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wehe dem, der nicht klatscht: Woke Hollywood goes broke

Die beiden Kinofilme Terminator Dark Fate (blog) und Charlies Angels (2019), sowie die TV-Serie Batwoman sind ordentlich gefloppt und haben an den Kinokassen bzw. bei den Einschaltquoten eine Bruchlandung hingelegt. Wie bereits beim Fiasko Ghostbusters (2016) und dem lauen Superheldenfilm Captain Marvel (blog) war die Ursache dieser finanziell-kreativen Abstürze schnell gefunden: Männliche Kinogeher, die es nicht ertragen konnten, „starke Frauen“ und Minderheiten in Hauptrollen zu sehen, riefen zum Boykott auf und bombardierten die Foren mit negativer Kritik. Das ist jedenfalls der Tenor, der aus Hollywood und liberal-progressiven Kreisen zu hören ist.

Go woke, go broke

Die verantwortlichen Filmemacher treten somit die Flucht nach vorne an. Vorbei die Zeiten, als sich Regisseure für ihre Flops entschuldigten: (beispielsweise Joel Schumacher und seine ungewollte Lachnummer Batman & Robin 1997) oder die Produzenten zähneknirschend die Schecks ausstellten (Heaven’s Gate, 1980 / Cutthroat Island, 1995). Seit jedoch political correctness in Hollywood Einzug hielt, ist nichts mehr wie es früher einmal war. Die kulturmarxistischen Sittenwächter in den Medien fordern lautstark Gleichberechtigung in allen Belangen: Haupt- und Nebenrollen sollen vermehrt mit Frauen, Minderheiten und LBQT-Charakteren besetzt, mehr progressive Themen behandelt, das Patriarchat verteufelt, die traditionelle Familienstruktur belächelt, die christlich-westlichen Werte ignoriert und Männer, die ohne Fehl und Tadel sind, in den Allerwertesten getreten werden. Kurz und gut, die Filme sollen mehr woke sein.

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Merkwürdigkeiten in Nizza, 14. Juli 2016: Wenn Katastrophenmedizin zum Kasperltheater herabgespielt wird

Hören Sie sich das Interview mit Antoine Chauvel, einem in Nizza lebenden Fotografen in aller Ruhe an. Sehen Sie sich seine Aufnahmen an. Die Bilder entstanden, laut seiner Aussage, nach 23 Uhr. Es vergingen (drei) Stunden, bis die Rettungskräfte eintrafen bzw. tätig wurden und die Toten hätte man deshalb mit Tischtüchern der umliegenden Restaurants zugedeckt. Sagt Antoine Chauvel. Über seine große Nervosität wollen wir jetzt mal nicht befinden, aber warum man gerade ihn als Augenzeuge des Events ausgesucht hat, ist mir ein Rätsel, da er ja zu Hause war, als der LKW, wie es offiziell so schönschrecklich heißt, durch die Menge pflügte. Ja, nobody understands it. Wie dem auch sei. Kommen wir zum wesentlichen Punkt.

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X-Männer, 3D und ein Cover für R.

Nope. Die Dame kenne ich nicht. Leider. Aber ich hab sie gekauft. Äh, ja, das Foto. Nude elegant woman in bed © George Mayer @ fotolia.com

Gestern wieder einmal im Kino. G. war so freundlich, mich einzuladen. Wir einigten uns auf ein nettes Unterhaltungsfilmchen. Die Piraten haben gerade die Kino-Küste erreicht, was lag also ferner, sich Johnny Depp aus der Nähe zu betrachten. Tja. Wäre da nicht dieses Drei-Dimensionale Ungemach mit an Bord gewesen, das nur ablenkt und stört. Yep. 3D, Folks. Wem ist das eingefallen? Okay, natürlich den Studiobossen und ihren Bankiers, die sich die Haare rauften, ob der Gefahr, die aus dem bösen Netzwerk quillt und alle schönen Umsatzzahlen ersäuft. Ekelhaft. Wahrlich. Wie hätte man wohl sonst die jungen Leutchen dazu bringen können, wieder ins Kino zu gehen? Hm. Also wurde wieder einem alten Hut neues Leben eingehaucht. Schon zu meiner Jugendzeit gab es einen 3D-Hype. Da machte sogar das öffentlich-rechtliche TV mit und zeigte 3D-Filme (nur zu sehen mit besonderer Papp-Brille, die links eine rote und rechts eine grüne Folie hatten). Im Kino gab es aber bereits die bessere Technik. Noch jetzt im Kopf diese eine Vorstellung im Gartenbau-Kino, von einem dieser nichtssagenden 3D-Abenteurfilme, die nur auf 3D-Effekte abzielten. Äh. Ja. Inhalt? Handlung? Story? Ein Abenteuerfilm eben. Aber die 3D-Effekte waren schon recht ansehnlich. Irgendwie.

Heute nervt es mich. Was juckt es mich, wenn der Film in die Tiefe geht? Oder aus der Leinwand heraus einen anspringt? Wenn ich Karneval will, gehe ich in den Wurstelprater und besuche das Spiegelkabinett. Oder wie auch immer diese Attraktionen heißen. Ich will als Zuschauer ernst genommen werden. Gestern fühlte ich mich wieder auf den Arm genommen. X-Men, das Prequel zu den ersten X-Men-Filmen. Während die ersten beiden noch mit einer durchaus guten Story aufwarten konnten – und vor allem mit Ian McKellen und Patrick Stewart. Ja, Hugh Jackman war natürlich auch sehr cool. Halle Berry und Famke Janssen, ja, die beiden können einem schon sehr gefallen. Gerade bemerkt, dass der erste Film bereits 2000 in die Kinos kam. Huh. Zeit vergeht. Also, um eine lange Story kurz zu machen: Der erste X-Men war ein erwachsener Film mit ner Story. Der zweite X-Men war ein erwachsener Film mit Action. Und der aktuelle X-Men ist … ähm … ein Jugendfilm mit konstruierter Story (ich kann es vor mir sehen, wie die Kreativen und die Anzug-Träger in Meetings zusammengesessen sind und über das Script gesprochen haben: „Ich will ne Nuklear-Explosion!“ – „Okay!“ – „Und ein U-Boot, das fliegt!“ – „Okay!“ – „Und die Teenies sollen coole Effekte machen!“ – „Klar!“). Wobei, ich muss den Machern zugute halten, dass sie die Kuba-Krise in den frühen 1960ern zum Thema machten. Also habe ich mir gestern noch eine Discovery-Dokumentation darüber angesehen. Kann ich empfehlen. Die Doku. By the way, die Dialoge im Film sind, äh, ja, platt. Ist das nur mir aufgefallen? Oder handelte es sich dabei um eine Parodie? So genau weiß man es ja nie.

So! Ich habe nun für R. ein Cover für ihr E-Book gebastelt. Kein großes Ding. Zwei Fotos in fotolia gefunden, R. hat sie in der kleinsten Auflösung gekauft, mir geschickt, ich habe ein bisserl an der Titelei und an der Platzierung der Elementen herumgetan und voilà, fertig ist das neue Machwerk. Ihr altes Cover, naja, war sicherlich auch sehr nett. Aber man konnte schon auf dreizehn Meilen erkennen, dass es sich um ein selbst veröffentlichtes Werk handelte. Jetzt muss man schon ein wenig näher gehen. Und wenn ich alles richtig gemacht habe, wird man wohl das Buch aufblättern müssen, um ganz sicher zugehen. Haha. Ich klopfe mir auf die Schulter. Naja.

Die größte Gefahr für Publikumsverlage ist in meinen Augen nicht die Qualität der Texte von Indie-Autoren (da gibt es natürlich alle Bandbreiten), sondern die Qualität der Buch-Umschläge. Ich weiß nicht warum, aber 9o % aller selber veröffentlichten Titel kann man sofort am Cover erkennen. Derweil ist es nicht schwierig, einen Umschlag zu gestalten, der wenigstens nicht auf den ersten Blick die Hose runterlässt („Okay, das Cover ist Shit, aber der Inhalt, der ist super!“) – noch vor ein paar Jahren, um 2006 herum, veröffentlichte ich mein erstes Buch in einer Privatausgabe. Ehrlich, ich wusste auch nicht, wie ich zu einem anständigen Cover hätte kommen können. Also machte ich aus der Not eine Tugend und bastelte aus den vorhandenen Piktogrammen im Paintshop Pro Programm (!) ein einigermaßen passendes Cover. Wenigstens bei der Schriftart konnte ich aus dem Vollen schöpfen (www.myfont.com) – und nach gefühlten Monaten der verzweifelten Suche fand ich dann den Font, der mich glücklich machte. Ein dänischer Font-Designer verhökerte seinen Entwurf für schlappe $ 30,- Perfekt, nicht?

Zwei Jahre später habe ich für das erste Buch der Tiret-Saga eine Grafikerin aus Deutschland gefunden. Durch Zufall. Wie das Leben so spielt. Auf ihrer Webseite gelandet. Ihre Entwürfe gesehen. Begeistert gewesen. Kontakt aufgenommen. Auf einen kreativen Preis geeinigt und der Rest ist nun auf meinen Büchern zu sehen. Das soll nur zeigen, dass es da draußen genügend kreative Genies gibt, die nur all zu gern ihre Kunst in die Welt verschicken möchten. Gewiss, ein kleiner Betrag sollte im Spiel sein. Schließlich ist man ja Profi, oder?

Die andere wichtige Quelle ist natürlich eine Foto-Agentur. Vor Jahren war es so gut wie unmöglich für ein Buch ein kostengünstiges professionelles Foto zu bekommen, das kein Vermögen kostete. Heute findet man für ein paar Euro-Münzen hochprofessionelle Fotos, sogar mit Models, wo es einem den Atem verschlägt. Das ist ja in Wirklichkeit die beste Sache überhaupt: dass man nun auch Damen und Herren aufs Cover oder aufs Plakat bringen kann. Das war noch vor ein paar Jahren unmöglich, besser: unbezahlbar.

So! Kommen wir zum Punkt. Wer viel Leid und Mühe auf sich nimmt, seinen Text zwischen zwei Buchdeckel zu bekommen, der sollte auch genügend Zeit und Energie für die Verpackung aufwenden. Ein Buch verkauft sich nun mal ob des Covers und der Titelei. Ist so. Das ist keine Erfindung oder Verschwörungstheorie. Wenn es sich nicht so verhielte, würden wir wie noch vor hundert Jahren reine Schriftlösungen haben. Tja. Ist nicht mehr. Jetzt glänzt und gleißt und schreit einen das Cover an, dass einem schwindlig wird. Die US-Paperpacks sind ein gutes Beispiel dafür: schlecht gedruckt auf dem rauesten und ekeligsten Papier, das man sich vorstellen kann – aber das Cover ist Wow!

Gut. Ich denke, wir haben die Lektion gelernt, oder? Und wenn sich R. für ihren Autoren-Namen entschieden hat, werde ich die beiden Covers natürlich hier posten. Ich hoffe, man wird einen Unterschied ausmachen können. Falls nicht, war das dann wohl der Schuss ins Knie. *AUA* Aber vielleicht bin ich ja ein Mutant und kann selbstgebastelte Covers auf hundert Meilen riechen. Huh. Soll mal einer sagen, Kino würde nicht bilden. *schüffelt jetzt weiter*