Die musisch-politische Welt von Gestern und Heute #Azadeh

Nach bald 16 Jahren nehme ich erneut das Erstlingswerk Azadeh in Angriff. Mit roter Tinte wird im Manuskript gestrichen und ergänzt. Zugegeben, ein gehöriger Schreck fuhr mir in die Glieder, musste ich erkennen, dass die im Text angeschnittenen historisch-politisch-gesellschaftlichen Themen meine damalige Kragenweite nicht waren. Was wusste ich schon von der Vergangenheit? Ich glaubte noch an die festgeschriebene Historie, die wir im Schulunterricht vorgesetzt bekamen und die sich wie ein roter Faden durch alle Publikationen zogen. Erst Jahre später ging mir jenes Licht auf, das mich in den Kaninchenbau führte. Von da an gab und gibt es kein Zurück mehr. Man kann das Gesehene genauso wie das Erlebte nicht mehr „ungesehen“ bzw. „unerlebt“ machen. In diesem Sinne wird Azadeh überarbeitet, wenngleich der Fokus weiterhin auf die innere Befindlichkeit jenes Leutnants liegt, der das Spiegelbild des seinerzeitigen Autors darstellt, der sich zu entscheiden hatte. Pflichterfüllung. Herzenswunsch.

Hier und jetzt kann man getrost von einer glücklichen Fügung sprechen, dass Azadeh in der Lade blieb und ich meine Hörner mit der absurden Sci-Fi-Komödie Rotkäppchen 2069 abstieß.

Ja, jeder Text hat seine Zeit und seine Aufgabe.

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