Viktor Orbán und die eindeutige Agenda der europäischen Linken oder: Genossen, der Sieg der proletarischen Weltrevolution ist nah!

Allerhand, nicht?
Allerhand, was man so in russischen Archiven findet, nicht?

Falls Sie die Rede von Viktor Orbán, die er auf dem Kongress der Europäischen Volkspartei am 22. Oktober 2015 in Madrid gehalten hat, noch nicht gelesen haben, so sollten Sie das schleunigst nachholen. Es tut gut, in dieser medial aufgeheizten Stimmung die Überlegungen eines christlich-konservativen Politikers zu hören – ohne dass seine Worte und Sätze verstümmelt oder aus dem Zusammenhang gerissen werden. Ich denke, wir Bürger haben das Recht, beide Seiten der Medaille kennenzulernen. Wie dem auch sei, gegen Ende seiner Rede kommt er auf einen Punkt zu sprechen, der in Ihrer Tageszeitung für gewöhnlich als „Verschwörungstheorie“ bezeichnet werden würde:

Wir müssen klar aussprechen, dass die europäische Linke einen eindeutigen Plan hat. Sie unterstützen die Migration. Tatsächlich aber importieren sie, sich hinter der Maske des Humanismus versteckend, zukünftige Wähler der Linken. Dies ist ein alter Trick, aber ich verstehe nicht, warum wir ihn akzeptieren müssten. Sie erachten die Registrierung und den Schutz der Grenzen als bürokratisch, nationalistisch und die Menschenrechte verletzend. Sie träumen von einer politisch derart aufgebauten Weltgesellschaft, in der es keine Religionen, keine Grenzen und keine Nationen gibt.

Tatsächlich ist aber dieser „linke“ Plan, diese Agenda, kein Hirngespinst. Um zu zeigen, was es mit diesem Plan auf sich hat, erlaube ich mir deshalb, Ihnen zwei Absätze aus dem Programm der Kommunistischen Internationale von 1928 näherzubringen:

Von den Zentren der kapitalistischen Macht bis in die entferntesten Winkel der kolonialen Welt unterwirft der Imperialismus die gewaltige Masse der Proletariar aller Länder der Diktatur der finanzkapitalistischen Plutokratie. Mit elementarer Gewalt enthüllt und vertieft der Imperialismus alle Widersprüche der kapitalistischen Gesellschaft, steigert die Unterdrückung der ausgebeuteten Klassen bis zum äußersten und treibt den Kampf der kapitalistischen Staaten auf die Spitze. Dadurch verursacht er unabwendbar weltumspannende imperialistische Kriege, die das gesamte herrschende Regime aufs tiefste erschüttern und führt mit eherner Notwendigkeit zur proletarischen Weltrevolution.

Der Imperialismus schlägt die ganze Welt in Fesseln des Finanzkapitals, zwingt die Proletarier aller Länder, Völker und Rassen mit Hunger, Blut und Eisen unter sein Joch und steigert die Ausbeutung, Unterdrückung und Knechtung des Proletariats ins Maßlose. Damit stellt der Imperialismus dem Proletariat unmittelbar die Aufgabe, die Macht zu erobern, und nötigt die Arbeiter, sich aufs engste zur einheitlichen internationalen Armee der Proletarier aller Länder zusammenzuschließen, über alle Grenzpfähle, über alle Unterschiede von Nation, Kultur, Sprache, Rasse, Geschlecht und Beruf hinweg.

Das Programm der Kommunistischen Internationale.
Angenommen vom VI. Weltkongreß am 1. September 1928 in Moskau.
entn.: IPK, 8. Jahrgang Nr. 133, Berlin, 30. November 1928
Link vom 25.10.2015

Gewiss, Sie werden vermutlich den Kopf schütteln, ob dieses gedanklichen Spagats. Aber wissen Sie, wenn man sich mit der Historie der, sagen wir, letzten hundert Jahre beschäftigt, dann muss man zum Schluss kommen, dass hier in der Tat eine Agenda verfolgt wird. Anders ist der Sachverhalt nicht zu erklären, dass europäische und amerikanische Finanzkapitalisten Lenin und damit die russische Revolution von 1917 finanzierten und so manche Medienhäuser in New York, Berlin und London dazu bewegen konnten, diese Revolution zu loben und etwaige blutige Massaker zu verschweigen. Eine mögliche, zugegeben äußerst spekulative Erklärung für die Zusammenarbeit von Ost und West, von arm und reich, könnte die von Präsident Putin gemachte Aussage über die Zusammensetzung der damaligen bolschewistischen Revolutionäre sein.

Falls Sie meinen, diese proletarische Weltrevolution sei ein alter Hut, dann muss ich Sie diesbezüglich eines Besseren belehren. Weil, am Ende geht es nur darum, dass eine elitäre Minderheit an der Spitze die Mehrheit am Boden kontrollieren und jegliche Opposition ausschalten möchte. Auf welche Weise und mit welcher Ideologie diese Kontrolle geschieht, ist vollkommen belanglos. Schlag nach bei Machiavelli, bei Orwell. Und wie soll bereits der Ökonom John K. Galbraith einmal gesagt haben: »Im Kapitalismus beutet der Mensch den Menschen aus und im Kommunismus ist es genau umgekehrt.«

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