Das Festival International des Jeux in Cannes ging Sonntags zu Ende. Die Stadt zeigte sich von ihrer schönsten, so mild-frühlingshaften Seite – sah ich nicht sogar einen abgebrühten Kerl im Meer schwimmen? – der Abschied fiel wahrlich schwer. Die Abreise am Abend vom kleinen, hübsch aufgeräumten Flughafen in Nizza begann mit Verspätung. Da konnte keiner der Fluggäste ahnen, dass die Reise nach Wien recht turbulent werden würde. Aber der Reihe nach. Ich saß in der 29.
Eine Clementine aus Korsika und ein turbulenter Flug von Nizza nach Wien weiterlesenSchlagwort-Archive: nizza
Der sogenannte Anschlag von Nizza, 2016 und die mediale Feigheit vor der Wahrheitssuche
Ich traf X. zwei Mal. Sie war eine erfahrene Medienfachfrau, arbeitete bereits jahrelang im Pressewesen und war davon überzeugt, dass die Dinge so sind wie sie uns von den Fachleuten in den Redaktionen erzählt werden. Sie war eine selbstsichere Frau, die nicht mit sich Spaßen ließ. Sie wirkte kühl, distanziert und suchte in ihrer Arbeit die Bestätigung für ihr in Schieflage geratenes Leben. Wir blieben auf Distanz, kamen uns gedanklich keinen Schritt näher. Sie kannte meinen Twitter-Account und wusste von meinem Blog bevor wir uns zum ersten Mal trafen. Warum also wollte sie sich mit mir abgeben? Sie musste annehmen, dass wir diametral verschiedene Weltanschauungen haben würden. Glaubte sie am Ende, sie würde mich von ihrer überzeugen können? Oder wollte sie einmal einem echten „Verschwörungstheoretiker“ gegenüber sitzen, in der Hoffnung, diese sonderbare Spezies besser verstehen zu lernen?
Vielleicht war das Interesse auch gegenseitig. Ich wollte unbedingt das Rätsel wenigstens eines Pressemenschen lösen. Für mich stellte sich damals wie heute die Frage, ob sich Presseleute mit Absicht dumm bzw. blind stellen – immerhin hängt ihr Gehalt davon ab – oder ob sie fest und unverrückbar am Wahrheitsgehalt von Agenturmeldungen und Pressekonferenzen glauben.
„It is difficult to get a man to understand something, when his salary depends upon his not understanding it!“ Upton Sinclair
Was hat das jetzt mit dem „Anschlag“ von Nizza zu tun? Nun, ich erzählte ihr über meine Recherche und darüber, dass der (medial) wichtigste Augenzeuge, der deutsche Journalist Richard Gutjahr, der damals zufällig auf Kurzurlaub in der südfranzösischen Stadt weilte, im Live-TV mehrmals falsche Zeitangaben bezüglich seiner so wichtigen Beobachtung machte – obwohl er den Zeitpunkt genau wissen hätte müssen, filmte er doch mit seinem Smartphone die Fahrt des Lkws von seinem Hotelbalkon. Ein Blick auf die Meta-Daten des Videos und er hätte die relevanten Daten ablesen können. Warum also gab er Uhrzeiten an, die nicht stimmen konnten, schon gar nicht, wenn man sie mit der geleakten Timeline der Polizei vergleicht?
Die gute X. zuckte dahingehend nur mit der Schulter, packte sogleich ihr journalistisches Rüstzeug aus und fragte mich, ob ich beim Bayrischen Rundfunk nachgefragt hätte, bezüglich dieser zeitlichen Diskrepanz. Ich meinte, dass sich der BR für einen kleinen Wiener Schlaumeier nicht sehr weit aus dem Fenster lehnen würde, weil, es gab so oder so keine Antwort, die alle Beteiligten hätte zufriedenstellen können. Aber X. las mir die Leviten, während ich in meiner Verlegenheit einen Schluck nach dem anderen nahm. Für sie war ich das Sinnbild all jener Verschwörungstheoretiker, die sich die tollsten Theorien einfallen lassen, aber nicht bereit sind, diese nach journalistischen Prinzipien zu überprüfen. Gewiss, sie hatte Recht. Und auch wieder nicht.
Wenige Tage später habe ich mich dazu durchgerungen, an den Bayrischen Rundfunk eine Anfrage zu richten. Antwort habe ich bis heute nicht erhalten. Verständlich. Die Verantwortlichen im BR hätten nachfragen, vielleicht sogar einem Kollegen nachforschen müssen und wären womöglich zwischen die Fronten geraten. Besser, man ignoriere eine lästige Anfrage und alles wird gut.
Als ich heute, am 14. Juli, die aufliegenden Zeitungen im Kaffeehaus so durchsah – zumeist erfasst mich körperlicher Ekel, wenn ich darin blättere – musste ich bemerken, dass der sogenannte Anschlag von Nizza mit keinem Wort erwähnt wird. Eine österreichische Qualitätszeitung, die sich auf vielen Extra-Seiten mit der Grande Nation beschäftigt, findet zwar Worte für Charlie Hebdo *) aber kein einziges für Nizza. Seltsam, finden Sie nicht?
Jedenfalls, die Sache mit X. endete damit, dass wir uns dahingehend verstanden, dass wir uns niemals verstehen werden würden. Und so weiß ich noch immer nicht, ob man bei Presseleuten nach Scheuklappen oder Eselsmützen Ausschau halten muss.
Zuguterletzt stelle ich mir die Frage, was diese Medienjobs auf lange Sicht mit der menschlichen Seele anstellen. In unserer christlichen Wertegemeinschaft, in unseren alten Traditionen, geht es nämlich vor allem um Wahrheit, Wahrhaftigkeit und Wahrheitsfindung. Ob wir wollen oder nicht, wir streben das Gute und das Richtige an. Wäre dem nicht so, würden wir in Chaos und Unordnung versinken. Deshalb, werte Leser, achtet mir Logos.
***
*) Stunden nach dem sogenannten Anschlag auf die Redaktion von Charlie Hebdo versammelten sich Tausende Pariser um für Rede- und Pressefreiheit einzutreten. Jahre später wird rechts und links zensiert, ist Meinungsfreiheit nur noch eine Worthülse. „Hassrede“ wird zu einem Gummiparagraph – und jeder, der eine unangenehme Meinung vertreten, der historische Tatsachen untersuchen, der biologische Grundsätze festhalten, der den (von Menschen verursachten) Klimawandel anzweifeln oder der die von oben festgelegte Ernährungspyramide ablehnen möchte, kann jederzeit vor Gericht gezerrt oder wenigstens zum medialen Bußgang gezwungen werden. Ist das noch Freiheit? Oder bereits Feigheit?
Was geschah wirklich in Nizza, vor zwei Jahren?
Jetzt ist es bereits zwei Jahre her, dieser vermeintliche LKW-Terroranschlag während der Feierlichkeiten zum französischen Nationalfeiertag. Die offizielle Version – man kann sie in all den unabhängigen Zeitungen und investigativen Magazinen genauso wie dem demokratisch geführten Wikipedia finden – weist eine bedenkliche Anzahl an Lücken und Widersprüchen auf. Aber kein Journalist, kein Reporter, kein Beamter interessiert das. Ich habe mir damals die Mühe gemacht, Licht in dieses dunkle Kapitel zu bringen. Der größte Widerspruch – die Zeitangaben der beiden wichtigsten „Augenzeugen“ stimmen mit der „offiziellen“ Timeline der Lokalbehörden in Nizza nicht überein – bleibt weiterhin bestehen – jedenfalls habe ich bis dato noch keine vernünftigen Erklärung für diese zeitliche Diskrepanz gefunden.
Wie es sich anfühlt, die Welt zu verändern.
Heute werde ich also meine detaillierte Untersuchung zum vermeintlichen Amoklauf in Las Vegas online stellen. Mehr als zwei Wochen habe ich daran gearbeitet. Eine herrliche Zeit. Das Besondere an diesem Artikel? Er ist in Englisch verfasst. Auf diese Weise klopfe ich an die Tür der amerikanischen Truth Community. Werde ich mit meinem Beitrag etwas ändern können?
»As a citizen I must ask: What is true? What is false?«
Harold Pinter
Am Ende ist das Leben eine einzige Versuchsanordnung. Man tut, man probiert, man versucht sich. Im Hinterkopf all die Möglichkeiten, die sich auftun – oder auch nicht auftun. Die Illusion ist dein ständiger Begleiter, die Realität ein Wegelagerer, der dir deine Hoffnungen und Tagträume stiehlt, dich unter die Gürtellinie boxt und dir hämisch ins Gesicht lacht. Trotzdem lässt du dich dadurch nicht klein kriegen. Niemals.
Verlorene Chance: Der Widerspruch in Nizza, 14.Juli 2016
Ich schreibe diesen unbedeutenden Eintrag, um mich später zurück erinnern zu können. An diesen Dienstag, 14. November 2017. Vor einem Jahr war ich in einer vergleichbaren Situation, als ich meine detaillierte Untersuchung zum vermeintlichen Terroranschlag in Nizza online stellte. Das positive Ergebnis dieser Recherchearbeit war ein bezahlter zweiteiliger Artikel im deutschsprachigen Magazin NEXUS. Die Welt konnte ich dadurch freilich nicht ändern. Dabei hätte die europäische Truth Community alle Trümpfe in der Hand gehabt. Der Widerspruch zwischen dem deutschen Journalisten Gutjahr und den französischen Behörden ist zu offensichtlich als dass ihn Medien unter den Teppich kehren hätten können. Aber die Wahrheitsbewegung in Europa ist nur ein flüchtiger Schatten. Der Zug ist hier längst abgefahren, die Hoffnungen liegen jenseits des Atlantiks.
Bezüglich des vermeintlichen Amoklaufs in Las Vegas gibt es keine Smoking Gun, keinen Trumpf. Was es gibt sind unzählige Indizien, die darauf hindeuten, dass der Welt etwas vorgespielt wurde. In meinem Artikel breite ich diese Indizien vor dem gewöhnlichen Leser aus, in der Hoffnung, etwas in ihm auszulösen. Was will ich bewirken? Zweifel. Mehr ist nicht möglich. Wenn es mir gelänge, in dem einen oder anderen gutgläubigen Bürger Zweifel am offiziellen Narrativ, Zweifel an der medialen Berichterstattung zu säen, dann wäre schon sehr viel gewonnen. Aber bis dahin ist es ein weiter Weg. Zuvor gilt es, sich nicht von Ignoranz, Emotionen und Drohungen unterkriegen zu lassen. Keine leichte Aufgabe für einen bescheidenen Schriftsteller, irgendwo im Herzen Europas.
Uups. Jetzt macht doch glatt wordpress Probleme. Kruzitürken …
Barcelona im August 2017: The show must go on and on and on …
Eigentlich wollte ich mich so gar nicht mit den Ereignissen in Barcelona beschäftigen. Wieder Terrorismus. Wieder ein Fahrzeug. Wieder Menschenmengen. Wieder unzählige Opfer. Wieder Trauerkundgebungen. Wieder das Schüren emotionaler Gefühle. Wieder das politische Ausschlachten an allen Fronten.
Same shit, different smell, wenn es mir erlaubt ist, so salopp die englische Sprache zu verwenden. Schön langsam ist eine eingespielte Routine zu bemerken. Die Behörden und die Medien laufen wie eine geölte Maschine. Die kleineren und größeren Zahnräder greifen scheinbar mühelos ineinander und bewegen die unglaubwürdigsten Storys vorwärts. Wer sich anmaßt, auf Lücken und Widersprüche der offiziellen Verlautbarung, auf seltsam unecht wirkendes Bildmaterial und absurden, aber fotogenen Rettungsmaßnahmen hinzuweisen, wird mit der „Opfer-Keule“ grün und blau geschlagen. Es ist, als würde von einem Moment auf den anderen der Verstand des gewöhnlichen Bürgers aussetzen. Mehr noch, der Medienkonsument zeigt längst Anzeichen einer Pawlowschen Konditionierung. Gut, würde ich nicht wissen, was ich weiß, ich wäre nicht anders. Deshalb ist die Frage aller Fragen, wie man den Einzelnen wieder zum Gebrauch seines Verstandes bewegen kann. Gibt es eine Möglichkeit, diese Konditionierung – oder ist’s gar ne Hypnose? – aufzulösen? Wo sind nur die unschuldigen Kinder, die rufen, dass der Kaiser keine Kleider trägt?
„In der großen Stadt, in welcher der Kaiser wohnte, ging es sehr munter her. An jedem Tage kamen viele Fremde an, und eines Tages kamen auch zwei Betrüger, die gaben sich für Weber aus und sagten, daß sie das schönste Zeug, was man sich denken könne, zu weben verständen. Die Farben und das Muster seien nicht allein ungewöhnlich schön, sondern die Kleider, die von dem Zeuge genäht wurden, sollten die wunderbare Eigenschaft besitzen, daß sie für jeden Menschen unsichtbar seien, der nicht für sein Amt tauge oder der unverzeihlich dumm sei.“ [Märchen]
Die große Ironie bei alledem ist, dass die breite Masse der festen Meinung ist, sie würde die Wahrheit in Händen halten, dabei wiederholt sie nur, was sie in den Medien gelesen, gehört und gesehen hat. Beweise hat sie freilich keine. Beweise gibt es auch keine. Gewiss, jedem steht frei, zu behaupten, dass die Behörden schlagende Beweise hätten. Aber dann läuft es auf eines hinaus – immer läuft es darauf hinaus: Vertrauen Sie der Obrigkeit?
Und bitte, kommen Sie jetzt nicht mit der Gegenfrage: „Aber warum sollte man das tun?“ Auf diese Frage kann es keine Antwort geben. Weil Sie und ich und der ganze Rest keine Ahnung hat, welche Agenda* im Hintergrund abläuft. Deshalb sollten wir uns mit dem Motiv auch gar nicht weiter beschäftigen. Bleiben wir beim Faktischen, beim Widerlegbaren, beim Überprüfbaren. Versuchen wir Zusammenhänge zu erkennen. Verbinden wir das eine mit dem anderen. Verwerfen wir simple Antworten. Stellen wir unbequeme Fragen. Seien wir hartnäckig und ausdauernd. Lassen wir uns nicht ins Bockhorn jagen, lassen wir uns kein X für ein O vormachen. Mag es auch heute keine zufriedenstellende Antwort geben, morgen kann sich bereits eine Tür öffnen.
Aber vor allem, seien wir wachsam gegen jegliche Form der Zensur bzw. Einschränkung der Rede- und Meinungsfreiheit. Kaiser Joseph II. war seiner Zeit weit voraus, als er 1781 die Zensur weitgehend auflöste:
„Soll man gegen alles, was unsittliche Auftritte und ungereimte Zotten enthält, aus welchen keine Gelehrsamkeit, keine Aufklärung jemals entstehen kann, strenge, gegen alle übrige Werke aber, wo Gelehrsamkeit, Kenntnisse und ordentliche Sätze sich vorfinden, um so nachsichtiger sein, als erstere nur vom grossen Haufen, und von schwachen Köpfen gelesen, letztere hingegen schon bereiteten Gemüthern, und
in ihren Sätzen standhafteren Seelen unter die Hände kommen.“ [Zensurordnung]
Leider dankten es ihm weder die Bürger noch die Schreiberlinge, aber das ist eine andere Geschichte.
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*) update September 2017: „In Spanien gilt Terrorstufe vier, aber 70 Prozent der Polizeieinheiten von Madrid sind in Katalonien auf der Suche nach Wahlurnen“, schreibt eine Aktivistin: ‚Wie in einer Diktatur‘