neuen PC mit Windows 7 nicht mehr rund laufen. Ein erster Wermutstropfen ist mal, dass InDesign nur noch auf Englisch startet. Ich schätze, ich werde mich daran gewöhnen müssen; das Problem ist zwar bekannt, aber eine (einfache) Lösung dürfte es nicht geben. Dann gilt es natürlich, das Konvolut an Schriftarten zu installieren und all die kleinen Extras, die das Arbeitsleben erleichtern. Ich denke, die Sache verhält sich nicht anders wie mit einem Ortswechsel, wenn man vor vollen Kästen und Schränken steht und sich verzweifelt fragt, was man davon wirklich braucht. Vermutlich wäre es das einfachste, man würde die Wohnung abfackeln;  ja, das würde die Auswahl ziemlich vereinfachen. [Disclaimer: Der Autor befördert in keiner Weise Pyromanie oder Versicherungsbetrug.]

Wie dem auch sei, eigentlich geht es an dieser Stelle ja um etwas ganz anderes. Ich habe an mir nämlich die Beobachtung gemacht, dass mich aktualisierte Software-Versionen, neue Betriebssysteme und Hardware-Novitäten nicht die Bohne interessieren und mich eher säuerlich oder ahnungslos stimmen. Ich glaube, all das ist ein Indiz dafür, dass ich zwar noch nicht alt, aber auch nicht mehr jung bin. So sage ich mir, dass ich kein superflottes, topmodernes Computersystem brauche, sondern ein verlässliches und stabiles. Mehr noch, je länger ich mit einer funktionierenden Software arbeite, desto weniger tendiere ich zu einer neuen. Auch das sicherlich ein Zeichen der Altersweisheit. Und ist der Mensch nicht ein Gewöhnungstier?

Ist es nicht bezeichnend, für unsere Epoche, wenn man das Alter eines Menschen anhand seines ersten Betriebssystem feststellen kann. Wie hieß es damals, wenn man die Schnauze voll hatte?

C> del *.*

[Disclaimer: Der Autor befördert in keiner Weise das unsachgemäße Löschen relevanter Daten und Programme.]