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Sie glauben immer noch an die Mondlandung? Ja, der Herdentrieb ist stark!

Da sind wir also. Fünfzig Jahre später. Auf den Tag genau zündete damals die Rakete Apollo 11 mit drei Astronauten an Bord ihren hochexplosiven Flüssigtreibstoff und hob ab, in den Himmel und zum Mond. Vier Tage sollte der Hinflug dauern. Gebannt verfolgte die Menschheit dieses Schauspiel, das an die mythologische Geschichte von Ikarus erinnern sollte: Der Sterbliche, der nach „Sonne, Mond und (den) Sternen“ zu greifen wagt und damit die Götter herausfordert. Die eine Geschichte endet tragisch: Ikarus stürzt vor den Augen seines Vaters Daidalos in den Tod. Die andere Geschichte, erzählt und verfilmt von der amerikanischen Raumfahrtbehörde NASA in den Jahren 1969 bis 1972 und väterlich gefördert von Präsident Richard ‚I’am no crook‘ Nixon, hatte ein glücklicheres Ende: Die zurückgekehrten Astronauten, wenigstens die ersten drei, wurden zu Helden und Kultfiguren, beklatscht von den westlichen Medien, bejubelt von den Leichtgläubigen, vergöttert von den kleinsten Erdenbürgern, die von der Eroberung des Weltraums träumen.

Meine bisherigen Beiträge zu den Apollo-Mondflug-Träumereien.

Aber das wahre Ende dieser unglaublichen Geschichte rund um Neil Armstrong, Buzz Aldrin und Michael Collins ist noch nicht geschrieben, aber im Ansatz längst skizziert. Vielleicht, wenn alle Beteiligten des damaligen Weltraumprogramms ihre allerletzte Reise angetreten haben, werden sich die Verantwortlichen dazu durchringen können, ein Mea Culpa zu singen. Vielleicht lassen sie aber auch den Kelch an sich vorüberziehen. „Hinter uns die Sintflut“, werden sie murmeln und die nächste Neil-Armstrong-Stiftung für angehende Weltraumpioniere ins Leben rufen.

Zurück in die Gegenwart. Die Medienleute verfallen nun für die nächsten Tage in eine Schlafwandelei und werden halb trunken, halb lustig die „alten Erinnerungen“ ausgraben und abstauben. Die Redaktion des österreichischen Nachrichtenmagazins PROFIL hat sich nicht entblödet, gerade eines jener Fotos aufs Cover zu setzen, das unter Verschwörungstheoretikern heiß diskutiert wird. Sehen Sie das Problem?

Strange shadows on the moon wall, sozusagen.

Ich habe die beiden gelben Linien eingezeichnet um zu verdeutlichen, dass die Schatten unterschiedliche Winkel aufweisen, was bei einer einzigen Lichtquelle (Sonne) faktisch unmöglich ist. Ergo könnte man daraus schließen, dass eine zweite Lichtquelle im Spiel war. Das bedeutet wiederum, dass dieses Foto nicht auf dem Mond, sondern im Studio entstanden sein musste. Ich lasse das mal so im (Welt)Raum stehen.

Warum ich nicht an das Märchen von „Drei Männer auf dem Weg zum Mond“ glaube? Weil ich noch keinen Beweis erhalten habe, der mir anzeigen würde, dass Armstrong & Aldrin tatsächlich am Mond herumgehüpft sind. Kurz und gut, es gibt kein Foto, keine Videoaufnahme, die nicht in einem Studio hätten gemacht werden können. Genausogut könnte der Pressesprecher des Hollywood-Studios Warner Bros. behaupten, der Film Gravity wurde zu 100 % im Weltraum gedreht. Könnten Sie beweisen, dass es nicht so war? Nope. Die Weltraum- und Schwerelos-Effekte scheinen auf den Betrachter so realistisch, dass er keine Möglichkeit hätte, zwischen Fakt und Fiktion zu unterscheiden. Genauso ist es auch mit all den „echten“ TV-Bildern, die im Weltraum gedreht wurden und sicherlich noch werden. Sollten Sie also das nächste Mal Fernsehbilder sehen, die rund um die Weltraumstation aufgenommen wurden, fragen Sie sich, ob diese nicht auch in einem Studio gedreht und mit Spezialeffekte verfeinert hätten werden können.

Mit anderen Worten, bezüglich der Mondlandung gibt es nur zwei Möglichkeiten: Sie blöken mit der Herde oder sie laufen den schwarzen Schafen hinterher. Aber wofür Sie sich auch immer entscheiden, lassen Sie sich nicht von sogenannten Experten *) oder Medienleuten für dumm verkaufen. Diese wissen über die Fakten der Mondlandung genauso viel wie Sie und ich, nämlich nichts. Gewiss, diese klugen Leute haben all die Presseaussendungen gelesen, all die vielen Wikipedia-Einträge studiert, aber am Ende müssen sie ihre Scheuklappen aufsetzen, wollen sie nicht Gefahr laufen, vom vorgegebenen Weg abzuweichen und in den Krater zu fallen, dort, wo jede noch so lukrative und bewundernswerte Karriere zu Mondstaub zerfällt.

Ehrlichkeit währt am längsten, heißt es. Wie lange also all die Lügen rund um unseren Kosmos ***) aufrechterhalten werden können, in Zeiten des (einigermaßen freien) Internets, wird sich zeigen. Aber wenn wir eines wissen, dann ist es, dass die Wahrheit – früher oder später – ans Licht kommen wird, Sonnenfinsternis hin oder her. Da fällt mir ein, heute Nacht gibt es eine partielle Mondfinsternis. Vermutlich geniert sich der Mann im Mond dermaßen über diesen Hoax, dass er am liebsten sein Gesicht verbergen würde.

Fortsetzung folgt.

Mond oder Erde, das ist die Frage.**)

***

*) In der Wissenschaft der Kosmologie ist bei Weitem nicht alles eitel Wonne, ganz im Gegenteil. Die zugrundeliegenden Theorien können mit den Beobachtungen nicht in Einklang gebracht werden. Da die einflussreichsten Leute an Universitäten und Forschungseinrichtungen aber nicht am Grundgerüst rütteln wollen – wer würde sich getrauen, das „Genie“ Einstein vom Thron zu stoßen oder die Gravitation in Frage zu stellen? – werden die absonderlichsten Erklärungen und (unsichtbare & unmessbare) Materie- bzw. Energieteilchen erfunden (dark matter/dark energy). Sehr zum Leidwesen all jener Wissenschaftler, die der Wahrheit und Realität verpflichtet sind.

**) Die Aufnahme entstand vor vielen Jahren bei einer Wanderung in Tirol. Fünf Minuten Photoshop und schon haben wir eine Mondoberfläche gebastelt. Ja, so schnell geht das. Vor allem deshalb, weil ich mich nicht um die Sterne im Hintergrund kümmern, sondern einfach nur einen tiefschwarzen „Himmel“ ausfüllen musste. Ein starkes Indiz, dass die Apollo-Fotos allesamt im Studio entstanden sind, ist das gänzliche Fehlen von Sternen. Keines der Fotos zeigt jemals auch nur einen einzigen Stern, obwohl Milliarden kleiner Lichtpunkte zu sehen sein müssten. Der gute Buzz Aldrin konnte sich nach seiner Rückkehr freilich auch nicht mehr erinnern, ob er Sterne oder nur ein tiefes Schwarz am mondenen Himmel gesehen hat. Was sagt man dazu?

***) Eine kleine Rätselaufgabe: Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich Sonne und Mond, von der Erde aus gesehen, ziemlich exakt überlagern (beispielsweise bei einer Sonnenfinsternis). Für den Beobachter auf der Erde sieht es demnach so aus, als wären Sonne und Mond exakt gleich groß. Tatsächlich soll die Sonne aber rund 400 Mal größer als unser Erdtrabant sein. Sagt Wikipedia. Ergo muss die Entfernung ebenfalls 400 Mal so weit entfernt sein, damit man zu solch einer exakten Überlagerung gelangt. Für ein absolut willkürlich stattgefunden habendes „Big-Bang“-Super-Überdrüber-Szenario ein beachtlicher Zufall, meinen Sie nicht?

Größe des Mondes: ca. 3.500 km im Durchmesser
Größe der Sonne: ca. 1.400.000 km im Durchmesser
Entfernung Sonne – Erde: ca. 150 Millionen km
Entfernung Mond – Erde: ca. 380.000 km

Wenn Behörden im Chat Antworten suchen und Terroristen mit einem Konventionsreisedokument reisen, Ansbach 2016

Bombs_AirForce

Hier die eine oder andere Merkwürdigkeit bezüglich des (vermeintlichen) Bombenanschlags in Ansbach, 24. Juli 2016.

Disclaimer
Dieser Artikel spiegelt die Meinung des Autors in Bezug auf das
Ereignis in Ansbach, 24.7.2016, wider und basiert auf publiziertes Foto- und Filmmaterial, sowie öffentlich zugängliche Zeugenaussagen.

Auf orf.at lesen wir, dass es nach den derzeitigen Ermittlungen unklar sei, »ob der Attentäter die Bombe tatsächlich in diesem Moment am Sonntagabend zur Explosion bringen wollte. ›Es gibt aufgrund der ganzen Zeugenaussagen des Geschehens und übrigens auch des Chatverlaufs in der Tat Fragen, ob das in dem Moment von ihm beabsichtigt war, in dieser Minute die Bombe zu zünden‹, sagte Bayerns Innenminister Herrmann.«

Vielleicht könnte jemand den Innenminister aufklären, dass es Aufgabe der Forensiker ist, herauszufinden, um welche Bombe es sich gehandelt hatte, woher der Sprengstoff stammte und wie die Zündung erfolgte. Bis jetzt warte ich noch auf diese Information. Es steht zu befürchten, dass es noch eine Weile dauert, bis der Pressesprecher der Behörde so freundlich sein wird, die Fakten bekannt zu geben. Gut möglich, dass die wesentlichen Informationen aus Gründen der Staatssicherheit unter den Teppich gekehrt werden müssen. Die übliche behördliche Leier, um die Bürger weiterhin im Dunkeln tappen zu lassen, Ängste zu schüren und die orwellsche Agenda War on Terror ist Frieden und Freiheit ist Unsicherheit zu befeuern. »Wenn Sie ein Bild von der Zukunft haben wollen, so stellen Sie sich einen Stiefel vor, der auf ein Gesicht tritt. Unaufhörlich

Liest man die Medienberichte, könnte man zum Schluss kommen, dass jeder Volksschüler Sprengsätze bauen kann. Im Kinderzimmer, ein paar Chemikalien aus dem Experimentierkasten, eine Schachtel Nägel, ein Druckkochtopf und schon hat man einen explosiven Cocktail. Also, früher einmal, in den 1970er und  1980er Terrorjahren, als den Bürgern in Westeuropa noch professionelle Bomben um die Ohren flogen, kamen Bestandteile auf die eine oder andere Weise aus Militär- bzw. Geheimdienstdepots. Wundern Sie sich besser nicht, sondern informieren Sie sich über Operation Gladio.

In einem SZ-Artikel heißt es: »Seine Bombe war nach Informationen der SZ dilettantisch gebaut und entfaltete nicht die volle Wirkung. Sonst wäre seine Leiche noch stärker zugerichtet gewesen, da er den Rucksack mit der Bombe am Leib trug.« Äh, vielleicht könnte jemand die Redakteure der SZ darauf aufmerksam machen, dass MD. den Rucksack nicht am Körper trug, als der Sprengsatz detonierte. Auf einem Foto sieht man doch einen Polizisten, wie er über den leeren Rucksack gebeugt ist. Hat demnach die SZ. Bilder der Leiche gesehen? Wer hat diese Aufnahmen gemacht und der Zeitung zur Verfügung gestellt? Und woher weiß die SZ wie die volle Wirkung der Bombe hätte aussehen müssen? Könnten die SZ demnach herausgefunden haben, wie die Bombe im Detail geplant war? Eventuell sollte Innenminister Herrmann mal bei der SZ-Redaktion vorbeischauen und sich aufklären lassen.

Der Spiegel wiederum möchte seine Leser im Unklaren lassen, ob MD. überhaupt in der Lage war, die Bombe herzustellen: »In einer Flüchtlingsunterkunft hat die Polizei mehrere Gegenstände beschlagnahmt. Mitarbeiter der Spurensicherung hatten am Morgen mehrere Kisten, Säcke und Tüten unbekannten Inhalts aus dem Gebäude getragen (und wer hat sie zuvor hereingetragen?). Die Ermittler fanden einen Benzinkanister mit Diesel sowie Salzsäure, Alkoholreiniger, Lötkolben, Drähte, Batterien und Kieselsteine, außerdem einen Laptop mit gewaltverherrlichenden Bildern, die in Verbindung zur Terrormiliz Islamischer Staat (IS) stehen.«

Okay, damit ist ja alles klar, nicht wahr? Nope. Natürlich nicht. Es stellt sich gleich mal die Frage, um welche Flüchtlingsunterkunft es sich gehandelt hat („in einer …“) und ob Asylwerber Einzelzimmer haben, die groß genug sind, um allerlei Kisten, Säcke und Tüten ungesehen zu lagern. Was mögen wohl seine Mitbewohner gedacht haben, als MD. seine Experimente machte? Haben Sie ihm geholfen? Wollten sie ihn daran hindern? War es ihnen egal? Haben sie es gemeldet? Wurde die Meldung vielleicht nicht an die Polizei weitergeleitet? Warum wurde die Meldung nicht weitergeleitet? Und wie konnte sich MD. die Chemikalien überhaupt besorgen? Woher wusste er, wo man Salzsäure in Großmenge kaufen kann? Verhielt er sich beim Kauf nicht ein wenig verdächtig? Haben Sie in jungen Jahren mal eine Packung Präservative in der Drogerie kaufen wollen? Mit rotem Gesicht haben Sie dem Verkäufer Ihren Wunsch geäußert. Sie haben gestottert und wirkten unsicher. Was meinen Sie, wenn ein Asylwerber, der noch nicht lange in Deutschland ist, mit ungenügenden Deutschkenntnissen, all die Ingredienzen verlangte? Und wer auch immer MD. diese Chemikalien verkauft hat, wäre dieser nicht ein wenig misstrauisch geworden? Ansbach ist ja nicht gerade eine Großstadt.Und hat er dann jeden der Einkäufe zu Fuß erledigt? Niemand, der ihn gesehen hat, wie er an manchen Tagen schwer beladen ins Flüchtlingsheim stapfte? Niemand, der ihn nach dem Grund seiner Einkäufe fragte? Niemand, dem dieses Verhalten verdächtig vorkam? Ach so. ›Rambo‹ hatte natürlich ein Einzelzimmer in einem ehemaligen Hotel und war unauffällig. Niemand, der Verdacht schöpfte. Dabei war er mit dem Laptop und dem Darknet nur ein paar Klicks von einer Mini-Nuke entfernt. Was für ein Glück, dass er nur »eine große Menge Bargeld in Rollen von 50-Euro-Scheinen«, aber keine Bitcoins hatte.

Woher das Geld für all diese Einkäufe stammte, weiß die Polizei natürlich noch nicht. Werden wir es je erfahren? Wohl kaum. Aus Gründen. Na, Sie wissen schon, warum. Aber Sie können sicher sein, dass der Chatverlauf bis ins letzte Detail ausgewertet und die Spur, die in den Nahen Osten führt, im Sand verlaufen wird.

Im Spiegel heißt es: »Ein Video auf dem Handy von MD. zeigt einen Vermummten, der MD. sein soll. Er droht mit einem Anschlag.« Übrigens liest man in einem anderen Spiegel-Artikel, dass die Behörden zwei Handys, mehrere Sim-Karten und einen Laptop fanden. Stellt sich jetzt die Frage, warum sich MD. vermummte und das Drohvideo nicht auf eine Social-Media-Plattform hochlud – immerhin hatte er 6 facebook-accounts (ich habe einen Account und drei Seiten und komme da schon nicht hinterher). War es ein Selfie-Drohvideo? Oder war jemand so freundlich und unterstützte ihn bei der Aufnahme? Ist es möglich, dass das Video nur der Scherz anderer Asylwerber gewesen war? Vergessen wir nicht, dass MD. des Nächtens verschwand, ohne seine beiden Handys mitzunehmen – durchaus möglich, dass er öfters seine (?) Handys zu Hause liegen ließ. Hatte nun MD. noch ein anderes  (unzerstörbares?) Handys bei sich, als der Sprengsatz sprengte? Man glaubt gar nicht, dass dieser simple Fakt in den zahlreichen Berichten nicht herauszulesen ist. Beinahe scheint es, dass die Reporter gar keine Ahnung haben, worüber sie schreiben sollen, da sie all die Informationen von den Behörden erhalten – mit Ausnahme der SZ, die sogar Zugriff auf das bulgarischen Attest des Hausarztes von MD.erhielt – fragen Sie mich nicht, wie das in der kurzen Zeitspanne überhaupt möglich ist. Im selben Artikel erfahren wir:

»Nun allerdings habe ihn auch sein Vater nicht mehr mit Geld unterstützen können, gab D. später an. In dieser verzweifelten Situation ist dann etwas geschehen, was im Nachhinein aufhorchen lässt: ›Also wollte ich es doch riskieren und weiter nach Deutschland gelangen. Zu meinem Glück fand ich einen Syrer, der mir einen Flug nach Österreich spendierte‹, gab Mohammad D. gegenüber von Maltitz an. Handelte der angebliche Spender aus reiner Menschenliebe? Oder nutzte hier der IS bewusst eine Notlage?«

Was sagt man dazu? Die SZ und all die anderen Medienhäuser, genauso wie Behörden, deuten mal subtil, mal mit dem Holzhammer an, dass die Terrormiliz IS MD. auswählte und nach Deutschland schleuste, um ihn dort für einen Anschlag in kleine Konfetti zu zerlegen. Aber es stellt sich doch die Frage (nicht für die Behörden, nicht für die Medien) wie der gute Mann von Bulgarien nach Österreich fliegen konnte? Mit welchen Papieren? Hätte er nicht am Flughafen Wien Schwechat Asyl ansuchen müssen? Und wie ist er dann von dort nach Deutschland gekommen, mit einem in Wien operierten Knie? Manchmal hat man den Eindruck, Europa wäre ein unkontrolliertes und chaotisches Durchhaus, wo Asylwerber und Flüchtlinge kreuz und quer und ungeprüft herumreisen, um schließlich radikalisiert ihre Anschläge auszuführen. Glauben Sie das wirklich? Ein Flughafen ist mit Sicherheit der letzte Ort, wo sich ein Asylwerber, der bereits in Bulgarien um Asyl angesucht hatte, aufhalten möchte. Die österreichischen Behörden müssen demnach in gewisser Weise involviert sein. Und siehe da, auf orf.at lesen wir: »›Der Syrer sei nicht aus Österreich ausgewiesen worden, weil er über ein von Bulgarien ausgestelltes Konventionsreisedokument verfügte, das einen 90-tägigen Aufenthalt im Schengen-Raum erlaubt‹, fügte Innenministeriumssprecher Grundböck hinzu.« Ach so. Scheinbar wollte jemand, dass sich MD. ohne Probleme im Schengen-Raum bewegen durfte. Wer könnte das wollen? Wir erfahren weiters in der SZ, dass MD. am 18.09.2013 in Bulgarien freigelassen wurde und etwa ein Jahr später, am 21.08.2014, einen Asylantrag beim BAMF stellte. Wer kümmerte sich in jener Zeit um sein Wohlergehen in Bulgarien, Österreich und Deutschland?

Also, wenn Sie mich fragen, dann ist das Einzige, was die Terrormiliz IS bei diesem Anschlag zu verantworten hat, das Bekennerschreiben. Für den Rest würde ich den neuen BND-Chef Bruno Kahl sowie den Bundestagsabgeordnete Harald Weinberg (Linke) interviewen – eventuell könnte die SZ dann auch gleich mal den bulgarischen Geheimdienstchef ausfindig machen und zu MD. befragen. Ach so. Stimmt. Alle drei werden natürlich keine Aussagen tätigen. Aus Gründen der Staatssicherheit. Gähn.

P.S.: Bis jetzt konnte ich noch keine authentischen Fotos vom Tatort ergoogeln – falls Sie welche gefunden haben, vielleicht können Sie mir die Links zukommen lassen. Bitte keine Bilder von einem Rucksack oder einer weißen Rose oder vermummten Polizisten bei Sonnenaufgang oder rotweißroten Absperrbändern oder einer eingeschlagenen Fensterscheibe oder Clips von Polizeiautos, die mit Blaulicht durch Gassen brausen. Davon habe ich nämlich bereits genug gesehen. Dabei würde es mich brennend interessieren, welche Zerstörungskraft so ein Bömbchen hat. Von den Verletzten fehlt freilich auch jede fotographische Spur. Man könnte den Eindruck haben, es sei in Ansbach gar nichts geschehen.

 

Merkwürdigkeiten in Nizza, 14. Juli 2016: Timeline der Meldungen auf Twitter

Facts_Huxley

update 23.07.2016: Das explizite „Gruppenfoto“ wurde von @cwilliams gemacht und um 22:55 getwittert.

Ergänzung 22.07.2016: Im ARD Morgenmagazin vom 15.7.2016, um 8 Uhr 07, erzählt @gutjahr: „Ja, es war genau (!) 23 Uhr und 7 Minuten, das Feuerwerk war gerade vorhin zu Ende gegangen, die Lichter gingen hinter mir wieder an, Bands, Musikkapellen spielten, die Familien, Besucher dieses Festes waren auf der Straße, das ganze Gebiet hier war abgesperrt, für den Verkehr, das heißt, es war sehr eigenartig, dass sich plötzlich ein LKW diese Szenerie näherte … da ganz da hinten an der Straße ist er zum Stillstand gekommen und dort gab es dann ein Feuergefecht, etwa 20 bis 25 Sekunden ging das dann. Ja und die Panik, die brach dann hier endgültig aus.“ [Im Morgenmagazin vom 15.7. um 5 Uhr 39 sagt @gutjahr: „Es war kurz nach 23 Uhr“]

Ergänzung 21.07.2016: Die Promenade des Anglais war zwischen dem Hotel Negresco und der Avenue des Phocéens für den Verkehr gesperrt. Die Entfernung beträgt etwa 1 km. Ich habe die zwei Puntke auf google maps eingetragen.

Ergänzung 21.07.2016: Die SWR-Redakteurin Janine Konopka, die privat mit ihrer Mutter in Nizza weilte und das Fest besuchte, entging nur knapp dem LKW-Anschlag: „Der LKW hat ja sämtliche Menschen mitgerissen … wir waren, wirklich, ein paar Millimeter von ihm entfernt“. Interessant ist, dass sie das Ende des Feuerwerks mit 22:25 angibt und danach sei gleich der LKW gekommen.

update 21.07.2016: Ich wurde darauf aufmerksam gemacht, dass es zwei Feuerwerke gegeben hat; eines auf der Prom. des Anglais No. 5 (offizielle Beginnzeit: 22:00 – Dauer: 20 Minuten) und ein zweites ca. 7 km entfernt  (offizielle Beginnzeit: 22:30 – Dauer ist nicht angegeben). Auf dem „Panik-Videoclip“ von @harp_detectives ist tatsächlich in weiter Ferne ein Feuerwerk im Hintergrund auszumachen und würde auch von der Uhrzeit (ca. 22:48) her stimmen. Hier sieht man die beiden Orte auf der Landkarte.
update 08.08.2016: Beim zweiten Feuerwerk handelt es sich wohl um jenes in St Laurent du Var und nicht in Juan-les-Pins.

xxx

Falls Sie meine Analyse zum Event in Nizza (14. Juli 2016) noch nicht gelesen haben, so sollten Sie es tun, bevor Sie hier in medias res gehen. Da die Auflistung und Interpretation der verschiedenen Twitter-Meldungen wie bereits bei den Ereignissen rund um die Kölner Silvesternacht einen unbedarften Social-Media-Passanten ziemliche Kopfschmerzen bereiten, dachte ich mir, ich versuche meine Überlegungen gleich zu Beginn des Artikels auf den springenden Punkt zu bringen. Natürlich stellen all diese Gedanken nur meine Meinung dar, die sich wiederum auf Informationen gründen, die mir bis zum jetzigen Zeitpunkt zur Verfügung gestanden sind. Im Großen und Ganzen gestaltet sich die mediale Auftrennung eines gordischen Event-Knotens als ein unmögliches Unterfangen. Nichtsdestotrotz gilt es, auf jede noch so kleine Merkwürdigkeit hinzuweisen, will man sich nicht behördlichen und medialen Verlautbarungen – wie Pawlows Hund – auf ein (Klingel)Zeichen hin unterwerfen. Als Bürger, wie Literaturnobelpreisträger Harold Pinter in seiner Rede sagte, muss man sich stets die Frage stellen, was ist wahr und was ist falsch.

Meine Interpretation der Twitter-Feeds:

Der Account @pzf [Breaking News Feed] mit ca. 331.000 Followern ist mir bereits bei anderen Events (Paris) aufgefallen. Ikonenhafte Fotos und Videoclips wurden von @pzf recht schnell gefunden und verbreitet. Auch sind die Leutchen recht flott, wenn es darum geht, ein Ereignis als TERROR-ATTACK zu bezeichnen, obwohl es noch keine offizielle Verlautbarung in diese Richtung gegeben hat. Am schnellsten dürfte in dieser Hinsicht  ‏ @ILNewsFlash [Israel News Flash] reagiert haben, die bereits nach einer halben Stunde verlautbarten, dass es sich bei dem Ereignis um einen bestätigten (!) Terroranschlag gehandelt hätte. Es sollte eine weitere halbe Stunde vergehen, bis die Presseagentur AP überhaupt Wind von den Ereignissen in Nizza bekam und vorderhand nur von einem Unfall berichtete.

Am schnellsten schoss freilich @Gutjahr aus der Hüfte. In einem Tweet spricht er bereits Minuten nach dem Ereignis von einem Terroranschlag – jeder ist an dieser Stelle eingeladen, sich Gedanken zu machen, ob es sich dabei um Vorsatz oder Fahrlässigkeit gehandelt hat. Faites vos jeux.  Solche in die Social-Media-Welt geworfenen Mutmaßungen angereichert mit Fotos, die mehr verbergen als zeigen, lösen für gewöhnlich einen automatischen emotionalen Reflex bei den Mediennutzern aus. Wut und Trauer, Hass und Entsetzen gewinnen die Oberhand, während Vernunft und Skepsis unter die Räder des bezahlten, gesteuerten und konditionierten Social-Media-Mobs kommen. Wer auch immer eine politisch-gesellschaftliche Agenda mit diesen Events verfolgt, mit Emotionen lässt sich jedes Ziel erreichen.

Der Account @political beauty [Zentrum für Politische Schönheit] mit ca. 59.500 Followern ist mir ebenfalls aufgefallen. Ohne Angabe der Quelle wird der ARD-Nachtmagazin-Ausschnitt des @Gutjahr-LKW-Clips gezeigt. Seltsamerweise fehlen die Wasserzeichen. Erst am nächsten Tag, als es Anfragen von CNN und FOX 2 für die Verwendung des Clips gibt, wird in einem Antwort-Tweet als Quelle @Gutjahr genannt. Merkwürdig ist, dass so große Medienhäuser wie CNN und FOX über dieses deutsche Twitter-Account stolpern müssen, um sich Bildmaterial zu sichern, wo es mit Sicherheit einfacher gewesen wäre, mit ARD in Kontakt zu treten. Der Account @IsraelBreaking verwendete übrigens auch einen Ausschnitt des @Gutjahr-LKW-Clips, löschte aber die Tonspur und schnitt die Wasserzeichen weg. Dieser Clip und jener von @political beauty sowie Bilder von @ILNewsFlash wurde von oben erwähntem @pzf Account re-tweetet oder einfach übernommen. Sie sehen, wir drehen uns im Kreis.

Merkwürdig der Umstand, dass es zwei kurze Videoclips gibt, die beide zeigen, dass Leute (panisch) in eine Richtung laufen – all das ca. 10 Gehminuten vom (späteren) Showdown entfernt. Die Aufnahmen müssen vor dem Hochladedatum auf Twitter, 22:44 und 22:48, gemacht worden sein. Die Frage ist demnach, wovor sind die Menschen (panisch?) geflohen? Zu jenem Zeitpunkt ist der LKW weder in die Menschenmenge gerast, noch von der Polizei beschossen worden. Einsatzkräfte sind wiederum angehalten, jede Panik zu vermeiden – seltsamerweise sieht man keinen einzigen Polizisten in den beiden Clips, der versuchen würden, die Leute zu beruhigen oder zu dirigieren. Außerdem fahren auf der gesperrten Straße private Autos und Motorräder, aber keine Einsatzfahrzeuge. Man fragt sich, wie das sein kann, wo doch Frankreich seit den letzten Events den Notstand ausgerufen und die Polizeipräsenz erhöht hat. Wie dem auch sei, diese beiden Videoclips, die auf allen Medienkanälen rauf- und runtergespielt wurden, haben erst das medial-emotionale Feuer entfacht. Theoretisch könnte diese Panik, so es eine war, ganz andere Ursachen gehabt haben – und es gibt keine Möglichkeit festzustellen, ob diese Aufnahmen tatsächlich mit dem Ereignis in Verbindung stehen. Wir müssen – wie all die großen Medienhäuser – den Twitter-Accounts voll und ganz  vertrauen. Müssen wir wirklich?

Ebenfalls Öl ins Feuer goss Régis Le Sommier, stv. Redaktionsleiter des französischen Magazins Paris Match, der in einem Tweet bekannt gab, dass sich ISIS™ zu diesem Anschlag bekannt hätte – obwohl die offiziellen Medienkanäle der Organisation noch eine Weile schweigen sollten. Kein Wunder, dass das Tweet wieder gelöscht wurde – aber es reichte, um Emotionen hochzukochen und Spekulationen zu nähren. Apropos. Der Regionalpräsident und ehem. Bürgermeister von Nizza Christian Estrosi twitterte am nächsten Morgen eine Zeile, die in den Ohren eines jeden Elitisten wie wahre Poesie klingen muss:

Nach #CharlieHebdo, nach dem #13november, nach #Brüssel, hat man vergessen, dass sich Frankreich und Europa im Krieg befinden. #Nizza06 [meine Übersetzung:] Après #CharlieHebdo, après le #13novembre, après #Bruxelles, on a oublié que la France et l’Europe étaient en guerre. #Nice06

Bitte beachten Sie, dass auch zu diesem Zeitpunkt noch kein Bekennerschreiben der ISIS™ vorlag. Und jenes, welches zwei Tag nach dem Event der Öffentlichkeit präsentiert wurde, könnte genausogut Trittbrettfahrerei gewesen sein. In Zukunft wird man wohl Autounfälle, ja jede Art von Unfällen, näher unter die Lupe nehmen müssen. Aus Gründen der Staatssicherheit, versteht sich.

Wenn Sie wirklich wissen wollen, worum es bei alledem geht, hier ist die Antwort:

Krieg ist Frieden,
Freiheit ist Sklaverei
Unwissenheit ist Stärke.

***

Als respektablen Vorzeige-Augenzeuge haben wir den deutschen Journalisten @Gutjahr, der mit seiner Familie in Nizza weilte und dort vom Balkon des Hotel Westminsters das Feuerwerk zum Nationalfeiertag verfolgte.

Gegen 22:45, so @Gutjahr im Interview, sei das Feuerwerk zu Ende gewesen und die Leute hätten ausgelassen auf der Promenade, die für den Autoverkehr gesperrt war, gefeiert. Plötzlich, so der Journalist weiter, näherte sich ein weißer LKW in langsamer Fahrt. Der Videoclip, der dies zeigt, ging bekanntlich um die halbe Medienwelt. Offiziell wird Tage später verlautbart, dass die Überwachungskameras zeigten, dass der LKW eine Betonsperre durchbrach und die Strecke (2000 Meter lt.Medienberichten) mit 90 km/h in 45 Sekunden zurücklegte – ich schätze, die Behörden gehen davon aus, dass die Journalisten bereits völlig verblödet sein müssen, um hier nicht nachzurechnen: 90 km/h = 25 m/s und bei 2000 Meter = 80 Sekunden – ohne Berücksichtigung der Anfahrt, des Abbremsens, der Gutjahr-Schrittgeschwindigkeitsstrecke usw. Jedenfalls beobachtete @Gutjahr vor 22:45 nichts Ungewöhnliches! Es wäre natürlich für die Untersuchung von unschätzbarem Wert gewesen, hätte @Gutjahr eine exakte Zeitangabe gemacht – auf seinem Smartphone hat die Filmdatei bekanntlich einen Zeitstempel.

Siehe Ergänzung 22.07.2016 am Beginn des Beitrags! Im ARD Morgenmagazin vom 15.7. gibt @gutjahr die Zeit seines Videoclips mit „genau“ 23:07 an. Das steht freilich im Widerspruch mit anderen Zeugen (Konopka: 22:25) und dem offiziellen Ende des Feuerwerks (angekündigter Start: 22:00 – Dauer ca. 20 Minuten). Außerdem twitterte er um 23:07 jenes Foto, das er auf der Straße machte. Verwechselte er Aufnahmezeitpunkt und Twitter-Hochladedatum? Rätselhaft!

Siehe update 21.07.2016 am Beginn des Beitrags! Seltsam, dass beim gefilmten Showdown das Feuerwerk im Hintergrund zu sehen ist und demnach noch nicht zu Ende gegangen ist. Ein weiterer Widerspruch (der sich freilich gar nicht mehr so leicht ‚beheben‘ lässt – entweder war das Feuerwerk noch im Gange oder eben nicht mehr; die Uhrzeit spielt bei alledem keine Rolle mehr. Da es sich bei dem Feuerwerk im Hintergrund um jenes vom Strand Juan-les-Pins handelt, müsste der Showdown demzufolge zwischen 22:30 und dem Ende des Feuerwerks gelegen sein.

Ergänzung 21.07.2016:

Die SWR-Redakteurin Janine Konopka gibt das Ende des Feuerwerks mit 22:25 an; gleich anschließend, so die Redakteurin, sei der LKW gekommen. Hat sich @gutjahr tatsächlich so extrem in der Zeitangabe geirrt?

Ergänzung 03.08.2016: 

22:41 Im Restaurant TRY Burger, Rue l’Opéra, ist in einem Filmausschnitt von Global News Bilder der Überwachungskamera zu sehen. Während viele Menschen von der Gasse „panisch“ ins Lokal strömen, läuft die Uhr mit.

 

Nizza_Tweet_Running2

22:44 @yvnnick: Ich bin in Nizza da gibt es Bewegung in der Menge, weiß nicht wieso [meine Übersetzung:] jss dans nice y’a des mouvements de foule de mutant on sait pas pk

Der kurze Videoclip wurde u. a. von AP, AFP, New York Times, NBC, usw. „angekauft“; Der Account hat übrigens nur 363 Follower und kaum Traffic. Auch setzte der Twitterer kein Hashtag für Nizza. Es ist ein kleines Wunder, dass dieser Clip überhaupt viral ging. Seltsam, dass er keine weiteren Clips oder Fotos machte, dafür re-tweetete er eine Notfallnummer. Sollte es sich tatsächlich um einen jungen Franzosen in Nizza handeln, dem der Account gehört, dann ist es unverständlich, dass es nicht mehr Bildmaterial gibt. Sehr suspekt. Weil, seien wir ehrlich, die jungen Leute von heute sind mit ihrem Smartphone verwachsen und machen von jedem shit Fotos und Clips. Die Aufnahme entstand übrigens bei der Oper von Nizza in der , eine Parallstraße zum Quai des États-Unis, etwa 750 Meter und 10 Gehminuten vom Endpunkt des Showdowns Höhe Rue de Congrès entfernt. So gesehen muss sich @gutjahr in der Zeit geirrt haben, zumal die Panik ja nicht vor dem Ereignis eintreten kann. Schon gar nicht 700 Meter weit weg. Mit anderen Worten: Hier passt etwas nicht zusammen!

 

Nizza_Panique

22:48 @harp_detectives: Panikreaktionen !! #Nizza [meine Übersetzung:]  Mouvement de panique !! #Nice

Die Aufnahme entstand vermutlich in der Brasserie L’Eden, 69 quai des États Unis, etwa 850 Meter und 11 Gehminuten vom Endpunkt des Showdowns Höhe Rue de Congrès entfernt. Die Frage ist nun, wie kann es zu so einer Panikreaktion kommen, obwohl das Geschehen (welches?) zum einen noch weit entfernt, zum anderen zeitlich zu früh ist?! Die Medienhäuser stürzten sich natürlich allesamt auf den Clip. Die Twitter-Anfragen reichten dabei von ABC bis Nippon TV. Obwohl es sich bei dem Inhaber dieses Twitter-Accounts um eine Detektei handelt, wurde deren investigativer Spürsinn nicht geweckt. Es gab kein weiteres Fotomaterial.

Eine 17-jährige Schülerin, die mit ihrer Klasse in Nizza war, gab an, dass das Feuerwerk um 22:30 zu Ende gegangen sei – was nicht stimmen kann, da auf diesem Clip im Hintergrund noch Feuerwerk zu sehen ist (siehe update vom 21.07.2016). Im Artikel der Berliner Morgenpost heißt es weiter: „In einer Seitenstraße der Promenade habe ich mir noch ein Wasser gekauft, als plötzlich Menschen vorbeirannten. Sie schrien, zuerst habe ich nicht verstanden was. Dann hörte ich: ,gunshots‘. Wir liefen einfach mit, wussten aber überhaupt nicht, was los war.“

Ergänzt 02.08.2016:

Nice_Twitter_Panique_BBC

Auf instagram (kein timestamp!) wurde der obige Videoclip mit der folgenden Notiz von G.A. Morrow gepostet: Insane Panic all throughout Nice centre. Alleged terrorist rumors and major confusion as to what we are all running from. #nicefrance #bastilleday #bastilleday2016 #niceterrorist ?

Der Aufnahmeort ist venue Jean Médecin Ecke Rue de l’Hôtel des Postes (googlemaps); im Interview mit BBC gab Morrow die folgende Informationen: as soon as the fireworks were over and we are heading back from the promenade Negresco and out of a sudden, this huge panic errupted from the streets and everybody was running … away from the Negresco. [ca. 15 Minuten Gehzeit!]

23:05 @Glamour_Robyn: Anschlag genau gegenüber dem Restaurant wo ich esse #Nizza [meine Übersetzung:] Attentat juste en face du restaurant ou l’on manger 😭😭😭😭 #Nice [eine Stunde später twittert sie:] Wir waren gerade essen und hatten eine schöne Zeit als der Anschlag praktisch vor uns passierte. Wir haben uns in der Küche in Sicherheit gebracht. Ich sah Polizisten, die schossen [meine Übersetzung:] We were eating & enjoying time together then the attack happened right in front of us. We ran to the kitchen to be safe. I saw cops shooting [00:32]
Die Twitterin wollte das Konzert von @rihanna (63 Mio Follower) besuchen, welches am 15. Juli in Nizza über die Bühne hätte gehen sollen. Das Konzert wurde abgesagt. Die Sängerin dürfte sich demnach am 14. Juli in Nizza aufgehalten haben.

Nizza_Tweet_GJ

23:07 @Gutjahr: Der Moment, wenn sich vor deinen Augen ein Terroranschlag ereignet. Und nein, jetzt kein Periscope-Livestream #Nizza

Wie gesagt, es ist äußerst verantwortungslos, dass ein Journalist bereits zu diesem Zeitpunkt von einem Terroranschlag spricht (de facto eigentlich schon zum Zeitpunkt, als er den Videoclip drehte und zu (s)einer Frau sagte: „Terror Attack! There is a terror attack … down!“); um Mitternacht präsentierte @Gujahr im ARD Nachtmagazin jenen kurzen Videoclip, der um die Welt gehen sollte – ohne dass man jene Stelle ausstrahlte, in der seine Stimme zu hören ist.

Ein klein wenig seltsam fand ich auch den Umstand, dass @Gutjahr keinerlei Ankündigung seiner Reise nach Nizza auf Twitter machte. Für gewöhnlich lassen Social-Media-Profis keine gute Gelegenheit ungenutzt, um Klicks zu generieren und sich ins Gespräch zu bringen. Ein exotisches Foto von Sonne, Strand und Palmen macht sich da besonders gut, da es sich wohltuend vom grauen Bildschirmalltag abhebt. Im zweiten Teil seines Clips schlendert @Gutjahr mit der Kamera auf der Straße und filmt, was es so zu sehen gibt. Leider ist es nicht möglich, herauszufinden, wann diese Aufnahme gemacht wurde. Rettungskräfte sind nicht bzw. nicht mehr zu sehen. Stutzig hat mich dabei der Umstand gemacht, dass drei Polizisten bei ihrem Polizeiauto stehen und keinerlei Anstalten machen, etwas zu unternehmen. Immerhin liegen etwa zehn Meter weiter Personen auf der Straße – überhaupt ist der Bereich ja als Unfall- bzw. Tatort anzusehen und es ist unerklärlich, warum die Einsatzkräfte hier nicht tätig wurden – in einem Interview hieß es wiederum, dass es zu großräumigen Absperrungen kam und man nicht zum Ort des Geschehens gehen könne. Die kurze Aufnahme der Straße mit all den Herumliegenden und Herumstehenden wirkt auf mich surreal. Verletzte sind keine zu sehen – wo sind sie hin? Niemand, der hektisch gestikuliert, niemand, der vor Schmerzen – seien sie seelisch, seien sie körperlich – schreit oder brüllt oder wimmert.

Der Kommentar von @Gutjahr zu seinem Clip möchte ich als suggestiv bezeichnen. Es ist richtig, dass man einen LKW von links nach rechts fahren sieht, aber man kann nicht erkennen, dass er in eine Menschenmenge rast. Tatsächlich ist die Straße bis zur Kollonade frei von Fußgängern und man kann vermuten, dass die Leute die Straße rechts und links verlassen haben. Jedenfalls sieht man Fußgänger über den begrünten Fahrbahnteiler und damit weg von der Straße gehen.

23:18 @Glamour_Robyn twittert das Foto eines TV-Bildes des französischen Fernsehens mit der folgenden Laufschrift: AKTUELL in Nizza: ein Fahrzeug ist auf der Promenade des Anglais in eine Menschenmenge gerast, es gab Opfer (Stadtverwaltung, Augenzeugen) [meine Übersetzung:] DERNIÈRE MINUTE Nice: un véhicule a foncé dans la foule sur la Promenade des Anglais, il y aurait des victimes (mairie, temoins).
Seltsam, dass @Glamour_Robyn sonst keine Fotos oder Clips twitterte, obwohl sie sehr nahe am Geschehen war. Noch dazu, wo sie ein Mitteilungsbedürfnis hatte.

23:25 Präsident der Region @cestrosi: Werte Einwohner von Nizza, der Lenker eines LKWs dürfte Dutzende Tote zu verantworten haben. Bleiben Sie bitte für eine Weile zu Hause.Weitere Informationen folgen. [meine Übersertzung:] Cher niçois, le chauffeur d’un camion semble avoir fait des dizaines de morts. Restez pour le moment à votre domicile. Plus d’infos à venir

Nizza_Confirmed

23:34 Israel News Flash ‏@ILNewsFlash: BESTÄTIGTER TERRORANSCHLAG – FRANKREICH: Panik in Nizza als ein LKW-Fahrer durch eine feiernde Menschenmenge fährt & Schüsse abgegeben, 10 Tote [meine Übersetzung] CONFIRMED TERROR – FRANCE: Panic in Nice as truck drives into crowd celebrating Bastille Day & shots fired, 10 dead

Hier haben wir also, nach @Gutjahr (Paris Match folgte später), ebenfalls die Verlautbarung, dass es sich um einen Anschlag handelt; noch dazu mit den Worten „CONFIRMED“ – obwohl es noch zwei Tage dauern sollte, bis ISIS sich offiziell dazu bekennen wird. Seltsam, finden Sie nicht? @ILNewsFlash postete um 00:08 in diesem Tweet jenen Videoclip, der (vermeintliche) Leichen auf der Straße zeigt mit den Worten: FRANKREICH BLUTBAD: In einem Bericht heißt es, dass die Zahl der Todesopfer im Terroranschlag von Nizza auf 50 gestiegen ist! Viele verletzt! Muslimische Terrorist ist erschossen worden. [meine Übersetzung:] FRANCE BLOODBATH: Reports of death toll in terror attack risen to 50! Many injured! Muslim terrorist shot dead.

Zu den eingestellten Fotos sowie zum Videoclip gibt es keine Quellenangabe. Wer hat sie gemacht? Da das „Gruppenfoto“ von einer erhöhten Position gemacht wurde, war es definitiv kein Schnappschuss. Suspekt! Das Foto zeigt eine Menschengruppe dicht an dicht auf der Straße liegen. Sind sie tot? Woran sind sie gestorben? Da man sehen kann, dass keiner der Körper vom LKW überrollt wurde, stellt sich die Frage, wie es zu solch einer Ansammlung kommen kann. Rästelhaft.

update 23.07.2016: Das „Gruppenfoto“ von einer erhöhten Position wurde von @cwilliams um 22:55 getwittert.

 

Nizza_TAttack

23:42 Breaking News Feed @pzf:  TERRORANSCHLAG: Nizza, Frankreich – LKW rast in Menschenmenge – mind. 30 Tote – Schüsse wurden abgegeben [meine Übersetzung:] TERROR ATTACK: – Nice, France – Truck plows into crowd – At least 30 dead – Shots have been fired
Das Tweet wird mit dem kurzen Clip von @yvnnick versehen, das laufende Leute zeigt – sehr wirkungsvoll, um Emotionen zu schüren. Wahrlich ein Glück, dass @pzf diesen Clip finden konnte. Doch damit nicht genug, @pzf schaltet nun mit dem nächsten Foto einen Gang höher:

Nizza_Grouping

23:44  Breaking News Feed @pzf: EXPLIZITES FOTO: Die Szene in Nizza, Frankreich. Mindesten 20 Tote. [meine Übersetzung:]  GRAPHIC PHOTO: The scene in Nice, France. At least 20 dead.
Dieses Foto wurde vermutlich von ‏@ILNewsFlash übernommen, auch hier ohne Angabe der Quelle. Im Tweet findet sich auch eine Reply von @BTrainzeeeeeeez – einem Twitter-Account, das sich vorrangig für Pokemon, Basketball und Fußball interessiert – aber zwischendurch einen von @pzf eingestellten Videoclip eines türkischen Luftangriffs retweetet und zum o.a. Foto seinen Senf abgibt. Suspekt. Siehe Glen Greenwalds Bericht über die Infiltration des Internets.

23:50 REUTERS: Sebastien Humbert, Vizepräfekt der Region Alps-Maritime, sagt, dass die vorläufige Schätzung der Todesopfer mit etwa 30 angegeben wird und dass der Zwischenfall fürs erste als „kriminelle Handlung“ angesehen wird. [meine Übersetzung:] Sebastien Humbert, deputy prefect of the Alpes-Maritime region that includes Nice, says the early death toll estimate is around 30 and that the incident is for now being described as a „criminal attack“.

23:57 The Associated Press  AKTUELL: Augenzeuge: ‚Leichen überall‘ nach dem ein LKW in Nizza in die Menge raste. [meine Übersetzung:] BREAKING: Eyewitness: ‚Bodies everywhere‘ after truck hits crowd in Nice.
Auf dieses erste Tweet (!) der AP über die Ereignisse in Nizza antwortet @Daroff, Senior Vice President for Public Policy & Director of the Washington office of The Jewish Federations of North America, 9 Minuten später: Einige Twitter-User berichten von Terrorismus. [meine Übersetzung:] Some tweeps reporting terrorism.
Fragt sich nur, auf welche tweeps sich @Daroff bezieht. Etwa auf @Gutjahr? Etwa auf @pzf? Oder gar @ILNewsFlash? Offiziell ist es noch immer kein Terroranschlag. CNN spricht zu diesem Zeitpunkt sogar noch von einem Unfall.

00:34 – 15.07 @LauraWalkerKC: Der Redaktionsleiter von Paris Match sagt, ISIS habe sich für den Anschlag bekannt. [meine Übersetzung:] The deputy head of Paris Match says ISIS has claimed responsibility for the attack in Nice, France. [Tweet wurde später von Régis Le Sommier wieder gelöscht.]

Nizza_Puppe

01:01 – 15.07. Breaking News Feed @pzf: Herzzerreißendes Foto vom Terroranschlag in Nizza, Frankreich [meine Übersetzung: ] Heartbreaking photo from the Nice, France terror attack.

Wieder versucht @pzf die Gemüter zu erhitzen. Diesmal wird der Eindruck vermittelt, es handle sich bei dem mit Folie abgedeckten Körper um ein Kind – die Kinderpuppe liegt goldrichtig davor. CNN zeigt übrigens diese Puppe in einer anderen Aufnahme. Scheinbar war es ein field day für abgebrühte Fotoreporter. So mancher Twitter-User forderte @pzf sogar auf, das Foto zu löschen, da es einen Toten zeigen würde – beispielsweise heißt es: Can you fucking delete that and stop posting pictures of actual dead people PLEASE? just be at least a bit respectful for fucks sake; finden Sie es nicht faszinierend, dass das Foto ohne Kontext wertlos ist. Es impliziert, dass unter der Folie die Leiche eines Kindes liegt, aber genausogut könnte unter der Folie nur eine zusammengerollte Decke sein. Falls Sie jetzt meinen, ich wäre pietätlos, dann muss ich Sie bitten, für einen Moment tief durchzuatmen. Erstens ist es Ihre Imagination, die eine Kinderleiche sieht, nicht die meine und zweitens gehen Sie davon aus – im Unterschied zu mir -,  dass @pzf eine vertrauenswürdige Quelle ist, die der Wahrheit verpflichtet ist. Und falls Sie mich noch immer als ein herz- und gefühlloses Monster sehen, lesen Sie das Märchen Des Kaisers neue Kleider. Sie werden erstaunt sein, wie aktuell diese Parabel ist.

01:18 – 15.07. @AP: AKTUELL: Christian Estrosi, Präsident der Region, sagt, dass der LKW in Nizza mit Waffen und Granaten beladen gewesen sei. [meine Übersetzung:] BREAKING: Christian Estrosi, president of the region, says the truck in Nice was loaded with arms and grenades. [BBC wird später berichten, dass es sich bei den Waffen um eine Spielzeugpistole, zwei Replika Sturmgewehre und eine leere Handgranate handelte.]

04:07 – 15.07.  The Associated Press @AP: AKTUELL: Frankreichs Präsident Hollande sagt, dass der Anschlag mit dem LKW in Nizza einen „terroristischen Charakter“ hätte. [meine Übersetzung:] BREAKING: French President Hollande says the truck attack in Nice was of a ‚terrorist character‘ [04:07]

12:14 – 15.07. Roving reporter Arabic Al Aan TV @jenanmoussa: Ich habe gerade meine morgendliche Runde auf den ISIS und AlQaida Onlineportalen gemacht. Niemand, der die Verantwortung für den Anschlag in Nizza übernommen hätte. [meine Übersetzung:] I just finished my morning round on ISIS & AlQaeda online platforms. None of them have claimed responsibility yet for #NiceAttack.

18:08 – 15.07 @jenanmoussa: Französische Staatsanwaltschaft: Bei Nizza Angreifer Mohamed L. Bouhlel gab es kein Anzeichen von Radikalisierung [meine Übersetzung:] French prosecutor: Nice attacker Mohamed Lahouaiej Bouhlel had never been subject to any sign of radicalization.

18:15 – 15.07 @jenanmoussa: Versteht mich nicht falsch. Ich sage nicht, dass der Vorfall in Nizza nicht von ISIS inspiriert oder ausgeführt worden sein könnte. Ich sage nur, dass ISIS offiziell bis jetzt noch keinen Kommentar dazu abgegeben hat. [meine Übersetzung:] Dont get me wrong. I’m not saying #Nice attack isn’t inspired or carried out by ISIS. I’m saying ISIS hasn’t officially commented on it yet. [18:15 – 15.07.]

20:25 – 15.07 @jenanmoussa: Auf der anderen Seite sagt der französische Premierminister, dass der Angreifer, der 84 Leute in Nizza getötet hatte, auf „die eine oder andere Weise“ mit islam. Extremisten in Verbindung stünde. [meine Übersetzung:] On other hand, French Prime Minister says attacker who killed 84 people in #Nice was „one way or the other“ linked to radical Islam.

21:39 – 15.07 @jenanmoussa: Noch mehr widersprüchliche Meldungen. Es gibt keine bestätigte Verbindung zwischen dem Nizza-Angreifer und islamischen Extremisten, sagt der französischen Innenminister. [meine Übersetzung:] More conflicting reports. No confirmed link between #Nice attacker and radical Islam says French interior minister.

12:30 – 16.07 @jenanmoussa: Na bitte. ISIS übernimmt offiziell die Verantwortung für den Anschlag in Nizza. [meine Übersetzung:] Here you go. ISIS officially claims responsibility for the #Nice attack. @akhbar [12:30 – 16.07.]

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Merkwürdigkeiten in Nizza oder Anatomie eines Events, 14. Juli 2016

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Sie werden es zwischenzeitlich sicherlich bereits gehört, gelesen und gesehen haben, was sich am 14. Juli in Nizza zugetragen hat, nicht wahr? Hier der aktuelle Wiki-Eintrag, der sich, wie üblich, auf Meainstream-Quellen beruft:

»Gegen 22:45 Uhr (Spiegel / Standard: ›gegen 23 Uhr‹, BBC: ›a little after 22:30‹) fuhr der Attentäter mit einem weißen Lkw mit Kühlaufbau auf die für den Verkehr gesperrte Strandpromenade. Er überfuhr dort auf einer Strecke von etwa zwei Kilometern (im Bereich zwischen den Hausnummern 11 und 147) absichtlich zahlreiche Menschen. […] Einer vorläufigen Bilanz der Staatsanwaltschaft vom 15. Juli zufolge wurden 84 Menschen aus 21 Nationen getötet und mehr als 202 weitere zum Teil schwer verletzt.« [update 22.07.: im ARD Morgenmagazin vom 15.7. spricht @gutjahr sogar von „genau 23 Uhr 7 Minuten“ als der LKW in die „Szenerie“ fuhr.

Die Geschwindigkeit, laut Augenzeugenberichten, dürfte zwischen 40 und 50 km/h gelegen sein. Nach einem intensiven Schusswechsel mit der Polizei sei der LKW noch 300 Meter weitergefahren bzw. -gerollt und dann zum Stehen gekommen. Damit ist die tatsächlich Länge der Amokfahrt, beginnend beim Kinderspital, Höhe Rue Lenval, 1700 Meter. Sieht man sich die überlieferten Bilder und Clips an, bekommt man den Eindruck, dass der Laster auf der gesperrten Verkehrsstraße, neben der Strandpromenade, gefahren sein dürfte. Auf der Strandpromenade selbst finden sich nämlich in dem oben erwähnten Abschnitt drei Sperren in der Form von längeren Kollonaden aus Beton.

Sieht man sich jenen Videoclip an, der kurz nach der Amokfahrt entstanden sein muss, da im Hintergrund der LKW bereits angehalten hat, dann kommt man aus dem Staunen nicht raus. Die Faktenlage bei Unfällen zwischen Lastkraftwagen und Fußgänger ist eindeutig: Wird der Fußgänger überrollt, endet der Unfall für ihn in 63 von 100 Fällen tödlich bzw. in 37 von 100 Fällen mit einer schweren Verletzung. Wird er dagegen nicht überrollt, so kommt es nur in einem von 100 Fällen zum Tode. (Statistik) Bei den im Clip gezeigten Leichen ist keine einzige überrollt worden. Deshalb muss man nun zur alles entscheidenden Frage gelangen: Woran sind diese Menschen gestorben?

Der LKW zeigt sich auf den Fotos in einem blitzblanken Zustand. Es deutet demnach alles darauf hin, dass das Fahrzeug keine Fußgänger überrollt hat, jedenfalls sind keine Blutspuren oder Körperteile an den Reifen oder am Frontbereich zu erkennen. Ich muss Ihnen hoffentlich nicht im Detail schildern, was geschähe, würde ein 19-Tonner über einen Körper rollen, oder? Falls Sie jemanden bei der (Freiwilligen) Feuerwehr kennen, können Sie ihn ja fragen, was er so an Autounfällen mit Personenschaden bereits gesehen hat und wie sich diese Bilder auf den Betrachter auswirken. Mit Sicherheit ein schockierender Anblick, die einen so schnell nicht mehr loslassen. Wer hart im Nehmen ist, bitte sehr, auf liveleaks finden Sie jeden nur vorstellbaren blutigen Unfall. Sagen Sie nicht, ich hätte Sie nicht gewarnt. Für mich ist das Faktum, dass der LKW keine sichtbaren Anzeichen einer Überrollung von Fußgängern zeigt, the smoking gun.

Im oben erwähnten Clip sind nur ein paar Bystanders zu sehen, die zum Teil ratlos und recht unmotiviert herumstehen, während rechts und links Menschen liegen. Merkwürdig ist, dass bei den Schwerverletzten (Wer weiß denn schon, ob jemand bereits tot ist, ohne es überprüft zu haben?) so gut wie keine Angehörigen sind. Ist das vorstellbar? Würden Sie einen Angehörigen, der verletzt ist, einfach auf der Straße liegen lassen? Würden Sie nicht alles versuchen, um ihn zu beruhigen, um nach Hilfe Ausschau zu halten, um nach Hilfe zu rufen, um auf sich Aufmerksam zu machen? Würden Sie nicht Herumstehende um Rat fragen, um Hilfe bitten? Und wo sind all die Menschen, die zuvor auf der Promenade ausgelassen gefeiert haben sollen? Haben Sie sich plötzlich in Luft aufgelöst? Laut AFP hielten sich dort 30.000 Menschen auf.

In einem anderen publizierten Foto sieht man eine Vielzahl an Leichen eng an eng zusammenliegen. Auch hier ist keine Überrollung festzustellen. Woran sind diese Menschen am Ende gestorben? Und wenn diese nicht überrollt wurden, wie können sie dann so dicht gedrängt auf der Straße liegen?

Und dann gibt es da noch eine weitere Statistik vom Deutschen Bundesamt für 2013: Unfälle von Güterkraftfahrzeugen im Straßenverkehr. In jenem Jahr wurden in Deutschland 1672 Unfälle zwischen Lastkraftwagen und Fußgänger aufgezeichnet. In 86 Fällen war der Zusammenstoß für den Fußgänger tödlich. Hochgerechnet auf die Zahl der Toten in Nizza, müsste es demnach rund 1600 Verletzte geben. Doch davon kann freilich keine Rede sein. Vermutlich werden Sie jetzt einwerfen, die hohe Zahl der Todesopfer hätte damit zu tun, weil der LKW in eine Menschenmenge gerast sei. Dieser Umstand bedeutet lediglich, dass es dadurch öfters zu Kontakten mit Fußgängern kommt – für den Statistiker macht es keinen Unterschied, ob es an zehn Tagen zu einem Unfall oder an einem Tag zu zehn Unfällen direkt hintereinander kommt.

Merkwürdig auch das Verhalten eines deutschen Journalisten und Bloggers, der Zeuge dieses Ereignisses war. Vom Balkon seiner Unterkunft filmte er die (langsame) Fahrt des LKWs, weil der Laster »nicht ins Bild passte«. Nach einem Schusswechsel (?) beschleunigt der LKW. Mehr ist nicht zu sehen. Ein Foto, welches er auf Twitter postete, ist seltsam unscharf, obwohl der Journalist und Blogger – laut seiner Webseite – viel Erfahrung in Sachen Video- und Fotoproduktion hat. Beinahe könnte man vermuten, es sei mit Absicht unscharf gemacht worden, um die Dramatik des Augenblicks zu erhöhen. Wie viele Fotos und Videoclips der Journalist noch machte, ist nicht zu ermitteln – sein Footage schickte er ARD/ZDF und BR. Diese, so der Journalist, seien schließlich Profis. Natürlich. Interessant, dass der Journalist in den internationalen Mainstreammedien – vom Spiegel bis zur BBC – herumgereicht wurde und dort seine Eindrücke zum Besten geben durfte. Es ist schon erstaunlich, wie oft Augenzeugen, die mit Medienhäusern in Verbindung stehen, zur rechten Zeit am rechten Balkon stehen, um während eines Events einen kurzen Videoclip zu drehen, der vom internationalen Mainstream in aller Eile und mit Trompetengeschmetter der Öffentlichkeit präsentiert wird.

Die Aufnahme des Journalisten dürfte aus dem Hotel Westminster gemacht worden sein. Dieses liegt aber 230 Meter vor dem endgültigen Haltepunkt des Lasters – auf der Höhe Rue du Congrés. Ergo haben wir hier einen Widerspruch, da es ja offiziell heißt, dass der LKW nach einem intensiven Schusswechsel die letzten 300 Meter ausgerollt sei – auf dem Videoclip ist aber zu sehen, dass das Fahrzeug, das sehr langsam von rechts nach links ins Bild fährt, wieder beschleunigt. Es gibt nun zwei Möglichkeiten, diesen Widerspruch zu erklären: Der Fahrer brachte mit Absicht das Fahrzeug zum Stehen – darüber ist aber in den offiziellen Verlautbarungen nichts zu lesen – oder das Fahrzeug war viel langsamer unterwegs als die veranschlagten 40 km/h. Wie dem auch sei, sollte es tatsächlich einen intensiven Schusswechsel rund 70 Meter vom Hotel entfernt gegeben haben, dann hätte das der Journalist, der auf dem Balkon stand, in jedem Fall hören müssen. Das Feuerwerk sei nämlich, nach seiner Aussage, um 22:45 zu Ende gegangen und kurz danach wäre der LKW in sein Blickfeld geraten.

Die Fahrt des LKW mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von ca. 40 km/h dauerte für die 1700 Meter rund 150 Sekunden, also Zwei Minuten und 30 Sekunden. Ich wäre nun davon ausgegangen, dass sich die Sache wie folgt hätte abspielen sollen:

LKW durchbricht die Sperre. Die Polizisten, die an der Kreuzung stehen, geben sofort in der Zentrale Bescheid. Diese gibt den Einsatzkräften, die sich im Zielgebiet befinden, die Weisung, die Straße sofort zu evakuieren und den LKW zum Stehen zu bringen. Ist die Evakuierung geschehen? Darüber konnte ich nichts in Erfahrung bringen. Obwohl sich zum Zeitpunkt dieses Ereignisses Frankreich noch immer im Ausnahmezustand befand, sind keine Einsatzkräfte auf den Bildern zu sehen, die sich um die Verletzten kurz nach der Amokfahrt gekümmert oder Angehörige beschwichtigt hätten. Merkwürdig auch das.

Die Zeit berichtet, dass die Beamten in der Kabine des LKWs die folgenden Waffen gefunden hätten: »eine automatische Pistole vom Kaliber 7.65, ein Magazin mit 75 Patronen und eine weitere automatische Pistole, dazu zwei Sturmgewehre und eine Handgranate.« Bei BBC heißt es »Police said Bouhlel was in possession of an automatic pistol, bullets, a fake automatic pistol and two replica (deux répliques) assault rifles (a Kalashnikov and an M16), an empty grenade«. Im Guardian heißt es »Police found two automatic weapons, ammunition, a mobile phone and documents in the truck, the prosecutor said.« Man glaubt gar nicht, wie schwer es ist, festzustellen, was nun wirklich in der Fahrerkabine des LKWs gefunden wurde. Warum sich ein Terrorist ausgerechnet mit Spielzeugpistolen und einer leeren Handgranate bewaffnet haben soll, bleibt ein Rätsel. Was wollte er damit erreichen?

Sieht man sich die Verteilung der Einschusslöcher in der Windschutzscheibe des LKWs an, bemerkt man, dass die Fahrerseite ziemlich unbehelligt blieb. Saß der Fahrer demnach auf dem Beifahrersitz oder wie ist dieser Umstand zu verstehen? Die Einsatzkräfte werden hoffentlich nicht dermaßen schlecht geschossen haben. Theoretisch könnten natürlich die Polizisten allesamt linker Hand des Fahrzeugs gestanden und seitlich auf die Fahrerkabine geschossen haben.

Wenn sich in aller Öffentlichkeit solch ein dramatisches Ereignis abspielt, würde man Bilder erwarten, die einen unangenehm berühren, die einen aufrütteln, die einen die Dramatik erspüren lassen. Sollten Sie nicht wissen, was ich meine, dann gucken Sie sich die Bilder und Clips von der Geiselnahme in der Schule von Beslan (Russland) im September 2004 an. Sehen Sie in die Gesichter der Leute. Sehen Sie in ihre Augen. Dann wissen Sie, was es heißt, wenn einem das Grauen aus dem Alltag reißt und in die Hölle stößt. Glauben Sie wirklich, da wäre einer damals zum Tanzen aufgelegt gewesen? Da fällt mir ein, dass die verschiedenen Videoaufnahmen von Beslan im Vergleich zu jenen der letzten Ereignisse in Paris, Brüssel oder Nizza weitaus schärfer und klarer rüberkommen – obwohl 12 Jahre dazwischen liegen. Ist es wirklich vorstellbar, dass die Leutchen in Europa allesamt noch keine Smartphones, keine iPhones besitzen, anno 2016, und nur pixelige Kurzclips mit ihren in die Jahre gekommenen Klapphandys machen können?

Mit diesem merkwürdigen Ereignis geht jedenfalls der War of Terror in die nächste Runde. Ende ist demnach keines in Sicht. Weil Goldstein und seine Terrororganisation The Brotherhood einfach nicht kleinzukriegen sind. Schätze, es braucht noch mehr Flächenbombardierungen im Nahen Osten, noch mehr Notstandsgesetze und noch mehr Sparmaßnahmen im Sozialbereich. Cui bono? Ja, Sicherheit hat einen teuflisch hohen Preis. Ihre Regierung verrät sie gerne.