Der gute Kant, der einer Aufklärung den Anstoß gab, schrieb, dass man den Mut haben soll, sich seines eigenen Verstandes zu bedienen. Die Betonung liegt auf „Mut“ und nicht so sehr auf den eigenen Verstand, weil Kant voraussetzte, dass es den Menschen nicht an Verstand fehlen dürfte. Heutzutage sieht das natürlich anders aus. Die aufgeklärten Bürger sind von klein auf durch die verschiedenen Bildungseinrichtungen gegangen, haben sich beruflich weiterentwickelt und können auf viele Medienkanäle zurückgreifen, um sich einen Reim auf vergangene und gegenwärtige Ereignisse zu machen. Mit anderen Worten, der gewöhnliche Bürger ist einer steten Beeinflussung ausgesetzt und kann sich gar nicht mehr seines „eigenen“ Verstandes bedienen. Skeptische und kritische Gedanken, die sich gegen die Meinung der Allgemeinheit richten, werden bereits als „gefährlich“ gebrandmarkt oder als „völlig verrückt“ zur Seite geschoben. Hört man sich so um, muss einem angst und bange werden. Der gebildete Mensch ist nur noch ein hohles Gefäß, in das Medien und Propaganda-Einrichtungen ihre Botschaften füllen können und er verwandelt sich auf diese Weise zu einem verlängerten Arm des Establishments.
Spekulationen eines aufgeklärten Bürgers #USA #COVID19 #Zukunft weiterlesenSchlagwort-Archive: weltbild
Über Weltbilder, kognitive Dissonanz und wie wir unsere Meinung bilden #Google #Medien #Zukunft
Ich führte die letzten Tage ein Gespräch mit M. über die US-Wahl und welche Konsequenzen diese für die zukünftige Welt haben wird. Sie erwähnte nebenbei, dass sich ihre beiden Kinder viele Gedanken über Trump machten. Ich bat sie, dass mir die beiden ihre größten Probleme mit Trump zukommen lassen, um herauszufinden, welche Argumente hier ins Feld geführt werden. Doch bevor wir uns damit im Detail beschäftigen, gilt es herauszufinden, wie junge und alte Menschen zu einer Meinung kommen.
»Als Bürger muss ich fragen: Was ist wahr? Was ist unwahr?« – Nobelpreisrede von Harold Pinter, 2005
Denkverbote #8: Soziale Experimente in Europa
In der Tagesschau vom 20. Februar d. J. durfte sich Yascha Mounk Sorgen um den Fortbestand der Demokratie machen. Der 36-jährige Mounk, der in Deutschland geboren und aufgewachsen, nun amerikanischer Staatsbürger ist, doziert in Harvard (lecturer), ist ein Fellow des German Marshall Fund (Transatlantic Academy) sowie der New America Foundation und kann sich mit Fug und Recht als Weltbürger bezeichnen: Er spricht vier Sprachen fließend, verbringt jedes Jahr Zeit in Italien und lebt in New York City. Sein letztes Buch „The People vs. Democracy: Why Our Freedom Is in Danger and How to Save It“ ist dieses Jahres im Verlag der Harvard Uni erschienen und dürfte wohl mit ein Grund der ARD-Redaktion gewesen sein, ihn einzuladen.
Denkverbote #0: Reden wir darüber
Die gemeinsten Meinungen und was jedermann für ausgemacht hält,
verdient oft am meisten untersucht zu werden.
Georg Christoph Lichtenberg (1742-99)
erster Professor der Experimentalphysik
Begibt man sich als skeptischer Zeitgenosse auf eine Reise zum Mittelpunkt der Wahrheit, dann begegnet einem auf dem Weg eine Reihe von Denkverboten. Gewiss, diese Verbote werden für gewöhnlich nicht direkt ausgesprochen und zielen auch nicht auf das Denken selbst ab – noch darf und kann man denken, was man will. Aber wehe, man brächte ketzerischen Gedanken zur Sprache oder aufs Papier, trüge diese auf Händen in die Öffentlichkeit. Mit einmal würde das Gesagte oder Geschriebene oder Gezeichnete auf die goldene Waagschale gelegt. Maßstäbe, die vor Gericht ‚offenkundige Tatsachen‘, im Alltag ‚Allgemeinwissen‘ heißen, werden angelegt. Urteile werden gefällt, mediale Pranger aufgestellt, Bücher verbrannt und Scheiterhaufen entzündet. Der Ungläubige hat abzuschwören und vor den erbosten Richtern einzugestehen, auf dem falschen Weg gewandelt zu sein. Weigert er sich – sei es aus Prinzip, sei es aus gekränktem Stolz – ist seine Existenz keinen Pfifferling mehr wert. Nach Verbüßen der ihm auferlegten Strafe wird er zum Paria erklärt und stirbt eines einsamen Todes. Wer sich dieser modern-kafkaesken Hexenverfolgung nicht ausliefern möchte, muss schweigen und vergessen lernen. Vielleicht, seufzt der Frevler in einem melancholischen Moment, hätte ich besser die ketzerischen Gedanken nie gedacht.
Wer suchet im Web, der findet Shills und Dummschwätzer
Bevor ich die Analyse zum (vermeintlichen) Terroranschlag in Nizza, 14. Juli 2016, auf den springenden Punkt bringe, vorweg ein paar Gedanken, die mich in den letzten Tagen beschäftigt haben und die ich an dieser Stelle dem geschätzten Leser näherbringen möchte.
Will man einen Event wie Nizza oder München oder 9/11 analysieren, muss einem bereits im Vorfeld klar sein, dass es für einen gewöhnlichen Bürger nicht möglich ist, das tatsächliche Szenario aus der Flut an (Miss-)Informationen herauszulesen. Man kann nur Widersprüche und Ungereimtheiten in der offiziellen Version feststellen und auf diese aufmerksam machen. Natürlich ist jeder eingeladen, Spekulationen anzustellen, aber damit stößt man den gutgläubigen Medienkonsumenten vor den Kopf und jeder Mensch wird mit allen Mitteln versuchen, an seinem (konditionierten) Weltbild festzuhalten – egal wie eindeutig und greifbar die Widersprüche auch sein mögen. In der Theorie sollte es möglich sein, all diese Konsumenten, die wie eine blökende Schafherde den täglichen Schlagzeilen hinterherlaufen, wachzurütteln. Leider haben wir es im Internet aber nicht nur mit diesen gutgläubigen und vom lechtsrinken Weg abgekommenen Medienkonsumenten zu tun, sondern auch mit sogenannten Shills, bezahlten Claqueuren, die auf »Zuruf« jede ernsthafte und sachlich geführte Diskussion zu zerstören bzw. zu verwässern trachten.
Das Internet, so frei und unabhängig es für viele auch scheinen mag, ist in Wirklichkeit durchzogen mit Shills, freien Mitarbeitern von PR-Agenturen, behördlichen Überwachungsorganen, ahnungslosen und besserwisserischen Medienleuten, religiös-rassistischen Fanatikern, Dummschwätzern, naiven Social Media Berühmtheiten, Herzschmerz-Hysterikern, bezahlten Agents Provocateurs und so weiter und so fort.
Glen Greenwald hat einen langen Artikel verfasst, der über die Infiltrierung des Internets durch verdeckte Agent(urmitarbeiter)en erzählt und wie diese gezielt eingesetzt werden, um zu manipulieren und zu täuschen. Der Kommentar eines Lesers gehört zu jenen humorvollen Weisheiten, die man nur noch in den anonymen Weiten des Webs finden kann. Ja, gerade die süffisantesten, sarkastischsten und zynischsten Wortmeldungen, die zeigen, dass der Verfasser wissen dürfte, was Sache ist, lassen mich nicht nur Tränen lachen, nein, sie geben mir auch die wohlige Gewissheit, dass noch nichts verloren ist.
Reading these comments is fascinating. We have an intersection of
1 People trying to get out the truth or find it
2 Paranoid lunatics basking in justifications for their paranoid world view
3 Government agents posing as 1 and 2
4 Anarchists posing as 3
5 Government agents posing as 4
6 The rest of us
7 Lunatics and government agents posing as the rest of us
If the effort is to neutralize the internet as a force to mitigate government power, the strategy is working. How can it not? Truffers, pseudo-truffers, lunatics, pseudo-lunatics, anarchists, pseudo-anarchists. The MSM is owned by the government, now so is the internet. Next we will find out that Greenwald is a CIA agent, who’s actually a double agent working for Putin, who is working for the Chinese. Then we’ll find out that the CIA spread that rumor and falsified the information to derange Greenwald.
Who wants pizza?