Vor zwanzig Jahren, in der besseren Hälfte des Lebens angekommen, wurde der erste Schritt einer Reise gesetzt. Wie lange sie dauern würde, darüber hatte ich damals keine Vorstellung. Einzig, ich wollte die Inspiration, die mir ein Jahr zuvor zauberhaft ins Gehirn fuhr, zu Papier bringen und als Buch veröffentlicht sehen. Wie es Schicksal und Muse wollten, wurde aus dieser Inspiration ein Erstlingswerk, folgten andere Texte, die über Umwege in Taschenbuchform an die Öffentlichkeit gelangten. Rückblickend betrachtet, war es eine seltsame Reise, die anfänglich von Naivität und Hoffnung geprägt war. Heute, zwanzig Jahre später, bin ich noch immer dabei, dieses Erstlingswerk zu einem würdigen Abschluss zu bringen. Ja, ich tat gut daran, die Veröffentlichung aufzuschieben und das musische Kind in mir erwachsen werden zu lassen. Schon bald werde ich es in die Freiheit entlassen. Die Reise ist damit nicht zu Ende.
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Über das Ansprechen #gesellschaft
Hie und da mache ich mir Gedanken darüber, wie sich unsere Gesellschaft verändert hat und weiterhin verändert. Vor allem in der zwischenmenschlichen Beziehung bleibt kein Stein auf dem anderen. Veränderungen, das dürfen wir nicht vergessen, sind niemals per se schlecht oder gut – Veränderungen sind einfach der Lauf der natürlichen Dinge und es obliegt dem Menschen, das Beste daraus zu machen.
Über das Ansprechen #gesellschaft weiterlesenAnime: Sekunden in Moll. Eine Empfehlung.
Gestern die letzte Folge des japanischen Anime Sekunden in Moll (Netflix) gesehen. Die Nachwirkungen sind noch jetzt zu spüren. Wahrlich beeindruckend, wie es den Autoren und Animationsleuten gelungen ist, solch ein Stück Lebensgeschichte auf den Punkt und den TV-Schirm zu bringen.
Man soll sich freilich nicht täuschen. Zwar dreht sich die Geschichte um Kinder und Jugendliche, aber die behandelten Themen und Emotionen sind zeitlos, geht es doch um die funkensprühende himmelhochjauchzende Inspiration und den tiefen Fall in dunkle Ängste, die einen im Künstlerischen hemmen und im Lebendigen stillstehen lassen.
So ist es die Liebe zu einem Menschen genauso wie die Liebe zur Kunst und zum Leben, die die jungen Protagonisten schlussendlich dazu bewegen, aus ihrem dunklen Gefängnis auszubrechen.
Die Serie lädt zu einer Achterbahnfahrt der Gefühle ein, so man oder frau sich darauf einlässt. Einfach wird es nicht. Aber notwendig ist es allemal.
Eine Empfehlung.
Jede lange Reise beginnt mit einem ersten Schritt: Über Krankheit und Gesundung #gesundheit
Da sitze ich also im verwunschenen Zaubergarten. Im Sommer öffnet sich der Eingang für kurze Zeit und wenn es mir möglich ist, komme ich hierher und versuche in eine sommerliche Fadesse zu verfallen. Aus der Langeweile entstehen die unglaublichsten Geschichten, erlebte wie erdachte. Während ich gerade am lang gedienten, bereits morschen Holztisch in den Laptop tippe, entsteht keine zehn Schritte entfernt ein kleines Trianon. Sehr heutig. Sehr zeitgemäß. Sehr einladend. In der Abenddämmerung am Dach gelegen, in den Himmel geguckt. Man spürt bereits das Ende des Sommers und damit der so angenehmen Ferien, die mich als Kind und vor allem als Schüler von dieser so besonderen Freiheit kosten ließen. Ein Vorgeschmack auf das Wollende, nicht unbedingt das Kommende.
Jede lange Reise beginnt mit einem ersten Schritt: Über Krankheit und Gesundung #gesundheit weiterlesenDie Mikrobe ist nichts, das Milieu ist alles.
Antoine Béchamps (1816 – 1908)
Ein Abschluss wurde gefunden #literatur #leben
Es war eine recht aufregende Woche. Mehr für E., der eigentlich R. ist, aber in gewisser Weise auch für A., die eigentlich P. ist. Es gab eine kleine Katharsis, irgendwo in der Mitte der Stadt, als E. gerade dabei war, einen bitteren Gang anzutreten, der einen Abschied vom alltäglichen Leben ankündigt. A. hat ihn ordentlich aufgeschreckt. Ein schönes Leben, wünschte sie ihm. Warum? Weil er sich Zeit ließ, auf ihre Nachricht zu antworten. Rund 18 Stunden waren vergangen. A. ahnte, dass E. mit Absicht, und damit auf eine böswillige Art und Weise, nicht antwortete. Dafür brauchte es freilich kein detektivisches Gespür, hatte sich E. sonst alsbaldig, um nicht zu sagen, sofort, gemeldet. Das darf jetzt nicht weiter verwundern, empfindet E. noch immer viel – zu viel – für A.
Tatsächlich verbat es sich E. auf die Nachricht zu antworten. Schwer ist es ihm gefallen. Sehr schwer. Auf die Couch ist er des Abends gefallen und musste sich mit trockenen Lippen und feuchten Augen beinahe mit Gewalt zwingen, nicht zu antworten. Für ihn war es kein Spiel, vielmehr war es der Versuch, eine komplizierte Operation am leidenden Herzen vorzunehmen. A. durchschaute das Spiel, wusste aber nichts von einer Operation – und verhinderte jeden Erfolg durch ihr frühzeitiges Eingreifen
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