Schlagwort-Archive: poesie

Schreibblockade für einen Tag #Leben #Liebe #Literatur

Am Sonntag, vor zwei Tagen, da begann der inspirative Motor zu stottern. Ich merkte es. Versuchte zu retten, was zu retten war. Aber irgendwie war da nichts zu machen. Freilich, am Abend, ein kurzes Aufflackern. Eine Zeile, vielleicht war es sogar ein Absatz, wurde da völlig überraschend noch in Herz und Hirn geboren und aufs Papier geworfen. Es erinnerte an ein hübsches Sommerkleidchen, das vom Wind zärtlich umspielt wird. Das brachte den Dichter zum Lächeln. Aber das Lächeln dauerte nur kurz. Der Absatz war geschrieben. Die Leere setzte ein. Gut, sagte er sich, dann halt früh ins Bett und noch früher wieder aufgestanden. Gerade der Morgen hat die größten Energiereserven für kreative Geister parat. Diese nicht anzuzapfen wäre ein grober Verstoß gegen die musischen Gebote.

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Als der Minnegesang dem Dichter gar zauberhaft ins Herz fuhr

Als Schriftsteller, der sich der Poesie verschrieben hat, wenn die Umstände es erfordern, vielleicht sogar erzwingen, hat man es recht leicht, wenn es gilt, sein Innerstes auf das Papier zu werfen. Es braucht weder langwierige Konzepte noch kurzweilige Aphorismen. Nichts dergleichen ist nötig. Es ist, als würde man zum Diktat befohlen und schreibt einfach nur auf, was da einem so ins Ohr geflüstert wird. Mehr war nicht. Mehr ist nicht.

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Ein flüchtiger Gedanke, in Schwarz und Weiß

Gestern war es, als sich in mir ein flüchtiger Gedanke regte, der meiner Traumwelt entsprungen sein musste. Dieser so unscheinbare Gedanke veranlasste mich, in eine verschlungene Poesie einzutauchen, mich zu verlieren, um einen magischen Moment zu gewinnen. Dieser magische Moment fand am Ende der Dichtung den Weg in die Realität. Dort, wo sich das Schwarze mit dem Weißen vor den Augen des Dichters in höchster Vollendung verband, wo es ein Ziehen und ein Loslassen gab, welches die Spannung aufrechtzuerhalten schien. Nicht für lange. Nur für eine kurze Weile. Aber was wurden da für Gefühle in des Dichters Brust losgetreten? Wonne, möchte man schreiben, aber wie kläglich ist es, wenn der Mensch nach Worten und Begriffen suchen muss, die nichts, aber auch gar nichts erklären und immer nur Platzhalter für das ganz Besondere sind.

Augenblick um Augenblick. Viele Bilder, die da kommen und gehen. Der Herzschlag ist dabei merklich erhöht. Es gilt sich zu kneifen, will man am Ende die Gewissheit haben, dass der Traum Realität und die Realität Traum wurde. Das Wogen eines überkreuzten schwarzen Sterns, verbunden mit einem weißen Knoten, der das träumerische Konstrukt fest zusammenband, lässt mich in einen siebten Himmel fallen. Die Bereitwilligkeit im Geben war so überwältigend, dass es das Herz förmlich zum Zerspringen brachte.

Ja, selten sind solche Momente, deshalb werden sie auch magische genannt. Und wenn du Glück hast, sehr großes Glück, dann wird dir solch ein Moment zuteil. Du wirst ihn nicht fassen, nicht halten können, und doch wird er ewig in dir sein.

Als Stern und Knoten voneinander gelöst wurden, als sich der Moment wieder verabschiedete, war mit einmal alles an seinem natürlichen Platz. Nur des Dichters Herzschlag pochte übernatürlich laut.

Du hast ihn geahnt
Du hast ihn gehört.
Du hast ihn verstanden.

Poetische Tränen #Azadeh

Es gilt das Besondere festzuhalten. Kostbar sind jene Momente, die einem die innere Welt näherbringen. Es gibt freilich keine Erklärung. Es ist wie es ist. Wir können nur mit Ehrfurcht das Erlebte festhalten, auch wenn Worte und Sätze dafür nicht ausreichen. Das göttliche Prinzip kann niemals von Menschen erforscht und ergründet werden. Wer es versucht, muss kläglich scheitern. Nur die schöne, wahre und gute Kunst mag einen Weg gefunden haben, sich dieses Prinzips anzunähern. Und doch bleibt am Ende alles nur Fragment.

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