Donald Trumps Rede zum amerikanischen Unabhängigkeitstag am 4. Juli 2020 hat in Medienkreisen die Wogen hochgehen lassen. Seltsam. Hört man sich die Rede im Wortlaut an – hier das Transkript im Original und in deutscher Übersetzung – so komme ich persönlich nicht zu der Meinung (wie beispielsweise die Redaktion der österreichischen Tageszeitung Der Standard oder all die anderen „liberalen“ Blätter), dass diese eine „düstere, polarisierende Botschaft“ gewesen wäre. Überhaupt lesen sich die „objektiven“ Berichte in den Qualitätsmedien wie hässlich verzerrte Pamphlete, die nur das eine Ziel haben, nämlich dem Leser (und potenziellen Wähler der kommenden Wahl im November) klar zu machen, dass der gegenwärtige Präsident der USA unfähig sei und das Land „spalten“ möchte. Die „objektiven“ Berichte greifen Zitate der Rede auf und interpretieren sie (seit 2016) auf eine einzige Art und Weise: Orange man bad.
Die einigende Kraft von Trumps „polarisierender“ Botschaft, 4. Juli 2020 #USA weiterlesenSchlagwort-Archive: liberal
wehe dem, der nicht klatscht: Woke Hollywood goes broke
Die beiden Kinofilme Terminator Dark Fate (blog) und Charlies Angels (2019), sowie die TV-Serie Batwoman sind ordentlich gefloppt und haben an den Kinokassen bzw. bei den Einschaltquoten eine Bruchlandung hingelegt. Wie bereits beim Fiasko Ghostbusters (2016) und dem lauen Superheldenfilm Captain Marvel (blog) war die Ursache dieser finanziell-kreativen Abstürze schnell gefunden: Männliche Kinogeher, die es nicht ertragen konnten, „starke Frauen“ und Minderheiten in Hauptrollen zu sehen, riefen zum Boykott auf und bombardierten die Foren mit negativer Kritik. Das ist jedenfalls der Tenor, der aus Hollywood und liberal-progressiven Kreisen zu hören ist.
Go woke, go broke
Die verantwortlichen Filmemacher treten somit die Flucht nach vorne an. Vorbei die Zeiten, als sich Regisseure für ihre Flops entschuldigten: (beispielsweise Joel Schumacher und seine ungewollte Lachnummer Batman & Robin 1997) oder die Produzenten zähneknirschend die Schecks ausstellten (Heaven’s Gate, 1980 / Cutthroat Island, 1995). Seit jedoch political correctness in Hollywood Einzug hielt, ist nichts mehr wie es früher einmal war. Die kulturmarxistischen Sittenwächter in den Medien fordern lautstark Gleichberechtigung in allen Belangen: Haupt- und Nebenrollen sollen vermehrt mit Frauen, Minderheiten und LBQT-Charakteren besetzt, mehr progressive Themen behandelt, das Patriarchat verteufelt, die traditionelle Familienstruktur belächelt, die christlich-westlichen Werte ignoriert und Männer, die ohne Fehl und Tadel sind, in den Allerwertesten getreten werden. Kurz und gut, die Filme sollen mehr woke sein.
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Die Welt mit Hillary? Die Angst der Journalisten vor dem Tellerrand
Heute bin ich durch Zufall auf den Kommentar des Vize-Chefredakteurs der altehrwürdigen Wiener Zeitung gestoßen. Es ist recht faszinierend, zu sehen, wie sich der gute Mann – gemeinsam mit all seinen anderen liberalen Kollegen hüben wie drüben – abmüht, die Illusionsblase gegenüber Präsident Trump nicht zum Platzen zu bringen und die kognitive Dissonanz der liberal gesinnten Leser nicht über Gebühr zu strapazieren. Doch hie und da muss auch der Pressemann und die Pressefrau über den Tellerrand gucken. In diesem Fall zieht der Redakteur vor Präsident Trump den Hut, weil er die „Hohepriesterschaft der liberalen Eliten“ zum Grübeln bringt. Der Kommentar endet damit – man möchte es nicht glauben – dass Hillary Clinton dies „wahrscheinlich nicht geschafft“ hätte. Allerhand, nicht wahr?
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Michael Fleischhacker und die Sache mit der Lügenpresse
Letzte Woche war es, als ich mit jungen Verlagsmenschen im „Redaktionsbüro“ der NZZ.at saß und den Ausführungen des Chefredakteurs und Co-Geschäftsführers Michael Fleischhacker lauschen durfte. Fleischhacker ist ein intelligenter Mann, gerade einmal ein Jahr jünger als ich, und weiß, wo er zu stehen hat. Auf meine Frage der „politischen Ausrichtung“ der NZZ.at antwortet er zuerst kurz und bündig mit „liberal“. Zwei Atemzüge später erwähnt er den Aufsatz von „Austrian“ F. A. Hayek mit dem sprechenden Titel Why I am not a Conservative. Gerade diese, beinahe im Vorbeigehen hingeworfenen Wissensgustostückerln machen einen Pressemann von Welt aus, wenigstens in den Köpfen gutgläubiger Medienkonsumenten.
In seinem – für gewöhnlich nur zahlenden Abonnenten zugänglichen – Newsletter vom 4. Oktober 2015 macht sich Fleischhacker Gedanken über seine Zunft. Im Beitrag, versehen mit der Überschrift Wir von der Lügenpresse, gesteht der Autor, dass die „anonymen Postings in den Userforen reichweitenstarker Nachrichtenportale […] zum Teil […] berechtigt“ sind und dass „die Auskünfte, die solche Foren über die Stimmungslage in der Bevölkerung geben, in der Regel näher an der Realität sind als die Artikel, unter denen sie gepostet werden“. Allerhand, nicht?
Beinahe möchte man einen zufriedenen Seufzer machen, im Glauben, dass es wenigstens einen Chefredakteur gibt, der bereit ist, über den vorgegebenen Tellerrand zu schreiben. Aber auf meine Frage, ob er auch „alternative Medien“ im Web durchsehe, bekomme ich die Antwort, die man von einem in Lohn und Brot stehenden Redakteur eines großen europäischen Medienkonzerns erwarten darf: Nein! Sehen Sie, genau da liegt der Hase im Pfeffer, weil, wenn all die Journalisten und Redakteure und Herausgeber immer nur die üblichen Quellen – also Presseagentur-Meldungen, Artikel in internationalen Leitmedien sowie Sachbücher renommierter Autoren – studieren, wie sollen diese dann überhaupt in der Lage sein, zu erkennen, was in der Welt gespielt wird? Die nächste Frage, die sich aufdrängt, ist jene, ob Medienleute überhaupt Interesse an der „Wahrheit“ bzw. „Wirklichkeit“ haben, weil “It is difficult to get a man to understand something, when his salary depends upon his not understanding it!” – Upton Sinclair.
Ich denke, der Lackmustest für Medien und deren Mitarbeiter ist der Umgang mit den Ereignissen von 9/11: So lange diese an der [offiziellen] Verschwörungstheorie festhalten und sie propagieren, kann man davon ausgehen, dass diese kein Interesse an der Wahrheitsfindung in gegenwärtigen oder zukünftigen Ereignissen haben werden. Deshalb versuche ich, soweit möglich, allen Mainstream-Produkten aus dem Weg zu gehen. Sie sind sowieso nur dazu da, den gutgläubigen Bürger in seiner Meinungsfreiheit einzuschränken. Oder wie schrieb 1965 der Mitherausgeber der FAZ:
Pressefreiheit ist die Freiheit von zweihundert reichen Leuten, ihre Meinung zu verbreiten.
Paul Sethe*
Zu guter Letzt bleibt mir nur, Herrn Fleischhacker das Online-Magazin Taki’s Magazine zu empfehlen, das in keiner Weise in die Kategorie „alternativ“ fällt, vielmehr versucht es die vom Mainstream festgemachten Grenzen der political correctness Ordnungshüter zu überwinden. Manchmal ist das komisch, manchmal schockierend, manchmal erhellend – und die Kommentare sind eine (amüsant-kluge) Welt für sich. Kudos.
We at Taki’s Magazine take our politics like we take life – lightly. We believe political labels such as conservative and liberal are as outdated as flared trousers and Nazis. Ideology is a false god, a secular religion that seeks vainly to create a paradise on Earth. Our only ideology is to be against the junk culture foisted upon us and mirages of a new world order. Think of us what you will, but read us. Our writers are never boring.