Schlagwort-Archive: schriftsteller

Ein Kaffeehausschriftsteller auf Abwegen, Wien anno domini 2022

Gegenwärtig hat es ein Wiener Kaffeehausschriftsteller nicht gerade leicht. Die Auflagen, behördlich angeordnet und streng exekutiert, verbieten ihm, Kaffee und Kuchen an Ort und Stelle zu konsumieren, ja, sie gehen sogar so weit, ihm jeglichen kontemplativen Aufenthalt zu verwehren.

Wie soll er sich da seiner musischen Eingebungen widmen können? Monate sind jetzt durch das Land der Berge, durch das Land am Strome gezogen und keine Besserung in Sicht. Der Schriftsteller mit viel Kaffee, aber keinem dazugehörigen Haus, muss zu einer Entscheidung kommen.

Auf der einen Seite könnte diese von oben erzwungene Abstinenz den Exilierten in eine geistige Thrombose treiben und dabei Türen und Tore aufstoßen, die besser verschlossen bleiben. Auf der anderen Seite würde der bewusst herbeigeführte Bruch – sei es mit Schläue, sei es mit Chuzpe – mit den ins Totalitäre gehenden und willkürlich festgelegten Direktiven eine Konfrontation mit dem Türhüter zur Folge haben.

Die Lüge wird zur Weltordnung gemacht„, legte Kafka, der seinerzeit noch ins Kaffeehaus gehen durfte, seinem Charakter K. in den Mund und hatte bereits die Zukunft, die wir Gegenwart nennen, vorweggenommen.

Neues Buchprojekt: Über die Entdeckung der Liebe

Die nächsten Tage beginne ich also mit dem neuen Buchprojekt, das sich um Die Entdeckung der Liebe dreht. Die Rohfassung ist eigentlich niedergekritzelt, jetzt gilt es ins Reine zu kommen. Schon eine Weile nicht mehr hineingesehen. Es braucht ab und zu Abstand, um der Essenz nahezukommen.

Neues Buchprojekt: Über die Entdeckung der Liebe weiterlesen

Die dunklen Lebensgeschichten und die Essenz des Lebens

Gestern ergab es sich, dass mir meine Mutter Familiengeschichten erzählte, die von Tragödien und Verirrungen handelten. Dieser Rückblick, sentimental durchzogen, melancholisch geprägt, ließ mich nachdenklich werden. Worin besteht die Essenz des Lebens, besser die Essenz seiner eigenen Lebensgeschichte? Und ist nicht jede Lebensgeschichte wiederum eng mit den dunklen Lebensgeschichten anderer Menschen, die einem sehr nahe stehen oder nahe gestanden sind, verschränkt?

Die dunklen Lebensgeschichten und die Essenz des Lebens weiterlesen

Ab in die Druckerei, Erik!

Erik_Print_Blatt
Zwischen Idee und Buch liegen brotlose Welten. Das rettende Ufer zu erreichen ist nur wenigen vergönnt.

Die Idee zur autobiographischen fiktion kam irgendwann im April des Jahres 2002. Heute, dreizehn Jahre später, ging das Manuskript in Druck. Gut Ding braucht Weile, sozusagen. Und ein Schriftsteller, der keine Ausdauer im Gepäck hat, hat seine Berufung sowieso verfehlt und sollte fortan sein schreibendes Leben nur noch als Autor zubringen dürfen. Recht so!