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Über das freie Reden: erster Versuch eines Vlogs

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Gestern mit dem neuen Headset kurzerhand ein dreiminütiges Video eingesprochen. Es ist somit mein erster Vlog/Video-Blog. Die Idee, über ein bestimmtes Thema frei zu reden, musste ich nach den ersten Versuchen wieder fallen lassen. Zu oft fährt man einen angefangenen Satz gegen die Wand, zu oft will einem nicht der nächste Satz einfallen. Natürlich könnte man editieren, könnte man die besten Teile zusammenfügen. Aber das ist dann doch ein zu großer Aufwand für eine bescheidene Wirkung. Deshalb habe ich schnell den Text aufgeschrieben und während der Aufnahme abgelesen. Da die großen Politiker ihre Reden auch nur vom Teleprompter ablesen, dachte ich, ich muss mich dafür nicht schämen, auch wenn die Rhetorik bereits bei den alten Griechen hoch im Kurs stand.

Vermutlich ist das freie Reden über ein bestimmtes Thema ein Talent, das nur wenige besitzen. Mein Favorit diesbezüglich ist Nikolas Lloyd, ein Brite, der vor seiner Kamera über Gott und die Welt fabuliert, ohne dass er sich vorab Notizen gemacht oder das Gesagte auswendig gelernt hätte. Beeindruckend.

Morris, ein Brite, der sein Leben in Südostasien zubringt, geht noch einen Schritt weiter und zeichnet oftmals seine Gespräche (Monologe) während einer Motorroller-Ausflugsfahrt auf. Hin und wieder geht er mit seiner Smartphone-Kamera auf Märkte, um zu zeigen, wie das Leben auf der anderen Seite der Welt aussieht. Alles in allem sind auch seine Vlogs äußerst beeindruckend.

Natürlich ist das freie Reden eine Sache der Erfahrung. Mit der Zeit lernt man auch, die Nervosität abzulegen. Wer es nicht gewohnt ist, in eine Kamera zu gucken und in ein Mikrofon zu sprechen, kann sehr schnell weiche Knie bekommen. Vor allem, wenn man Probleme hat, seine Fehler in die Öffentlichkeit zu tragen. Perfektionisten und solche, die es sein wollen, werden wohl die Finger von Vlogs lassen müssen. Auf der anderen Seite ist es eine gute Therapie, sich nicht immer perfekt in Szene setzen zu müssen und einfach auch mal Fehler oder unschöne Seiten zuzulassen. Yep.

 

Merkwürdigkeiten in Nizza, 14. Juli 2016: Wenn Katastrophenmedizin zum Kasperltheater herabgespielt wird

Hören Sie sich das Interview mit Antoine Chauvel, einem in Nizza lebenden Fotografen in aller Ruhe an. Sehen Sie sich seine Aufnahmen an. Die Bilder entstanden, laut seiner Aussage, nach 23 Uhr. Es vergingen (drei) Stunden, bis die Rettungskräfte eintrafen bzw. tätig wurden und die Toten hätte man deshalb mit Tischtüchern der umliegenden Restaurants zugedeckt. Sagt Antoine Chauvel. Über seine große Nervosität wollen wir jetzt mal nicht befinden, aber warum man gerade ihn als Augenzeuge des Events ausgesucht hat, ist mir ein Rätsel, da er ja zu Hause war, als der LKW, wie es offiziell so schönschrecklich heißt, durch die Menge pflügte. Ja, nobody understands it. Wie dem auch sei. Kommen wir zum wesentlichen Punkt.

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