Als der russische Bär und der chinesische Drache die alte Weltordnung herausforderte: Petro-Rubel vs. Petro-Dollar #Ukraine

Gestern war es, als der Kreml verkündete, dass man Gaslieferungen nur noch in Rubel abwickeln würde. Somit ist für Washington eine erste rote Linie überschritten. Sollte in Zukunft Russland und seine Verbündeten all ihre Exporte – da vor allem Erdöl, Getreide und lebenswichtige Güter wie Düngemittel – nur noch in Rubel abrechnen wollen, und China dies akzeptieren, dann ist die zweite und letzte rote Linie überschritten. Weil dadurch der US-Dollar als weltweit genutzte Währungsreserve auf dem Spiel steht.

Ohne dem sogenannten Petro-Dollar-System stürzt das Imperium in sich zusammen. Warum? Weil die amerikanische Wirtschaft durch die Turbo-Globalisierung, die in den 1990er Jahren begonnen hatte, ausgehöhlt und ausgeschlachtet wurde. So bleibt nur noch Dollar wie blöd zu drucken (FIAT) und jeder Staat, der Erdöl beziehen muss, ist auf diese gedruckten Dollar angewiesen. Das Spiel geht so lange gut, solange die Weltgemeinschaft darauf vertraut, dass man mit dem US-Dollar alles kaufen kann. Ist das nicht mehr der Fall, sucht man sich Alternativen. Bis dato getraute sich keiner, den US-Dollar abzulehnen. Jene Staatsmänner, die es versuchten, nun ja, erhielten ihre brutale Lektion. Siehe Irak, Iran, Venezuela und Libyen. Umso erstaunlicher, dass Saudi-Arabien vor kurzem verkündete, Erdöl auch in chinesische Yuan abrechnen zu wollen. Fällt das Kartenhaus zusammen?

Präsident Trump erkannte die große Gefahr des Kartenhauses und die damit verbundenen zwingend nötigen kriegerischen Konflikte. Er versuchte eine moralisch-wirtschaftliche Kurskorrektur („Make America great again„), die freilich mit seiner „Wahlniederlage“ ein jähes Ende fand. Damit hat die Elite, die kein Heimatland kennt, die USA als Herrschaftsbasis aufgegeben und dem Untergang geweiht.

Das Imperium USA wird nun Stück für Stück auseinanderbrechen und vor unseren Augen implodieren. All ihre Verbündeten – da vor allem die westliche Welt – wird sie mit in den Abgrund reißen. Wer mag das sinkende Schiff als erster verlassen? Pakistan, ein Verbündeter Washingtons im sogenannten „Krieg gegen den Terrorismus“, hat jedenfalls mal keine Scheu, Erdgas und Weizen von Russland zu beziehen. Sanktionen hin oder her.

Noch ist alles natürlich nur Interpretation und Spekulation, aber die Indizien deuten darauf hin, dass wir an einem Scheidepunkt angelangt sind. Die größte Gefahr im Moment ist nicht Moskau, das kalkuliert jeden Schritt setzt, sondern ein tollwütiges Washington, das der festen Meinung ist, ihre Weltstellung mit Gewalt behaupten zu müssen. Sowohl nach innen als auch nach außen.

Wie mag das Endspiel aussehen?

Für mein Dafürhalten gibt es keine Atomwaffen. Also bleiben die Konfrontationen „konventionell“. Geheimdienstliche Operationen werden mit Sicherheit eskalieren – Anschläge hüben wie drüben zunehmen. Cyber-Attacken. Blackouts. Lieferengpässe. Rationierungen. Bürgerkriegsähnliche Zustände. Überdeckt und übertüncht mit einer Propaganda, die alles bisherige in den Schatten stellen wird und einem rigorosen Überwachungssystem, von dem nicht mal Orwell eine Vorstellung hatte.

„Du wirst nichts besitzen und glücklich sein“, hören wir den Slogan der Partei, bevor wir uns zur Hasswoche aufmachen.

Schöne neue Welt.

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