Nach dem ich bereits 2009 (»Schnarch«), 2010 (»wtf«), 2011 (»Banksters of Wall Street«) und 2012 (»Paris«) live über die Oscar-Nacht gebloggt habe, möchte diese hübsche Tradition, wie bereits letztes Jahr 2013, nicht mehr fortsetzen. Diese Nicht-Fortsetzung wird demnach fortgesetzt. Verwirrt? Ja, das bin ich auch. Willkommen im Club. Nun, um kein Spielverderber zu sein – Hey, es geht doch nur um Unterhaltung! – dachte ich mir, ich schreibe hier über ein paar gute Film-Tipps, die einem die sattsam bekannte Hollywood-Besessenheit austreibt. Es ist freilich schwierig, sich gegen Zuckersüßes zur Wehr zu setzen. Die Nahrungsmittel- und Filmindustrie weiß nur zu gut, wie süchtig einem der Zucker machen kann. Die Folgen sind nicht nur ausufernde Bäuche, sondern auch verklebte Gehirnzellen. Na, bevor ich mich hier zu weit aus dem Fenster lehne, beginnen wir mit Filmen, die ich empfehlen kann.
Geständnisse ¦ Confessions ¦ (2010/imdb): Ein japanischer Psychothriller, der nicht nur mit einem beeindruckenden Plot (basierend auf einem Buch) aufwarten, sondern auch mit visuellen Reizen punkten kann. Neben der Twist-Hochschaubahn, erhält der Zuseher einen kleinen Einblick in den japanischen Schulalltag, der mittlerweile von aufsässigen Kids und klingelnden Smartphones dominiert wird. Es braucht freilich eine Weile, bis man in den filmischen Sog kippt – immerhin hat man es hier mit dem japanischen Universum zu tun – auch wenn es immer mehr verwestlicht (Shogun, someone?). Falls Sie jetzt Lust auf den Film bekommen, dann rate ich, gar nicht erst zu lesen, worum es im Detail geht. Trailer angucken ist natürlich genauso strikt verboten. Einfach zurücklehnen, entspannen und warten, bis die Wirkung dieser besonderen Filmdroge einsetzt. Huh.
A bittersweet Life ¦
Old boy ¦
Und als letzter Tipp – drei im Preis von einem – sind kurz ein paar Filmchen genannt, die den Zuschauer nicht nur gut unterhalten, sondern auch seine Intelligenz nicht beleidigen. Gut möglich, dass sie bei Triangle – Die Angst kommt in Wellen (2009/imdb – äh, sorry für den shitty deutschen Zusatztitel) und Timecrimes – Mord ist nur eine Frage der Zeit (2007/imdb – äh, sorry für den …) einen Knopf in der, pardon, Birne bekommen – sagen Sie nicht, ich hätte sie nicht gewarnt. Als Draufgabe wäre da noch der unaufdringliche, aber äußerst charmant witzige Film Journey of Love (häh?), Originaltitel: Safety Not Guaranteed (2012/imdb). Looper fällt mir gerade ein. Für diesen gibt es sogar einen Kino-Audiokommentar des Regisseurs zum An- und Mithören – für den Fall, dass Sie nicht mehr wissen, in welcher Schleife Sie sich gerade befinden.
Ich denke, diese Film-Tipps sollten fürs Erste reichen. Übrigens, habe ich schon gesagt, dass der für den Oscar nominierte Weltraumflick Gravity den Beweis erbringt, dass es keinen filmischen Beweis für die Mondlandungen der NASA geben kann. Oder können Sie mir einen Beweis liefern, nur anhand des gefilmten Materials, dass Gravity NICHT im Weltraum gedreht wurde? Ich höre …