Der (vermeintliche) Anschlag in Nizza, ein Jahr danach

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Der Moment als die Straßenbahn in die Menschenmenge fuhr – oder doch nicht?

Heute jährt sich also der (vermeintliche) Anschlag von Nizza. Ich habe dieses Ereignis in allen Details und Schattierungen damals recherchiert und kam schlussendlich zum (vorläufigen) Ergebnis, dass die offizielle Version widersprüchlich, lückenhaft und mit zuweilen haarsträubenden Erklärungen aufwartet (siehe hier).

Ein Jahr später hat sich dahingehend nichts geändert. Der deutsche Wikipedia-Eintrag setzt den Beginn des Ereignisses auf 22 Uhr 45, da war das Ganze aber schon längst vorbei und der (vermeintliche) Attentäter erschossen. Dumm, wenn dann ein vierköpfiges Journalistenteam der größten Tageszeitung Österreichs einfach den falschen Wiki-Eintrag übernimmt und in einem zweiseitigen Artikel anführt. Peinlich. Die englische Wiki hat längst die (in)offiziellen Zeitangaben eines seinerzeit geleakten Polizeireports im Artikel verarbeitet. Warum die deutschsprachigen Wiki-Autoren die falschen Zeitangaben nicht ändern wollen, bleibt eines der vielen Rätsel dieses Events.

Apropos. Das größte Rätsel ist und bleibt die Falschaussage des Kronzeugen Richard Gutjahr, der vom Balkon seines Hotelzimmers (angeblich) die langsame Fahrt des LKWs mit seinem Smartphone aufzeichnen konnte. Über den Zeitpunkt, wann diese Aufnahme gemacht wurde, weiß er zwar verschiedene Angaben zu machen, aber allesamt stimmen diese mit der (in)offiziellen Timeline nicht im Entferntesten überein. Journalisten und Redakteure von unabhängigen Zeitungen und TV-Sendern haben bis heute nicht diesen eklatanten Widerspruch aufzuklären versucht. Im Gegenteil. Man tut so, als hätte es diese Falschaussagen nie gegeben. Das ist wahrer Journalismus zu Beginn des 21. Jahrhunderts. Kein Wunder also, wenn eine immer größer werdende Zahl von Bürgern dem Mainstream den Rücken kehrt.

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In den Tageszeitungen, die ich heute im Kaffeehaus so durchgeblättert habe, fällt auf, dass der Jahrestag dieses (vermeintlichen) Anschlags in vielen Publikationen gar keine Erwähnung erfährt. Obwohl die BILD Zeitung seinerzeit eine Journalistin (zufällig) vor Ort hatte – die Dame wollte den LKW vorbeifahren gesehen haben – ist in der heutigen Ausgabe darüber nichts zu lesen. Im Der Standard und in der Die Presse – beides österreichische Qualitätszeitungen – ist ebenfalls kein Wort über Nizza zu finden. Im Gegensatz dazu, erzählt uns das Boulevardblatt Kronen Zeitung auf zwei Seiten vom „Sommer des Terrors“. Es ist aber nur eine Auflistung der bereits bekannten Anschläge (?) im Juli und August. Neues erfährt man im Artikel nicht. Anders das Qualitäts-Boulevardblatt KURIER. Dort lesen wir über Die Folgen des Terrors und Das Leid der Nachgeborenen. Der Artikel bemüht sich, Emotionen zu schüren – da dürfen natürlich Geschichten über Kinder, Babys und (damals noch) Ungeborene nicht fehlen. So heißt es, dass ein Kind, welches durch das Ereignis traumatisiert sei, seit einem Jahr nicht gewachsen ist. Als ich das gelesen habe, blitzte Die Blechtrommel vor meinem geistigen Auge auf, wollte doch der kleine Oskar in der Günter-Grass-Geschichte partout nicht mehr wachsen. Scheinbar holt die Realität die Literatür ein.

Wenigstens konnte ich dank der Wiener Zeitung erfahren, dass es neue (!) Bilder des (vermeintlichen) Anschlags im französischen Magazin Paris Match zu sehen gäbe. Die Bilder sind (angeblich) den Überwachungskameras entnommen und wurden dem Magazin zugespielt. Natürlich gab es den üblichen politisch-medial-juristischen Aufschrei, um größtmögliches Aufsehen zu erzielen und auf diese Weise skeptischen Zeitgenossen den Wind aus den Segeln zu nehmen. Die übliche Vorgehensweise bei Inszenierungen.  („Aber es gibt doch neue Fotos, wo klar und deutlich zu sehen ist, dass der Lkw in die Menge fuhr! Äh, nein, die Fotos hab ich nicht gesehen, aber ich hab davon gehört …“). Die Fotos* sind freilich in der geringen Auflösung nur oberflächlich zu analysieren und es gibt keine Möglichkeit festzustellen, ob hier nicht Mister Photoshop am Werke war. Analog meines obig eingestellten Fotos, könnte man annehmen, die Straßenbahn fährt in eine Menschenmenge. Anders gefragt: Woher wollen Sie wissen – nur durch das Betrachten einer Momentaufnahme – was sich über einen Zeitraum ereignet hat.

Es stellt sich also die Frage, warum diese (geleakten) Bilder erst jetzt auftauchen. Bewegte Bilder von Überwachungskameras, davon hat Nizza ja mehr als genug, sind bis dato nicht an die Öffentlichkeit gelangt.

Was ist also am 14. Juli 2016 in Nizza wirklich geschehen?

Ich weiß es nicht. Und Sie wissen es auch nicht. Entweder glauben Sie den Behörden und deren Sprachrohr, dem Mainstream, voll und ganz oder Sie bleiben skeptisch und verlangen Beweise für die vielen (an den Haaren herbeigezogenen) Behauptungen. Eine vollständige offizielle Zeitleiste des Ereignisses gibt es m. E. bis heute nicht. Warum? Was ist so schwer, die Auswertung der Überwachungskameras, die sicherlich am nächsten Tag vorgenommen wurde, der Öffentlichkeit zu präsentieren? Und wenn das endlich der Fall ist, werden wir uns alle Zeugenaussagen ein weiteres Mal zur Brust nehmen. Und wehe, jemand weicht von der offiziellen Zeitangabe meilenweit ab.

*

*) Das Foto zeigt den (vermeintlichen) LKW, wie er von der Straße auf die Promenade fährt – die Geschwindigkeit dürfte etwa 20 km/h betragen haben, wie User WoodyBox seinerzeit ausgerechnet hat. Nicht gerade eine Wahnsinnsgeschwindigkeit. Im Hintergrund kann man übrigens ein Polizeiauto ausmachen (ist es jenes?). Aus unerfindlichen Gründen konnte es mit dem an dieser Stelle recht langsam fahrenden LKW nicht mithalten, trotz Blaulicht und einem schon von weitem hörbaren Signalhorn. Etwa 100 Meter später wird der LKW von Richard Gutjahr gefilmt. Auf dem Clip ist zu sehen, wie das Fahrzeug in langsamer Fahrt von der Promenade auf die Straße wechselt, wo sich interessanterweise keine Menschen aufhalten. Dafür laufen ein paar Leute (Polizisten in Zivil?) dem LKW hinterher. Und der Held auf den Motorscooter, den dürfen wir auch nicht vergessen, er war es, der dem LKW folgte und zu stoppen versuchte. Sehen Sie ihn im Eingangs erwähnten Foto?

*

P.S.: Haben Sie sich auch schon mal gefragt, warum sich ein entschlossener Terrorist ausgerechnet mit einer Kalashnikov-Attrappe (Replika) und einer funktionslosen Handgranate ausrüstet?

P.S: Was sagt man zu den folgenden Twitter-Meldungen, die ein (amerikanischer) „Augen- und Ohrenzeuge“ am 14. Juli 2016 absetzte (meine Übersetzung aus dem Englischen):

22h59
Terroranschlag in Nizza. Wir sind OK.
23h02
#Nizza Terroranschlag. Linda und ich sind sicher unterhalb der Straße. Gibt es Neuigkeiten?
23h03
Terroristen im LKW eröffneten oberhalb von uns das Feuer.
23h06
#Nizza Terroristen sprangen vom Lkw und eröffneten das Feuer [Anm: später erfahren wir von ihm, dass es sich um Maschinengewehrfeuer handelte] auf dem Place d’anglais. Keine Nachrichten über Verletzte oder Tote.
23h08
Wir sind sicher. Uns wurde gesagt, hier, im Lokal, zu bleiben. Scheinbar ist es noch nicht zu Ende.

Offiziell wurde der (vermeintliche) Attentäter von der Polizei um 22h35 erschossen. Da fragt man sich, was der Zeuge eine halbe Stunde später so gesehen und gehört haben muss, am Strand, in einem Lokal, unterhalb des Straßenniveaus. Irrte er sich so grundlegend? Oder steckte da vielleicht ein Plan dahinter? Die Zeitangaben des Zeugen decken sich interessanterweise mit jenen, die ein gewisser Richard Gutjahr live im TV gegeben hatte („kurz nach 23 Uhr“). Ach?! Ein Schelm, der böses dabei denkt.

4 Kommentare zu „Der (vermeintliche) Anschlag in Nizza, ein Jahr danach“

    1. Ob dieses angeblich einst so schwer verletzte Frollein, das heute so unbeschwert in die Kamera lächelt, demnächst nach einem reibungslos ablaufendem Studium wohl eine ähnlich steile Karriere hinlegt wie kürzlich Jan Hollitzer?

      1. Im Beitrag ist auch der „U-Boot“-Clip zu sehen, in dem der Lkw wie aus dem Nichts auftaucht. Beim Vorbeifahren sind seltsamerweise keinerlei Motorgeräusche zu hören.

        Solche Beiträge sind es, die die „Wahrheit“ ins kollektive Bewusstsein festschreiben. „Aber ich hab’s gesehen …“, heißt es dann. „Warum sollten die alle lügen?“, schüttelt der gewöhnliche Medienkonsument den Kopf. Ja, warum sollten sie? Auf diese Frage habe ich noch keine zufriedenstellende Antwort gefunden. Vielleicht sagen diese Menschen jene Wahrheit, die ihnen als Wahrheit angetragen, angezeigt wurde. Was wissen wir schon, was im Hintergrund gespielt wird.

      2. Liest man sich die Kommentare zum obigen youtube-Beitrag durch, dann scheint klar, wohin die Reise geht: Divide et impera. Auf der einen Seite die Pro-Migrations-Gruppe, auf der anderen die Pro-Nationalstaats-Gruppe. Skeptizismus gegenüber einer Obrigkeit ist für die jungen Leute von heute ein Fremdwort.

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