Work in Progress: Eine Reise von 20 Jahren

Vor zwanzig Jahren, in der besseren Hälfte des Lebens angekommen, wurde der erste Schritt einer Reise gesetzt. Wie lange sie dauern würde, darüber hatte ich damals keine Vorstellung. Einzig, ich wollte die Inspiration, die mir ein Jahr zuvor zauberhaft ins Gehirn fuhr, zu Papier bringen und als Buch veröffentlicht sehen. Wie es Schicksal und Muse wollten, wurde aus dieser Inspiration ein Erstlingswerk, folgten andere Texte, die über Umwege in Taschenbuchform an die Öffentlichkeit gelangten. Rückblickend betrachtet, war es eine seltsame Reise, die anfänglich von Naivität und Hoffnung geprägt war. Heute, zwanzig Jahre später, bin ich noch immer dabei, dieses Erstlingswerk zu einem würdigen Abschluss zu bringen. Ja, ich tat gut daran, die Veröffentlichung aufzuschieben und das musische Kind in mir erwachsen werden zu lassen. Schon bald werde ich es in die Freiheit entlassen. Die Reise ist damit nicht zu Ende.

Von der Blutpumpe in Verdun, zur Gegenoffensive an der Somme, 1916 bis hin zum Lügengerüst der Propaganda #Ukraine #Russland #USA #EU

Als sich im Jahre 1915 der Stellungskrieg an der Westfront festfraß, sprachen der britische und französische Oberkommandierende von der alles entscheidenden Offensive, die den Durchbruch ermöglichen und damit die Kriegsentscheidung herbeiführen sollte. Im Gegensatz dazu erfasste der Chef des deutschen Generalstabs Erich von Falkenheyn die unlösbare Situation, die der Krieg zwischen großen Nationalstaaten mit sich bringen sollte: nämlich die Aussichtslosigkeit, den Siege mittels einer Entscheidungsschlacht herbeiführen zu können. Er fand nur zwei Lösungen, um den Krieg zu entscheiden:

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68 Jahre Staatsvertrag und die Neutralität Österreichs, die sich langsam in ein Nichts auflöst

Heute vor 68 Jahren standen die österreichischen Regierungsvertreter am Balkon von Schloss Belvedere und präsentierten stolz den unterzeichneten Staatsvertrag. Außenminister Figl verkündete jenen kurzen Satz, der in die Geschichte eingehen sollte: „Österreich ist frei!“.

Für diese Freiheit mussten wir freilich Konzessionen eingehen. Beispielsweise wurde die „immerwährende Neutralität“ und das Verbot, militärische Raketenwaffen zu besitzen und zu verwenden, vertraglich festgehalten. Dummerweise dachte damals niemand ernstlich über Wirtschaftssanktionen nach, die de facto einen Konflikt, vielleicht sogar Krieg auf Wirtschafts- und Finanzebene darstellen. Mitgehangen, mitgefangen, wenn man so will. Und gegenwärtig diskutieren die EU-Funktionäre über eine militärische Einsatztruppe nach. Wird man für das kleine Österreich eine Ausnahme machen oder uns höflich bitten, ein Truppenkontingent zu stellen?

Eh man sich versieht, stolpern wir erneut in einen Weltenbrand – ohne es natürlich gewollt zu haben. Ob es spät hin dann noch ein Schloss Belvedere geben wird, um ein weiteres Mal den Frieden und die „immerwährende Neutralität“ zu verkünden, ist fraglich. Weltkriege tendieren dazu, alles in Schutt und Asche zu legen.

Alle Wege führen nach Peking oder Ouvertüre zu „Eine Welt in Flammen“ #ukraine #russland #china #usa #europa

Der Drohnenangriff auf den Kreml hat den nächsten Akt im Ukrainekonflikt – der tatsächlich eine existenzielle Auseinandersetzung zwischen Ost und West ist – eingeläutet. Washington, London und Brüssel mussten sehr bald bestürzt feststellen, dass Moskau mit den zur Verfügung stehenden Mitteln – Sanktionen, Propaganda, Waffenlieferungen, Ausbildungsprogramme, nachrichtendienstliche Hilfe usw. – nicht in die Knie zu zwingen ist. Mehr noch, da Präsident Putin klargemacht hat, dass es sich bei diesem Konflikt um eine existenzielle Bedrohung für die Integrität Russlands handelt, würde eine militärische Niederlage niemals akzeptiert werden, was nichts anderes heißt, dass der Kreml bereit ist, den „roten Knopf“ zu drücken und der Ukraine den Krieg zu erklären. Noch handelt es sich um eine russische Militäroperation (SMO), die operativ-logistische als auch juristische Auswirkungen hat, die an der Front als auch im Hinterland einschränkend wirkt. Vergessen wir nicht, dass dem Kreml nicht daran gelegen ist, ein Brudervolk auszulöschen und verbrannte Erde zu hinterlassen (vgl. dazu die Konflikte in Irak, Libyen, Syrien, Serbien usw.). Es steht für alle Beteiligten viel auf dem Spiel, der Einsatz wird mit jedem Tag höher. Der immer abwägende und pragmatisch denkende russische Präsident weiß um die Gefahr der Eskalation und lässt sich durch Provokationen und Nadelstiche nicht aus der Ruhe bringen. Die westliche Elite gießt deshalb immer mehr Öl ins Feuer. Wie lange mag es dauern, bis die ganze Welt in Flammen steht?

»Die Atombombe, bekümmert dich das? Ich möchte doch nur,
dass du im großen Stil denkst, Henry, Herrgott noch mal! Die einzige Stelle, an der wir unterschiedlicher Meinung sind, hat mit der Bombardierung zu tun. Du bist so gottverdammt besorgt um die Zivilisten und mich scheren die einen Dreck. Die sind mir egal.«

Präsident Richard Nixon
Tonbandaufnahme, White House
April 1972
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Quo vadis Deutschland? Morgenthauplan meets Operation Paperclip, anno 2023 #USA #Russland #China #EU

Als der Krieg im Mai 1945 in Europa zu Ende ging, lag Deutschland in Trümmer. Die Siegermächte begannen mit der sogenannten Denazifizierung, hielten Schaugerichte ab und verurteilten jene Persönlichkeiten, die ihnen in Zukunft nicht von Nutzen sein würden. Deutsche Industrieanlagen wurden abgebaut und nach Ost und West verfrachtet, während „nationalsozialistische“ Patente und Erfindungen für gemeinfrei erklärt wurden, nur um sie anderen Ländern vorzuenthalten. Schlussendlich suchte man die klügsten Köpfe und entführte sie nach Moskau und Washington, wo sie im Dienste der ehemaligen Feinde ihrer Arbeit nachgehen mussten. Die Amerikaner nannten diese „Abwerbung“ Operation Paperclip. Wer kennt nicht das bekannteste „Entführungsopfer“ Wernher von Braun, Mitbegründer der NASA und Wegbereiter der amerikanischen Weltraumaspirationen? Der österreichische Regisseur Fritz Lang machte sich freilich lustig über die hochtrabenden Ambitionen Wernher von Brauns; sieht man sich Fritz Langs im Jahr 1927 gezeigten Stummfilm Die Frau im Mond an, dann wird man überrascht feststellen, dass es verblüffende Ähnlichkeiten zu den in Szene gesetzten Raketenstarts der NASA in den 1960ern gab. Aber das ist eine andere Geschichte, die ich in diesem Beitrag erzählt habe.

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Schriftsteller & Verleger