Die neue BBC-Dokumentarfilm-Reihe von Adam Curtis #1 – „Can’t Get You Out of My Head“

Dem britischen Dokumentarfilmer Adam Curtis ist es zu verdanken, dass ich auf Sigmund Freuds Neffen Edward Bernays (1891-1995) aufmerksam wurde. Eigentümlicherweise hatte ich zuvor noch nie von ihm gehört, obwohl er – genauso wie sein Onkel – die moderne Welt entscheidend beeinflusste. In beiden Fällen nicht gerade zum Guten, aber das ist eine andere Geschichte.

»Unsere muss eine Herrschafts-Demokratie sein, administriert von der gebildeten Minderheit, die weiß, wie man die Massen kontrolliert und führt.« – Bernays (1928)

Die neue Dokumentarfilm-Reihe Can’t get you out of my head ist für Neueinsteiger freilich nicht zu empfehlen, da die filmische Herangehensweise einem Migräne-Anfall nicht unähnlich ist. Viel zu viele Informationen innerhalb eines Augenaufschlags überwältigen jedes gemächlich dahinschreitende Gehirn.

So viel ich Adam Curtis zu verdanken habe und so oft ich ihn auch zitiere, er bleibt am Ende ein Gefangener des Systems. Die BBC wacht mit Argusaugen darüber, dass sich keines ihrer Schäfchen zu weit von der Mainstream-Herde entfernt.

George Orwell, der im 2. Weltkrieg in der BBC tätig war, modellierte das „Ministerium der Wahrheit“ in seiner Dystopie 1984 nach diesem Mediengiganten. Und wer ein wenig tiefer gräbt, der findet viele Leichen im Keller, beispielsweise Jimmy Savile. Das britische Establishment hatte schon immer Dreck am Stecken, konnte sich aber stets auf die BBC verlassen, die bereit war, jeden Dreck unter den Teppich zu kehren. So funktioniert(e) das.

Noch bin ich nicht durch mit der Doku-Reihe. Wie gesagt, um Migräne-Anfälle zu verhindern, kann man diese Filme nur häppchenweise aufnehmen. Ein zentrales Theme in den ersten Teilen ist der Aufstieg Maos, die Einflussnahme seiner aus dem Exil zurückgeholten Ehefrau auf die Kulturrevolution in China sowie ihre kurze Machtergreifung. Was Adam Curtis freilich bei alledem ausblendet, ist der Einfluss des international agierenden Establishments. Die kommunistisch geführten Länder, da vor allem China und die Sowjetunion, waren allein nicht lebensfähig und konnten nur durch Hilfe des Westens bestehen. Schlag nach beim britischen Historiker Antony C. Sutton.

Mit anderen Worten, der Kalte Krieg war eine gewollte Entscheidung des Establishments. Es sorgte dafür, dass die Bevölkerung im Westen in Angst und Schrecken versetzt werden konnte. Daneben beförderte man die Auflösung der Familie, ersetzte den christlichen Glauben mit einem ausufernden Konsumismus und stellte die vorherrschende traditionelle Weltanschauung infrage. Der Mensch wurde in dieser westlichen „Kulturrevolution“ Stück für Stück zu einem „post-modernen“ Individuum degradiert, das die Leere u.a. mit Valium und anderen Beruhigungsmitteln zu bekämpfen suchte. Die breite Masse wurde zum Spielball der Mächtigen.

Nun, nach dem Kalten Krieg kam der Krieg gegen den Terrorismus (War on Terror). Die selbe Rezeptur. Die selbe Manipulation. Alles Schwindel. Mit letztem Jahr ist nun der Krieg gegen die Viren ausgerufen worden. Ein propagandistisches Meisterwerk. Edward Bernays wäre sicherlich stolz.

»Wie immer man auch darüber denken mag, es bleibt eine Tatsache, dass wir in so gut wie allen Aspekten unseres Lebens, sei es in politischen oder wirtschaftlichen Angelegenheiten, sei es in unserem Sozialverhalten oder in unserem Moralverständnis, von einer relativ kleinen Gruppe dominiert werden, welche die Denkvorgänge und die sozialen Verhaltensmuster der Masse verstehen. Diese Gruppe ist es, die die Fäden zieht, welche die öffentliche Meinung steuert, diese Gruppe ist es, die sich alte gesellschaftliche Zwänge nutzbar macht und neue Wege findet, um die Welt zusammenzuhalten und zu führen.« Bernays (1928)

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