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Präsident Donald Trump und der Hass der Gegenseite, anno 2020 #USA

In einer Woche geht die US-Wahl über die Bühne und wer die unzähligen Berichte darüber liest, die vielen Videos sieht, die interessantesten Podcasts hört, der weiß, dass sich in den Vereinigten Staaten etwas zusammenbraut. Kommt ein Sturm auf? Ist es ein Orkan? Oder wird es am Ende nur ein laues Lüftlein, während die ganze Welt den Atem anhält? Eines ist klar und liegt auf der Hand: Verliert Donald Trump die Wahl gehen in der westlichen Welt die Lichter aus und wir dürfen uns auf einen dunklen Winter* gefasst machen. Ich gehe freilich von einem zweiten Frühling aus.**

*) In der zweiten Debatte, auf die Covid-19-Pandemie Bezug nehmend, prophezeite Herausforderer Joe Biden „a dark winter“. Ironischerweise war das der Codename für eine tabletopÜbung, die im Juni 2001 einen Bio-Terroranschlag mit Pocken-Viren simulierte.

**) Die Anzeichen deuten auf einen Erdrutschsieg von Donald Trump. Eine Präsidentschaft Joe Bidens und Kamala Harris ist so unvorstellbar, dass ich eher glaube, die Demokraten haben einen 78-jährigen gesundheitlich bereits angeschlagenen Berufspolitiker als ihren Kandidat ins Rennen geworfen, um kurz vor der Wahl einen Rückzieher „aus gesundheitliche Gründen“ machen zu können, falls der Kahn absäuft. Eines steht nämlich fest: Die linksliberalen Kräfte müssen einen Erdrutschsieg ihres so verhassten Gegners um jeden Preis verhindern, ansonsten laufen sie Gefahr von einer konservativen Erfolgswelle hinfort gespült zu werden. Ob Wahlmanipulation eine entscheidende Rolle spielt, wird sich zeigen. Beide Parteien werden jedenfalls an den Schrauben drehen, die eine mehr, die andere weniger. Joe Biden teilte der Welt vor kurzem mit, dass „we have put together, I think, the most extensive and inclusive voter fraud organization [Wahlbetrugsorganisation] in the history of American politics“. Ein recht beachtlicher gedanklicher Aussetzer; wir können uns vorstellen, was die Medien geschrieben hätten, wäre es aus dem Mund eines Donald Trumps gekommen, nicht?

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Gedanken zum Ereignis in Christchurch, Neuseeland

Als ich die Schlagzeilen eines Mass Shootings in Christchurch las, seufzte ich still in mich hinein und blätterte weiter. Zu oft habe ich mich schon in den Kaninchenbau hinein begeben, zu oft die Spreu vom Weizen getrennt um ein weiteres Mal im medialen Sumpf einzutauchen und beinahe unterzugehen.

Aber am Ende obsiegte die Neugier und die Gewissheit, dass es in dieser orwellschen Ära mutige Skeptiker braucht, die bereit sind, den Kaiser als nackt zu bezeichnen – so er denn nackt ist. Schon Literaturnobelpreisträger Harold Pinter meinte seinerzeit, dass man sich als Bürger die Frage stellen muss: Was ist wahr? Was ist unwahr?

Die Medienhäuser haben längst aufgehört, der Wahrheit nachzuspüren und Lügen aufzudecken. Sie wiederholen die von offizieller Seite verlautbarten „Tatsachen“, propagieren die ihnen vorgegebene Agenda und versuchen alles, um die kantsche Aufklärung – „Benutze deinen eigenen Verstand“ – unter den Teppich zu kehren. Mehr ist nicht. Ob sich das jemals ändern wird? Es ist zu bezweifeln.

Kommen wir zum springenden Punkt, der sich in Neuseeland befindet und gehörig viel Druckerschwärze aufgewirbelt hat. Als es hieß, dass es ein Live-Video des Ereignisses gab, machte ich mich im Internet auf die Suche danach. Das weltweite Netz bietet natürlich eine unerschöpfliche Quelle für allerlei Informationen – leider auch Missinformationen. Mit anderen Worten: Hüte dich, vorschnell zu urteilen. Ein Videoclip da, eine Analyse dort und schon glaubt man, die Wahrheit gefunden zu haben. Nope. Es gibt immer zwei Seiten einer Medaille – und wenn ich eines weiß, dann ist es, dass nichts ist wie es scheint – gerade wenn ein politischer Wind durch den Medienwald bläst.

Nun habe ich einen Mitschnitt gefunden, der so tut, als wäre er das Original. Aber wie kann ich dahingehend sicher sein? Die offiziellen Stellen in Neuseeland haben alles unternommen, um das Video aus dem virtuellen Verkehr zu ziehen, ja, sie haben sogar erwogen, Jugendliche vor Gericht zu stellen, falls sie es wagen sollten, eine Kopie hochzuladen. Ehrlich gesagt, wie man diese verkorkste Rechtssprechung als Bürger akzeptieren kann, ist mir schleierhaft. Erinnert es nicht an die bolschewistische Ära, damals, als Lenin und Stalin nur eine offizielle Version von vergangenen revolutionären Ereignissen in den Medien und Geschichtsbüchern zuließen? Und jeder, der auch nur den leisesten Widerspruch tat, fand sich im Zug nach Sibirien wieder. Oftmals reichte bereits der Verdacht aus, um von der Tscheka abgeholt zu werden und auf Nimmerwiedersehen zu verschwinden.

Wie gesagt, der Video-Mitschnitt, den ich gefunden habe, dürfte nicht das Original sein, sondern – so ist zu vermuten – ein schon in die Jahre gekommenes Trainingsvideo, das für Einsatzkräfte der Polizei gefilmt worden ist Woher ich das weiß? Nun, ich kann es natürlich nicht wissen, aber ich gehe davon aus, dass ich in der Lage bin, festzustellen, ob der Kaiser Kleider trägt oder nicht. Wenn ich in einem Videoclip beispielsweise sehe, dass jemand mit einem halbautomatischen Sturmgewehr auf der Straße herumballert, ohne dass die Kacke am Dampfen ist, dann gehe ich davon aus, dass der Häuserblock für Trainingszwecke abgeriegelt worden war. Die Lautstärke der Ballerei würde ca. 150 db erreichen – mit anderen Worten, die halbe Stadt würde aus ihren Betten fallen und die Polizisten von ihren Stühlen kippen. Vor Silvester gibt es hier in Wien so verdorbene Leutchen, die sich einen Spaß machen, dann und wann einen Böller in einer Garageneinfahrt zu zünden. Das Resultat damals war, dass es mich beinahe vom Stuhl geworfen hätte, mein Herzschlag ging rauf wie ne Rakete zum Mond und ich war für einen kurzen Moment in einem recht verwirrten Zustand. Und jetzt stelle man sich vor, die Lausebengel hätten zwanzig Böller nacheinander gezündet. Es würde mich wundern, wenn die Polizei nicht mit Anrufen überschüttet und Leute die Szenerie mit ihren Smartphones gefilmt hätten. Innerhalb kürzester Zeit hätten die Einsatzkräfte die Gegend abgeriegelt und man würde nur noch Polizeisirenen hören. Aber im Video ist davon nichts zu bemerken und da es noch eine Unzahl weiterer Ungereimtheiten und Anomalien gibt, gehe ich davon aus, dass man mir ein Fake-Video unterschob.

Mass Shootings sind merkwürdigerweise ein relativ modernes Phänomen – und man fragt sich, warum es diese in der nahen Vergangenheit kaum gegeben hat. Eine mögliche Erklärung ist, dass die Menschen in jenen längst vergangenen Zeiten einen gehörigen Respekt davor hatten, Unschuldige und Unbeteiligte ins Kreuzfeuer zu nehmen. Kam es trotzdem vor, ging ein Aufschrei durch die Gesellschaft. Und so manch rechtschaffene Bürger, so manch verärgerte Kriminelle, nahmen das Gesetz in die eigene Hand, um zu verhindern, was verhindert werden musste. Eine andere mögliche Erklärung für die sprunghafte Zunahme von Mass Shootings in den letzten Jahren, ist die, dass es sich hierbei um Inszenierungen handelt. Siehe Denkverbote #2: Der inszenierte Terror.

Zurück zum springenden Punkt. Der Attentäter, heißt es, soll ein Manifest veröffentlicht haben. Aber auch hier, so ist zu befürchten, dürfte ein findiger Schreiberling seinen schlechten Scherz mit all den Truth Seekers getrieben haben. Da es keine offizielle Veröffentlichung dieses Dokumentes gibt, kann jeder ein beliebiges Geschreibsel hochladen und es als „echt“ ausgeben.

Das Manifest, das ich gelesen habe, scheint von mehreren Autoren zusammengewürfelt zu sein. Ein junger Australier kann in meinen Augen dieses Konvolut nicht verfasst haben, zu sehr ist der Autor in der europäischen Historie versiert. Oder hätten Sie gewusst, wie hoch die Verluste der Verteidiger bei der Wiener Türkenbelagerung, anno 1683, gewesen sind? Ich gestehe, ich hatte keine Ahnung. Aber was mich am Ende überzeugte, dass es sich nicht um das Original-Manifest handelte, war nicht, was in diesem Dokument stand, sondern was NICHT darin stand. In Anlehnung an Doyles Kurzgeschichte Silver Blaze, published 1892 in The Memoirs of Sherlock Holmes. Darin stellt Holmes fest, dass die Wachhunde in der Nacht, als der Einbruch verübt wurde, NICHT gebellt hätten – was den Schluss nahe legte, dass die Hunde den Einbrecher kannten und es kein Fremder gewesen sein konnte.

Im Falle des mir vorliegenden Manuskripts wird zwar Österreich merkwürdigerweise recht oft genannt, aber Ungarn oder Israel mit keinem Wort erwähnt. Das verblüffte mich dann schon sehr, da diese beiden Staaten gegenüber (muslimischen) Migranten die wohl rigorosesten Einreise-Hürden verankert haben und damit als leuchtendes Beispiel für seine öko-nationalistischen Ideen gedient hätten. Aber, wie gesagt, kein positives Wort gegenüber Viktor Orban oder Benjamin Netanyahu.

Eine Journalistin des US-Magazin The Atlantic dürfte das Original gelesen haben und geht davon aus, dass der Autor die Leser zuweilen trollt, sozusagen auf den Arm nimmt, und mit Memes umzugehen weiß. Sie zitiert wiederum einen Journalisten der New York Times, der schreibt: „The NZ shooter’s apparent manifesto is thick with irony and meta-text and very easy to misinterpret„. Aber wer weiß, ob die Journalisten und Redakteure im selben Boot sitzen, respektive das selbe Manifest gelesen haben. Haben sie sich diesbezüglich ausgetauscht?

Wir leben in einer seltsamen Epoche. Wir haben mit dem Internet ein Werkzeug, das einzigartig in der Geschichte der Menschheit ist. Und doch werden Stimmen laut, dieses Werkzeug unbrauchbar zu machen. Warum? Weil es einen unkontrollierbaren Informationsaustausch befördert. Ähnlich argumentierten seinerzeit Fürsten und Kleriker als sie über die „Gefahren“ der Buchdruckerpresse jammerten. Die Obrigkeit behalf sich mit Zensurstellen und gesetzlichen Verboten, sie übte Druck auf die Verleger aus und achtete darauf, dass es finanzielle Einstiegshürden gab. Denn, wer Geld hat, der hat auch etwas zu verlieren und ist eher geneigt, nach der Musik zu tanzen.

Falls Sie – wie ich – ebenfalls ein kritischer Geist sind, werden Sie vermutlich denken, dass all diese Mass Shootings – ob inszeniert oder real sei mal dahingestellt – politisch dazu dienen, die Bürger zu entwaffnen und in den USA den zweiten Zusatzartikel zur Verfassung aufzuweichen. Ich hingegen komme langsam zu der Einsicht, dass es der Obrigkeit vermutlich darum geht, das Internet zu kontrollieren, die Informationsfreiheit (und damit Rede- und Meinungsfreiheit) einzuschränken und Skeptiker zu diskreditieren oder mundtot zu machen. Politiker und Medien appellieren vorrangig an Gefühle, vermeiden eine auf Fakten basierende Aufklärung und stellen Zweifler als Verräter an eine friedliebend-harmonische Gesellschaft dar. Kurz, wir haben es hier mit einer subtilen Propaganda zu tun, die uns mit allen Mitteln überzeugen möchte, dass 2+2=5 ist.

Zum Abschluss meines kleinen Exkurses zitiere ich wieder einmal den Wiener Dichter Lenau, der nach seinem US-Aufenthalt in den 1830er Jahren einmal gesagt haben soll:

„Mein Aufenthalt in der neuen Welt hat mich von der Chimäre von Freiheit und Unabhängigkeit, für die ich mit jugendlicher Begeisterung schwärmte, geheilt. Ich habe mich dort überzeugt, daß die wahre Freiheit nur in unserer Brust, in unserem Wollen und Denken, Fühlen und Handeln ruht“.


Der merkwürdige Anschlag auf einem Weihnachtsmarkt in Berlin, ein Jahr später

Vor genau einem Jahr, am 19.12.2016, fand der vermeintliche Anschlag am Breitscheidplatz in Berlin statt. Ich habe mir keine zwei Wochen später Gedanken darüber gemacht und bemerkt – wie nach jedem dieser angeblichen islamistischen Anschläge – dass Vieles nicht zusammenpasst. Wer meinen Artikel noch nicht gelesen hat, ist herzlich eingeladen, es jetzt nachzuholen.

In der Print-Ausgabe der taz, die liegt freundlicherweise im Kaffeehaus meiner Wahl aus, habe ich nun den zweiseitigen Bericht Schaut auf diese Namen: Breitscheidplatz – ein Jahr nach dem Anschlag gelesen. Ich habe mir gleich mal die drei Fotos der Hinterbliebenen genauer angesehen. Was auffällt ist, dass als Quellen Agentur Focus, dpa und Der Spiegel angegeben wurden. Das bedeutet, dass diese Bilder von der taz zugekauft wurden. Mit den Bildern kommen für gewöhnlich auch die zugehörigen Texte. Vielleicht gab es ein Bild-Text-Package. Es ist demnach aus dem Artikel nicht ersichtlich, wie viel die beiden taz-Redakteure eigenständig recherchiert und wie viel sie abgeschrieben haben. Falls diese Packages in all den anderen Redaktionsstuben Deutschlands die Runde gemacht haben, dann mag es auf der Hand liegen, dass wir aus den daraus entstehenden Artikeln nichts Neues erfahren werden.

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Wie sich ein echter Bombenanschlag in der Berichterstattung anfühlen muss

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Ich wusste bereits in der Kindheit, worauf es ankommt.

Ich weiß, das Thema ist heikel und verärgert gutgläubige Bürger. Trotzdem muss ich es – immer und immer wieder – ans Licht zerren: Die Unterscheidung zwischen einem inszenierten und einem tatsächlichen Bombenanschlag. Zugegeben, ich bin kein Experte in der Forensik, war auch noch nie – gottlob – im Zentrum oder Peripherie einer Explosion und doch fühle ich instinktiv, ob Bilder und Töne authentisch, ob Aussagen und Erinnerungen stimmig sind. In den letzten Jahren, vermutlich seit 9/11, versuchen die Medienleute das offizielle Narrativ, also die einzig richtige Sichtweise eines (vermeintlich) blutigen Ereignisses förmlich an sich zu reißen. Widersprüche und Ungereimtheiten werden bei der Berichterstattung schlichtweg ignoriert, alternative Erklärungsversuche mit einem Lächeln beiseite geschoben, behördliche Pressemitteilungen als absolute Wahrheit verkündet. Niemand in den Medienkonzernen, der sich wirklich ernsthaft über all die vielen Details eines Anschlags (Logistik, Planung, Wahrscheinlichkeiten, Auswirkungen, Hintergründe, usw.) Gedanken machen möchte. So verkommt das (vermeintlich) blutige Ereignis zu einer klischeehaften und geglätteten Darstellung, die einem schlechten Filmscript entnommen zu sein scheint.

Um zu verstehen, was ich meine, ist es wichtig, dass Sie sich die Berichterstattung eines authentischen Bombenattentats zu Gemüte führen. Das kann äußerst unangenehm sein, ist aber notwendig. Die gemachten Erfahrungen und die erlebten Empfindungen der Opfer werden ihnen mit Sicherheit nahegehen. Manchmal möchten Sie die Details gar nicht erst hören, würden am liebsten weghören, wegsehen. Genau darin unterscheidet sich der echte Anschlag von einem inszenierten: Die authentischen Bilder von Verletzten und Toten sind für uns so fremdartig, so abstoßend, so anders. Im Gegensatz dazu, kommen uns inszenierte Bilder vertraut vor, weil wir sie beinahe täglich in TV- und Kinofilmen sehen.

Die folgende Frage mag jetzt absurd klingen, aber woher wissen Sie wirklich, dass in einem Kinofilm die Menschen nicht wirklich erschossen, nicht wirklich verwundet werden? Was, wenn ein TV-Moderator der Abendnachrichten eine kurze Szene aus Die Hard 2 einspielt und dazu verlautbart, dass es sich bei den Bildern um einen Terroranschlag am Flughafen von Washington D. C. handelte? Gut möglich, dass Sie den Unterschied sofort erkennen. Aber was ist mit Ihrem 5-jährigen Sohn? Oder Ihrer 4-jähriger Tochter? Wie erklären Sie den beiden den Unterschied? Und was meinen Sie zu diesem Foto? Fakt oder Fiktion? Die Auflösung finden Sie hier.

Also, sollten Sie sich nicht gerade in einer dunklen Stimmung befinden, dann gucken Sie sich unbedingt diesen Dokumentarfilm über das im Jahr 1980 verübte Bombenattentat auf dem Münchner Oktoberfest an. Dabei reicht es, wenn Sie sich die ersten fünf Minuten angucken. Sie werden staunen, was Sie von den Augenzeugen zu hören, welche Photographien Sie zu sehen bekommen. Ja, nichts für sensible Leute. Im Vergleich dazu, fühlt sich die Berichterstattung aus Brüssel wie ein Kindergeburtstag an. Jedenfalls hätte ich noch keine Augenzeugen gehört, die von Verbrennungen sprachen, von zerschossenen Lippen und Zähnen, von Blut, das aus der Hose lief (beim Boston Bombing kann man  Fotos von Opfern sehen, deren Hosen, aber nicht deren Beine zerfetzt waren), von unzähligen Splitterverletzungen, von herausgerissenen Innereien, von einer zusammengebrochenen Welt oder von einer (echten) jahrelangen Verarbeitung des traumatischen Geschehnisses.

Wenn Ihnen also eine Fotografin erzählt, dass sie ganz in der Nähe der Explosion gestanden sei, nur wenige Meter entfernt, und dabei völlig unverletzt blieb, möchten Sie es glauben? Und dass sie die Wucht der Explosion nicht einmal von den Füßen geholt hatte? Deshalb konnte Sie dann auch jene Hand voll Fotos machen, die in den Medien weltweit herumgereicht und gezeigt wurden – immer und immer wieder – und als »Beweis« gelten, dass ein Anschlag am Flughafen von Brüssel stattgefunden hatte. Authentisch, my ass.

 

Der Anschlag in Brüssel und das merkwürdige Chaos im Flugverkehr

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Stellen Sie sich vor, Sie sitzen in einem großen Passagierflugzeug, bestaunen aus dem kleinen Fenster den morgendlichen Sonnenrundgang und werfen schließlich einen Blick auf Ihr Smartphone, wo Sie die Neuigkeiten vom Tage ablesen. Nanu! Sie werden stutzig. Ein mulmiges Gefühl überkommt Sie. Eine Eilmeldung besagt, dass am Flughafen von Brüssel ein Bombenanschlag verübt worden sei. Jener Flughafen, der das Ziel Ihres Fluges ist. Sie wenden sich an einen Flugbegleiter und zeigen ihm die Nachricht. Dieser schluckt, lächelt und meint, er werde sich sogleich erkundigen und man solle bitte ruhig bleiben.

Gesagt getan, der Flugkapitän des Fluges meldet sich wenig später über das Bordmikrofon und teilt den Passagieren mit, dass es keine Verspätung gebe und man planmäßig in Brüssel landen werde. Tja. Was sagen Sie? Wie mag wohl die Reaktion der Passagiere gewesen sein?

Falls Sie jetzt meinen, ich phantasiere mir hier eine Gruselgeschichte zusammen, dem ist freilich nicht so. Ich verweise auf die Webseite www.flightstats.com – dort können Sie die historischen Ankunftszeiten der Flüge vom 22.03.2016 am Brüsseler Flughafen abrufen. Man möchte nicht glauben, wie viele der Flieger bis 9 Uhr 30 dort planmäßig landeten, obwohl der (offiziell verlautbarte) Terroranschlag knapp vor 8 Uhr stattgefunden haben soll.

Es gibt nun zwei Erklärungsmöglichkeiten – beide sind für den gewöhnlichen Bürger nicht angenehm, nichtsdestotrotz wird man sich damit auseinandersetzen müssen:

(1) Die offizielle Version des Anschlags ist faktisch korrekt.
Die nationale und internationale Flugsicherung hat vollkommen versagt, da es scheinbar kein Prozedere für solch einen Ernstfall gibt. Wird nun beispielsweise ein Flughafen von Terroristen gestürmt, besetzt und das Gebäude mit Sprengladungen versehen, landen trotzdem noch eine Vielzahl an Flugzeugen. Werden nun die Passagiere in den Flugzeugen belassen (wie lange?) oder sie (wohin?) evakuiert und wer ordnet es an und von wem wird eine mögliche Evakuierung durchgeführt? Gibt es diesbezüglich auf jedem Flughafen ein einstudiertes Prozedere oder ist in solchen Fällen nur Chaos und Achselzucken und Hilflosigkeit zu erwarten? Und ist es wirklich förderlich für den Seelenzustand der Passagiere, einen Flughafen anzufliegen, der sozusagen unter »Beschuss« liegt?

(2) Die offizielle Version des Anschlags ist faktisch nicht korrekt.
Wäre die ganze Angelegenheit nur eine Übung gewesen, würden die Flugdaten für mich Sinn machen: So sind beispielsweise nur eine Hand voll Flüge redirected, also umgeleitet worden (wie es im Ernstfall mit Sicherheit geschehen würde), während die Mehrzahl auf den (zum Teil abgesperrten) Flughafen noch bis 9 Uhr 30 (der eine oder andere sogar später) landen durften. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass solch ein terroristisches Szenario die Flugsicherung am falschen Fuß erwischt hätte. Erinnern wir uns, einen nicht unähnlichen Anschlag gab es bereits 1985 am damals noch beschaulichen Wiener Flughafen in Schwechat.

Jetzt werden Sie natürlich mit den Augen rollen und den Kopf schütteln, weil ich in Betracht ziehe, dass es sich bei diesem Anschlag um eine mögliche Übung gehandelt haben könnte. Andererseits, wie sollen Behörden und Flugsicherung sonst auf den Ernstfall vorbereitet werden? Man stelle sich vor, solch ein Anschlag hätte sich auf einen der frequentierteren europäischen Flughäfen ereignet, beispielsweise in Frankfurt, London oder Paris, wo es im Minutentakt Starts und Landungen gibt. Und was, wenn Terroristen Landebahnen stürmen oder besetzen, müssen die Flugzeuge trotzdem landen? Ich bin mir sicher, dass die Flugsicherung innerhalb kürzester Zeit ein Notfallsprozedere aktiviert und die relevanten Flüge in der Luft belässt bzw. umleitet.

Ich gebe zu, ich habe mir die Mainstream-Berichterstattung zu diesem Ereignis nicht angeguckt und gut möglich, dass die Presse zu dieser von mir festgestellten Merkwürdigkeit eine einfache Erklärung zur Hand hatte. Und falls nicht, nun, dann fragen Sie besser vor Ihrem nächsten Flugantritt die Pressestelle der Airline, ob man die Passagiere in ein »Kriegsgebiet« ausladen würde.

P.S: Vielleicht werden Sie aus dem Ganzen schlau, aber ich begreife das jetzt nicht:

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Der Flieger ist um 11h20 Brüsseler Zeit von Cincinnati (USA) abgeflogen. Zu diesem Zeitpunkt hätte man die Airline längst informieren müssen, dass der Zielflughafen, nun ja, teilweise in Trümmer liegt und man besser einen anderen Flughafen anfliegen oder gleich den ganzen Flug stornieren sollte. Der Anschlag dürfte jedenfalls niemanden in den USA sonderlich bekümmert haben, weil der Flieger planmäßig um 19 Uhr in Brüssel landete. Vielleicht hat ja der Kapitän vor dem Start eine Umfrage unter den Passagieren durchgeführt, weil democracy, you know?!

P.S.S: Okay, natürlich gäbe es dann noch eine 3. Möglichkeit, nämlich dass die Datenbank fehlerhaft ist, was natürlich eine Katastrophe für das Unternehmen flightstats wäre, weil sie gutes Geld damit verdienen. Ach ja, der Vollständigkeit halber muss man natürlich auch erwähnen, dass virtuelle Daten manipuliert werden können. Faites vos jeux.