EM 2024: 2. Spieltag Gruppe A und Gruppe B #Fußball

Gruppe A: Deutschland : Ungarn 2:0
Gruppe A: Schottland : Schweiz 1:1
Gruppe B: Kroatien : Albanien 2:2
Gruppe B: Spanien : Italien 1:0


Gruppe A: Deutschland : Ungarn 2:0

Die Deutschen wurden doch tatsächlich gefordert. Die Ungarn kamen anfänglich besser ins Spiel. Waren motivierter, hungriger und gewillt, die Schlappe gegen die Schweiz vergessen zu machen. Es gab im Spiel gute Torchancen und ausgerechnet der in der Kritik stehende Neuer rettete in allerhöchster Not. Respekt. Zugegeben, hätten die Ungarn die Qualität eines Musiala oder die Kaltschnäuzigkeit eines Toni Kroos, wir hätten ein torreiches Match erlebt. Aber am Ende reichte es für die Ungarn einfach nicht – auch wenn sie das Spiel bis zur 67. Minute – Gündogan erzielte das 2:0 – offen hielten. Wie gut die deutsche Mannschaft ist, werden wir wohl erst im Viertelfinale sehen, wenn sie es mit einem Gegner auf Augenhöhe zu tun bekommen. Eines konnte man aber dann doch bemerken: dass die Deutschen recht nervös agierten und erst mit dem Führungstor ruhiger wurden. Freilich, das allseits bekannte deutsche Selbstbewusstsein stellte sich erst mit dem 2:0 ein.

Gruppe A: Schottland : Schweiz 1:1

Aye, well. Die Schotten waren nicht wiederzuerkennen. Nach der Auftaktschlappe hatten sie auch viel gutzumachen. Gut möglich, dass die Eidgenossen überrascht waren, von diesem neugewonnenen Kampfeswillen. Gewöhnlich ziehen die Schweizer die Handbremse an, wollen das Spiel ruhig und gelassen angehen, das Tempo bestimmen. Doch die Schotten dachten gar nicht daran, abzuwarten, sondern gingen gleich aufs Ganze – was Xhaka & Co tatsächlich überforderte. Bereits nach 13 Minuten führten die Schotten mit 1:0 und auch wenn das Spiel noch jung war, eine Sensation lag in der Luft. Erst eine verpatzte Rückgabe, die Shaqiri nutzte, um den Ball vollendet in die Kreuzecke zu zirkeln, erlöste die Schweizer. Von da an ging es hin und her – und mit Fortdauer des Spiels wurden die Eidgenossen unsicherer, während die Schotten immer wieder andrückten. Es hätte nicht viel gefehlt, für den Sieg der einen oder anderen Mannschaft – am Ende ist das Unentschieden durchaus gerecht, wenngleich sich die Schotten besser verkauften. So kommt es zum Finalspiel Schottland : Ungarn – und ich gehe davon aus, dass da die Fetzen fliegen werden. Die Schweizer wiederum, sie werden sich gegen die Deutschen achselzuckend ins Achtelfinale gähnen. Eine Überraschung halte ich für ausgeschlossen. Leider.

Gruppe B: Kroatien : Albanien 2:2

Diese Albaner sind wahre Teufelskerle. Auch im zweiten Spiel gehen sie früh in Führung und kämpfen bis zum Abpfiff um jeden Meter. Aber im Gegensatz zum Italien-Match, wurden sie diesmal für ihr aufopferndes Spiel belohnt, gelang ihnen in der 95. Minute der Ausgleich. Das gewohnte Ballbesitzspiel der Kroaten brachte in der ersten Halbzeit die Albaner kaum in Gefahr. Erst mit der Einwechselung junger, hungriger und vor allem laufstarker Spieler bekamen die Kroaten Zugriff und Torchancen. Die logische Folge war der Ausgleich in der 74. Minute und der Führungstreffer in der 76. Minute. Die Albaner waren von diesem Doppelschlag natürlich geschockt. Kurz. Dann lösten sie die Handbremse und suchten das Heil in der Offensive. Die Kroaten zu überheblich, als dass sie die Gefahr erkennen wollten. Die Dramatik der letzten 20 Minuten zum Greifen. Alles schien möglich. Aber die Albaner, man merkte es, versuchten das Glück und den Ausgleich zu erzwingen, sie rackerten, kämpften, grätschten, schossen. Vor Jahren hätte der kroatische Vize-Weltmeister so ein Spiel nicht mehr aus der Hand gegeben. Aber die Zeit bleibt nicht stehen. Die Ära rund um Modric geht dem Ende zu. Sag zum Abschied leise Servus. Aber noch gibt es ein alles entscheidende Finalspiel – ausgerechnet gegen die Italiener müssen die Kroaten gewinnen und sich die wichtigen 3 Punkte holen. Gibt es ein letztes Hurra der goldenen Generation Kroatiens?

Gruppe B: Spanien : Italien 1:0

Unheimlich, was da die Spanier auf den Rasen gezaubert haben und das Tiki-Taka der goldenen Generation eines Xavi oder Iniesta endlich vergessen machen. Erfrischend kombinieren die Spanier den Ballbesitzfußball mit schnellen Vorstößen an den Flanken – Nico Williams zeigte, wie torgefährlich ein technisch versierter und wieselflinker Außenstürmer sein kann und der blutjunge Yamal glänzte mit guten Dribblings, ohne dabei das Auge für seine Mitspieler zu verlieren – und sind sich nicht zu schade, mit Morata einen Stoßstürmer aufzustellen, der schon mal von der Seite kommen kann. Seine Flanke vom linken Strafraumrand auf den Kopf von Nico Williams war praktisch perfekt. Überhaupt ist es die harmonische Mischung aus defensiver Abgebrühtheit (Rodri), technische Brillianz (Fabian Ruiz) und unerschrockener Ideenfindung (Pedri) im Mittelfeld unerreicht. Die Italiener konnten einem schon Leid tun – auch wenn sie versuchten, dagegenzuhalten, die technische-spielerische Qualität jedes einzelnen Spaniers war einfach zu viel des Guten. Durch den ständigen Offensiv-Druck der Spanier ergaben sich für die Squadra Azzurra kaum Torchancen. Aber eines spricht für Italien: deren mentale Einstellung. Und vergessen wir nicht, dass die Spanier in diesem Match höchst fahrlässig mit ihren Chancen umgingen – dazu stand natürlich Donnarruma im Tor der Italiener, der Unmögliches möglich machte. Und war er nicht zur Stelle, dann rettete die Latte oder einer seiner Mitspieler. Spanien hat nicht nur aufgezeigt, sondern sich zum Top-Favorit auf den EM-Titel gespielt.

Hinterlasse einen Kommentar

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..